Investieren in Gold-ETFs und Gold-ETCs

Gold als sichere Anlage in Krisenzeiten?

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Gold ist einer der bekanntesten Rohstoffe der Welt und kann als wertvoller Baustein für eine über mehrere Anlageklassen diversifizierte Geldanlage dienen. Gerade in Krisenzeiten wird Gold von vielen Anlegerinnen und Anlegern als eine Art sicherer Hafen angesehen, denn in der Vergangenheit ist der Goldpreis oft gestiegen, wenn es am Aktienmarkt bergab ging. Als Mitte 2020 aufgrund der Coronakrise zahlreiche Aktienkurse eingebrochen sind, erreichte der Goldpreis einen neuen Rekord.,

Auch wenn der Goldpreis regelmäßigen Schwankungen unterliegt und vorübergehende Kursrücksetzer nicht ausgeschlossen werden können, bietet Gold eine gewisse Stabilität in einem Portfolio zusammen mit Aktien und Anleihen. Denn die Preisentwicklung des Edelmetalls steigt insbesondere in Zeiten von Krisen und Inflationsgefahr an. In Form von Münzen und Barren besitzt Gold zudem einen Sachwert und eine begrenzte Verfügbarkeit, weshalb ein vollständiger Wertverlust nahezu undenkbar ist.

Um an der Entwicklung des Goldpreises teilzuhaben, müssen Anlegerinnen und Anleger aber nicht zwingend physisches Gold kaufen. Gold-ETFs und Gold-ETCs ermöglichen eine einfache und komfortable Investition in das wertvolle Edelmetall

Wir erklären Ihnen, wodurch sich Gold-ETFs und –ETCs auszeichnen, wie Sie an der Wertentwicklung des Goldpreises teilhaben können und wie sinnvoll eine Investition in das gelbe Edelmetall wirklich ist. 

Das Wichtigste in Kürze
  • Diversifikation: Mit Gold können Anlegerinnen und Anleger ihr Portfolio diversifizieren und das Risiko reduzieren. Dabei können Sie entweder in physisches Gold investieren oder Wertpapiere kaufen, die die Goldpreisentwicklung abbilden – wie Gold-ETFs und Gold-ETCs
  • Gold-ETFs: Gold-ETFs sind börsengehandelte Indexfonds, welche mit physischem Gold besichert werden. In Deutschland ist es aber gesetzlich nicht möglich, in ETFs zu investieren, die ausschließlich eine Position – wie in diesem Fall Gold – bedienen. 
  • Gold-ETCs: Auch Gold-ETCs können direkt an der Börse gehandelt werden und versuchen den Goldpreis nachzubilden. Rechtlich gesehen sind ETCs jedoch – anders als ETFs – unbefristete Schuldverschreibungen und im Gegensatz zu ETF kein Sondervermögen Das kann im Falle einer Insolvenz des Emittenten Haftungsansprüche verkomplizieren. 
  • Risiko von physischem Gold: Auch wenn der Goldpreis Schwankungen am Finanzmarkt unterliegt, gilt Gold als zuverlässiger Wertspeicher und Absicherung gegen hohe Inflation. Da Gold meist in US-Dollar notiert ist, besteht jedoch ein Währungsrisiko. Bei Gold-ETCs gibt es zudem ein Emittentenrisiko. 

Was sind Gold-ETFs?

Gold-ETFs sind Fonds, die an der Börse gehandelt werden und mit physischem Gold besichert sind. Sie bieten Anlegerinnen und Anlegern die Möglichkeit, in die Entwicklung des Goldpreises zu investieren, ohne selbst physisches Gold zu besitzen. Kauf und Verkauf von Gold-ETFs verlaufen deutlich unkomplizierter als bei physischem Gold.

Aufgrund der rechtlichen Rahmenbedingungen durch die UCITS-Richtlinien (Undertakings for Collective Investments in Transferable Securities) ist es in Deutschland jedoch nicht möglich, Gold-ETFs zu erwerben. Denn aufgrund dieser europäischen Richtlinien ist nicht erlaubt, Indexfonds mit nur einem Bestandteil aufzulegen. In Deutschland ist die Vorschrift eher unter dem Begriff OGAW-Richtlinie bekannt (Organismus für gemeinsame Anlage in Wertpapieren). 

Rechtlich gesehen stellen Gold-ETFs Sondervermögen dar. Wenn der Herausgeber (Emittent) der Gold-ETFs zahlungsunfähig wird, ist der Bestand an Gold rechtlich geschützt

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Physisch besicherte Gold-ETFs

Bei physisch besicherten Gold-ETFs wird das Geld der Anlegerinnen und Anleger genutzt, um Gold zu kaufen – die Goldbarren werden dann als Sicherheit von einer Bank (Custodian) verwahrt. Das Ziel dabei ist, eine Rendite mit dem physischen Gold zu erzielen, die dem Gold-Spotpreis – also dem „Live“-Goldmarktpreis – entspricht. 

Das Gold darf von der Bank jedoch weder gehandelt noch verliehen werden. Im Gegenzug erhalten Anlegerinnen und Anleger ihren Anteil am hinterlegten Gold als Inhaberschuldverschreibung. Sie können sich das hinterlegte Gold dann auch ausliefern lassen. 

 

Gold-ETFs auf Unternehmensaktien

Bei dieser Art von Gold-ETFs wird in Unternehmen investiert, die sich auf das Edelmetall spezialisiert haben. Hierzu gehören Aktien von GoldminenUnternehmen aber auch Aktien von Firmen, die Minenunternehmen finanzieren. Gold-ETFs auf Unternehmen der Goldbranche sind deutlich volatiler als die physisch besicherten Gold-ETFs. Die Aktien bewegen sich nicht zum Goldpreis – sie können sich auch in die entgegengesetzte Richtung entwickeln. Das kann passieren, wenn beispielsweise ein unternehmensinterner Vorfall die Goldproduktion beeinträchtigt oder eine Goldmine weniger Ertrag abwirft als zunächst vermutet 

Was sind Gold-ETCs?

Exchange Traded Commodities (ETCs) sind börsengehandelte Wertpapiere, die das Preisniveau von Rohstoffen abbilden. Gold-ETCs bilden demnach die Preisentwicklung von Gold annähernd eins zu eins nach. Im Gegensatz zu Gold-ETFs dürfen diese auch in Deutschland aufgelegt werden. 

Während ein ETF die Wertentwicklung eines Index abbildet, vollzieht ein ETC also die Performance eines einzelnen Rohstoffes nach. ETCs sind keine Fonds, sondern eine Form von Zertifikaten.

Auch wenn sich die beiden Produkte in vielen Punkten ähneln, gibt es rechtlich einen Unterschied: Im Gegensatz zu den ETFs – welche als Sondervermögen gelten – sind ETCs Schuldverschreibungen des jeweiligen Emittenten. Das heißt, dass die Investition der Anlegerinnen und Anleger im Falle einer Insolvenz des Emittenten nicht geschützt sind. 

Theoretisch besteht das Risiko eines vollständigen Verlustes. Um das zu verhindern, sind ETCs besichert. Im Unterschied zu den Gold-ETFs muss das Kapital bei den ETCs nicht mit physischem Gold gedeckt werden. Wenn Sie Gold-ETCs kaufen, erwerben Sie damit meist nur das Anrecht auf die Lieferung von Gold

Der Unterschied zwischen Gold-ETFs und Gold ETCs auf einen Blick

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= Exchange Traded Funds

  • ETFs, die ausschließlich physisches Gold investieren, sind in Deutschland nicht zugelassen
  • Gold-ETFs sind über die Börse handelbar (außerhalb Deutschlands)
  • Im Ausland besteht das Problem der Auslieferung des physischen Goldes, da der Goldbestand meist nur im jeweiligen Land ausgeliefert werden kann
  • Gold-ETFs gelten als Sondervermögen und sind im Insolvenzfall abgesichert

= Exchange Traded Commodities

  • Mit GoldETCs sind Investitionen in einen einzigen Rohstoff möglich 
  • Können über die Börse gehandelt werden
  • ETCs können auch mit Buchgoldansprüchen und nicht nur mit physischem Gold besichert sein 
  • Stellen unbefristete Schuldverschreibungen dar 
  • ETCs sind kein Sondervermögen: Wird der Emittent zahlungsunfähig, besteht die Möglichkeit eines Verlustes

Was bei der Auswahl von Gold-ETFs beziehungsweise -ETCs wichtig ist

Gold-ETFs sind nicht gleich Gold-ETFs. Wenn Sie in das Edelmetall investieren möchten, sollten Sie einige Faktoren berücksichtigen:

Zugrundeliegender Vermögenswert

Der zugrundeliegende Vermögenswert gibt den Wert der ETFs beziehungsweise ETCs vor und hat daher einen entscheidenden Einfluss auf die Performance. Einige der Investmentprodukte auf Gold sind mit einem direkten Goldgegenwert abgesichert, andere bieten einen Zugang zu sogenannten Gold Futures. Dabei handelt es sich um Kontrakte, die im Wesentlichen auf eine Änderung des zukünftigen Goldpreises setzen. Eine weitere Möglichkeit ist die Beteiligung an Unternehmen, die in der Goldbranche aktiv sind.

Währung

Der Großteil von physischem Gold wird in US-Dollar angegeben. Wenn ein ETF dagegen in Euro gehandelt wird, spielt der Wechselkurs eine wichtige Rolle. Achten Sie deshalb bei der Auswahl auch darauf, ob das Produkt eine Währungssicherung hat. Nicht währungsgesicherte Gold-ETFs schwanken mit dem Preis in US-Dollar. Dagegen kaufen währungsgesicherte Gold-ETFs eine Absicherung, um das Währungsrisiko zu minimieren.

Fondsvolumen & Fondsalter 

Das Fondsvolumen wird durch das gesamte verwaltete Vermögen in dem ETF bestimmt. Größere ETFs sind liquider. Kleinere und illiquide ETFs sind an der Börse nicht leicht handelbar – meist sind die Kosten auch höher. Je höher das Fondsvolumen ist, desto geringer ist auch das Risiko, dass der Fonds eingestellt wird. So verhält es sich auch mit dem Alter der Fonds. Je länger die Historie der Wertentwicklung ist, desto besser können sich Anlegende ein Bild von der Qualität des Fonds machen.

Kosten

Ein wichtiges Auswahlkriterium ist die Gesamtkostenquote – auch Total Expense Ratio (TER) genannt. Darin sind bereits die Kosten für die Verwaltung des Fonds sowie für die Lagerung des physischen Goldes enthalten. Dazu kommen jedoch Gebühren für den Spread. Nicht zu unterschätzen sind auch die steuerlichen Risiken.

Risiko

Das Risiko von Schwankungen im Goldpreis betrifft alle Gold-ETFs. Ausnahmen sind ETFs auf Unternehmen aus der Goldbranche. Diese können sich auch entgegengesetzt zum Goldpreis entwickeln.

Ertragsverwendung

Gold-ETFs können thesaurierend oder ausschüttend sein. Im Gegensatz zum ausschüttenden Gold-ETF zahlt ein thesaurierender ETF die Erträge nicht an die Anlegerinnen und Anleger aus, sondern reinvestiert diese wieder in den Fonds.

Steuerliche Behandlung von Gold

Beim Kauf von Goldbarren oder Goldmünzen fällt keine Mehrwertsteuer an, wenn diese bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Goldbarren müssen dafür beispielsweise ein Feingehalt von mindestens 995 Tausendstel und Münzen von mindestens 900 Tausendstel aufweisen. 

Gewinne aus dem Verkauf von physischem Gold sind steuerfrei, solange die Haltefrist mindestens 1 Jahr beträgt (§ 23 EstG). Davor müssen Sie die Gewinne versteuern – es gilt allerdings eine Freigrenze von maximal 600 €.

Erträge aus den ETFs unterliegen grundsätzlich der Abgeltungssteuer. Es sind also pauschal 25,00 % Steuern auf die Gewinne fällig, hinzu kommt evtl. der Solidaritätszuschlag und die Kirchensteuer.

Die steuerliche Behandlung von Gold-ETCs ist dagegen etwas komplizierter. In der Vergangenheit hat der Bundesfinanzhof darüber verfügt, dass die Zertifikate steuerlich gleich behandelt werden müssen wie Münzen und Barren – demzufolge unterliegen Gewinne auch nicht der Abgeltungssteuer, sofern der Gold-ETC einen Anspruch auf die Lieferung von physischem Gold beinhaltet. Ist dies nicht der Fall, unterliegen die Gewinne der Abgeltungssteuer. Möchten Sie in Gold-ETCs investieren, sollten Sie daher auf dieses Detail achten.

Vor- und Nachteile von Gold-ETFs zusammengefasst

  • Unkomplizierter Kauf und Verkauf über die Börse möglich
  • Gold-ETFs zählen zum Sondervermögen 
  • Als Beimischung zu einem breit diversifizierten Portfolio kann Gold das Gesamtrisiko der Geldanlage reduzieren
  • Niedrigere Korrelation mit anderen Anlageklassen
  • Einfachere oder vielfältigere Möglichkeit, um in die Goldminenindustrie zu investieren

  • Gold-ETFs sind in Deutschland nicht zugelassen 
  • Die meisten Goldanlagen erwirtschaften keine Zinsen oder Dividenden 
  • Der Goldkurs kann stark schwanken und somit besteht das Risiko von Verlusten 
  • Es besteht ein Währungsrisiko, da der Goldpreis meist in US-Dollar notiert wird
  • Bei physischem Gold besteht ein Diebstahlrisiko sowie gegebenenfalls Kosten für die Lagerung
  • Nicht die gleichen Steuervergünstigungen bei der Kapitalertragsteuer wie traditionelle börsengehandelte Fonds

Alternativen zu Gold-ETFs

Möchten Sie in Gold investieren, gibt es neben physischen Gold-ETFs noch weitere Möglichkeiten: 

GoldZertifikate

Auch Gold-Zertifikate sind an die Entwicklung des Goldpreises gekoppelt. Wie ETCs sind Zertifikate rechtlich gesehen Schuldverschreibungen. Sie können also im Falle einer Insolvenz des Emittenten das eingezahlte Vermögen verlieren. Sind Sie auf der Suche nach einer sicheren Geldanlage, eignen sich GoldZertifikate weniger – gerade in Zeiten von Finanzkrisen erhöht sich die Gefahr, dass die herausgebende Bank in Zahlungsschwierigkeiten gerät. 

Goldminenaktien beziehungsweise –fonds

Eine Alternative zu Gold-ETFs sind Aktien in Unternehmen, die Gold abbauen oder Fonds, die in diesem Bereich ihr Geld anlegen. Bei aktiven Goldfonds werden jedoch diverse Aufschläge sowie Managementgebühren fällig. Die Entwicklung dieser Fonds beziehungsweise Wertpapiere hängt nicht nur vom Goldpreis ab, sondern von der Wahl der jeweiligen Unternehmen durch die Fondsmanagerin beziehungsweise den  Fondsmanager und der Entwicklung der Wertpapiere. Durch eine geringe Diversifizierung kann es deshalb zu einem vollständigen Verlust kommen. 

Physisches Gold

Sie haben auch die Möglichkeit, Gold in Form von Barren, Münzen oder Schmuck zu kaufen. Wird das Gold zu Hause aufbewahrt, besteht jedoch das Risiko eines Diebstahls. Schmuck aus Gold hat den Vorteil, dass Sie Ihre Investition bei sich tragen können – ist aber in der Regel deutlich teurer. 

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Fazit: Ist eine Anlage in Gold-ETFs beziehungsweise -ETCs sinnvoll?

Wenn Sie in Gold investieren möchten, muss es nicht unbedingt der Kauf von physischem Gold sein. Die Direktanlage in Rohstoffe ist komplex und erfordert ein breites Börsenwissen. Ob dagegen eine Investition in Gold-ETFs oder Gold-ETCs für Sie sinnvoll ist, kann pauschal nicht beantwortet werden. Entscheidend sind unter anderem Ihre persönlichen Ziele sowie Ihr Anlagehorizont und Ihre Risikoneigung. Aus diesem Grund sollten Sie sich im Vorfeld ausreichend informieren und sich über Ihre Absichten im Klaren sein. 

Gerade in Krisenzeiten kann Gold zur Risikostreuung und Absicherung eines Aktien- und Anleihen-Portfolios beitragen. Doch Gold ist allein keine produktive Anlage: Das Edelmetall erwirtschaftet keine Zinsen oder Dividenden. Zum Vermögensaufbau ist Gold demnach nur bedingt geeignet. Als Beimischung zu einem diversifizierten Portfolio können ETFs, die in Goldunternehmen investieren, aber sinnvoll sein. 

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