ETFs und ihre drei verschiedenen Replikationsmethoden

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Investiert man in klassische Investmentfonds, dann hat man durchschnittliche Kosten von 2,26 % der Anlagesumme im Jahr zu erwarten. Das hört sich zuerst nicht nach viel an, doch die Summe macht sich insbesondere über die Jahre deutlich bemerkbar. Dann nämlich, wenn börsengehandelte Indexfonds – englisch: Exchange Traded Funds / ETFs – mit ihren sehr kosteneffizienten Strukturen und dadurch besseren erwarteten Renditen an den Investmentfonds vorbeiziehen. ETFs bilden einen Index automatisiert nach und erzielen dabei eine ähnliche Rendite wie ebendieser Index. Doch ETF ist nicht gleich ETF. Es bestehen drei verschiedene Methoden, wie ETFs einen Index abbilden – auch als „Replikationsmethoden“ bezeichnet. Welche das sind und wie sie funktionieren, dazu hier mehr.

Das Wichtigste in Kürze
  • ETFs bilden einen Index auf verschiedene Arten und Weisen nach. Die Replikationsmethoden teilen sich zunächst in „physisch“ und „synthetisch“ auf. Auf der synthetischen Seiten stehen nur Swap-ETFs. Die physische Seite teilt sich noch einmal in ETFs auf, die ihren Index entweder 1:1 nachbilden oder nur optimiert replizieren beziehungsweise „samplen“.
  • Grundsätzlich kaufen physisch replizierende ETFs die Aktien des Basis-Index physisch ein. Sie enthalten also exakt die Aktien oder Titel, die auch der Index enthält. Beim „Sampling” sind es nur die wesentlichen Titel, die die Wertentwicklung des Index maßgeblich beeinflussen. Das ist bei Indizes mit sehr vielen Titeln sinnvoll, um die Transaktionskosten und Verwaltungskosten zu reduzieren.
  • Synthetisch replizierende ETFs schließen ein Tauschgeschäft mit einem Swap-Partner ab, damit Investoren mit allen ETF-Vorteilen auch an schwer abbildbaren Märkten mitmischen können. Swap-ETFs bilden nicht wirklich einen Index nach, sondern erhalten nur dessen Rendite. Die Rendite, die Sie selbst mit Ihrem Portfolio erzielen, erhält wiederum der Swap-Partner.

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Erklärt: Was sind ETFs?

  • ETFs – „Exchange Traded Funds“ – sind börsengehandelte Indexfonds.
  • Sie werden passiv verwaltet und zeichnen einen schon vorhandenen Index nach.
  • Solch einen Index können beispielsweise der DAX, MSCI World oder S&P 500 sein. 

„Passiv verwaltet“ bedeutet, dass hinter ETFs kein Fondsmanagement sitzt wie bei einem klassischen Investmentfonds. Letztere werden aktiv verwaltet. Das bedeutet, dass sich das Fondsmanagement bestehend aus professionellen Analysten und Brokern aktiv bemüht, chancenreiche Titel zu suchen und diese in den Fonds aufzunehmen. Man möchte den Markt renditetechnisch übertreffen. Dadurch entstehen aber auch hohe laufende Kosten von durchschnittlich 2,26 % im Jahr. ETFs zeichnen ihren Index nur automatisiert nach und möchten ihn auch nicht übertreffen. Dadurch belaufen sich die Gesamtkosten beispielsweise beim ETF Robo durchschnittlich nur auf 0,48 % im Jahr. 

Der Renditeunterschied macht viel aus, vor allem, wenn man über viele Jahre in einen Investmentfonds oder einen ETF investiert. Spart man etwa 250 € monatlich bei einer durchschnittlichen Rendite von 5,00 % im Jahr, dann werden die Renditeunterschiede über die Jahre immer bedeutender.

In der Tabelle wird sichtbar, dass sich der Gewinn nach 24 Jahren um 27.658,37 € unterscheidet – 56.080,79 € beim ETF im Vergleich zu 28.422,42 € beim Investmentfonds. Zudem wird ersichtlich, dass sich der Gewinn bei gleicher Rendite vor Kosten erst nach mehreren Jahren wirklich unterscheidet.

Methoden:
Welche Replikationsmethoden gibt es?

Es existieren drei verschiedene Replikationsmethoden, die den beiden Feldern „physisch“ und „synthetisch“ zuzuordnen sind. 

Physische Replikation

  • Physische Replikation bedeutet, dass der ETF seinen Index physisch nachzeichnet, also eins zu eins die Titel kauft, die auch im Index vertreten sind. 
  • Das ist insbesondere bei kleinen Indizes wie dem DAX sinnvoll. Wenn ein Index sehr viele Titel auch von kleinen Unternehmen enthält, kann das die Transaktionskosten deutlich erhöhen. 

Ein ETF mit einer physischen Replikation bildet einen Index eins zu eins nach. Das bedeutet, dass er a) dieselben Titel wie im Index kauft und b) auch noch das Gewicht der einzelnen Titel im Index beachtet. Haben die Aktien eines bestimmten Unternehmens im Index beispielsweise ein Gewicht von 5,00 %, dann machen sie auch im ETF ein Gewicht von 5,00 % aus. Der ETF ist nachher also ein Abbild des Index. Weit verbreitet ist diese vollständige Replikation bei Indizes, die nur eine kleine Zahl von Titeln umfassen. 

Der DAX ist ein sinnvolles Beispiel: dieser besteht aus den 40 größten börsennotierten Unternehmen Deutschlands nach Marktkapitalisierung  – also nach der Anzahl der ausgegebenen Aktien und Börsenkurs. Dementsprechend braucht der ETF nur Aktien von 40 Unternehmen zu kaufen. 

Beim MSCI World sähe es schon anders aus. Er enthält über 1.600 Unternehmen und deren Wertpapiere aus der ganzen Welt und wird daher physisch, aber oft auch je nach Anbieter synthetisch repliziert. Auch Indizes in Nischenmärkten oder mit nicht-liquiden Unternehmen sind zu schwer physisch abzubilden. 

Was bedeutet das mit den Transaktionskosten? Ein ETF hat sich immer, wenn sich der Index in Sachen Gewicht oder Titel verändert, automatisch anzupassen. Das bedeutet, dass der Index schon vorhandene Titel aufstocken, reduzieren oder komplett entfernen kann sowie Titel, die bisher nicht vertreten waren, neu aufnehmen kann. Der ETF verändert sich mit. 

Bei den entsprechenden Käufen und Verkäufen entstehen Kosten. Diese Kosten führen wiederum zum Unterschied zwischen dem Kurs des ETFs und des Index. Diesen Unterschied nennt man auch „Tracking Error“. Dieser ist in jedem Fall zu reduzieren, da das Konzept von ETFs sonst verfehlt ist. 

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Optimierte Replikation (Sampling)

  • Wenn eine physische Replikation eins zu eins nicht funktioniert, können ETFs eine Mischform aus physischer / synthetischer Replikation namens „Sampling“ anwenden. 
  • Die Mischform wird oft auch optimierte Replikation genannt und zeichnet sich dadurch aus, dass der ETF nur die Titel erwirbt, die am ehesten die Rendite des Index beeinflussen. Titel mit sehr kleinen Anteilen am Index kauft der ETF nicht und ersetzt sie unter Umständen mit anderen Titeln oder Derivaten. Das hat den Grund, dass jene Titel für die Rendite des Index unerheblich sind und dementsprechend keinen besonderen Einfluss auf die Performance haben. 

Eine rein physische Replikation kann hinsichtlich zu hoher Transaktionen dann zu Nachteilen führen, wenn der nachzubildende Index zu viele Wertpapiere umfasst. Wenn ETFs all diese kaufen, dann entstehen evtl. Kosten, die die Kosteneffizienz von ETFs einschränken würden.

Das Sampling ist eine Mischform aus physischer und synthetischer Replikation. Das bedeutet, dass der ETF nur die Titel kauft, die im Index das meiste Gewicht ausmachen. Die nur zu kleinen Anteilen vertretenen Titel kauft der ETF nicht, ersetzt sie mit anderen Titeln oder Derivaten. Die Formel kann beispielsweise lauten, dass alle Titel, die im Index ein Gewicht von unter 0,01 % haben, nicht repliziert werden. 

Das hat insbesondere mit der Illiquidität kleiner Unternehmen zu tun. Hätte der ETF jeden noch so kleinen Titel nachzukaufen oder zu verkaufen, wenn sich der Index verändert, dann würde das die Kosten erhöhen. 

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Synthetische Replikation

  • Die synthetischen Replikation findet bei Swap-ETFs mittels Optionen statt. 
  • Swap-ETFs zeichnen sich dadurch aus, dass sie einen Index nicht wirklich nachbilden, sondern mit vollkommen anderen Titeln arbeiten können. Sie erhalten nur die Rendite des abzubildenden Index. 
  • Dafür vereinbaren der ETF-Anbieter und der Swap-Partner, dass jeder die Rendite vom jeweils anderen erhält. Der Swap-Partner mit dem abzubildenden ETF überweist seine Rendite also an den ETF-Anbieter. Und der ETF-Anbieter überweist die mit seinem ETF erzielte Rendite an den Swap-Partner. 

Einen synthetisch replizierenden ETF nennt man auch Swap-ETF. „Swap“ bedeutet im Deutschen Tausch. Das macht deutlich, dass es sich bei einem Swap-ETF um ein Geschäft zum Renditetausch handelt. Das geschieht mit Derivaten, sogenannten Swap-Optionen. 

Der ETF bildet seinen Index also nicht physisch nach, indem er die Titel kauft, die in dem Index vertreten sind. Sondern er stellt ein teils vollkommen anderes Portfolio zusammen und vereinbart mit einem Swap-Partner, dass er die Rendite des Index überwiesen bekommt. Auf der anderen Seite stellt er die mit seinem Portfolio erzielte Rendite dem Swap-Partner bereit. Vereinfacht sieht das so aus:

Die beiden Parteien werden auch als Kontrahenten bezeichnet. Und weil zwischen der einen Rendite und der anderen Differenzen entstehen können, spricht man bei synthetischen ETFs von einem zusätzlichen Kontrahentenrisiko. Um dieses zu reduzieren, existieren einerseits ein Gesetz der EU und andererseits die Option, den Swap mit einer Sicherheitsleistung zu besichern. Dazu lesen Sie mehr im Artikel zu Swap-ETFs.

Unterschiede:
Replikationsmethoden im Überblick

Fazit

ETF ist nicht gleich ETF. Sie alle bilden einen Index nach. Aber auf verschiedene Arten und Weisen. Physisch eins zu eins replizierende ETFs sind für Anleger besonders transparent, weil sie genau das enthalten, was sie versprechen. Viele ETFs nehmen nur die wesentlichsten Titel des Index auf und füllen den ETF dann mit anderen Titeln oder Derivaten auf. Synthetische Swap-ETFs können vor allem in Rohstoff-ETFs oder bestimmten Anleihen-ETFs vorkommen.

Beim ETF Robo sind alle ETFs und Indexfonds physisch replizierend. Anleger investieren also genau in die Aktien, die auch im Index enthalten sind. Hier wählen sie einfach anhand Ihrer Risikoaffinität eines der vier Portfolios mit der gewünschten Aktienquote aus. Die Anlagesumme wird dann in weltweit diversifizierte ETFs investiert.

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