Dividende: Was ist das & wer hat Anspruch darauf?

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Das Wichtigste in Kürze
  • Definition: Eine Dividende ist eine Gewinnbeteiligung der Aktionärinnen und Aktionäre am Bilanzgewinn einer Aktiengesellschaft, an der sie Anteile in Form von Aktien halten. Dividenden hängen direkt mit dem wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens zusammen.
  • Auszahlung: Dividenden werden meist jährlich am Ende eines Geschäftsjahres an die Aktionärinnen und Aktionäre ausgezahlt. Manche Aktiengesellschaften nehmen die Dividendenzahlung halbjährlich, quartalsweise oder sogar monatlich vor. Bei deutschen Unternehmen ist das jedoch eher eine Ausnahme.
  • Steuer: Dividenden sind Kapitalerträge, daher werden sie mit der Abgeltungssteuer versteuert. Auf Kapitalerträge aus dem Ausland kann zusätzlich noch eine Quellensteuer fällig werden. Mit einem Freistellungsauftrag können Anlegerinnen und Anleger bis zu 1.000 € beziehungsweise 2.000 € (Stand: 2024) als zusammenveranlagte Partner steuerfrei erzielen.

Was ist eine Dividende?

Sind Unternehmen erfolgreich, erzielen sie einen Bilanzgewinn. Eine Dividende ist ein Teil dieses Gewinns, der an Aktionärinnen und Aktionäre ausgeschüttet wird. Die Dividende ist somit eine Gewinnbeteiligung, die erfolgsabhängig ist und somit jedes Jahr unterschiedlich hoch ausfallen kann. Die tatsächliche Höhe der Dividendenzahlung wird bei der Hauptversammlung der Aktiengesellschaft festgelegt.

Die Ausschüttung wird in der Regel in Form von Bargeld getätigt, kann aber auch als zusätzliche Aktien oder in anderer Form erfolgen. Dividenden sind eine Möglichkeit für Unternehmen, ihre Gewinne mit den Aktionären zu teilen und Anreize für Investitionen in ihre Aktien zu schaffen.

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Wie wird eine Dividende berechnet?

Die Berechnung einer Dividende hängt von der Politik des Unternehmens ab. In den meisten Fällen wird die Dividende pro Aktie berechnet.

Dividende pro Aktie = Gesamtausschüttung / Anzahl der ausgegebenen Aktien 

Die „Gesamtausschüttung“ ist dabei der Betrag, den das Unternehmen insgesamt an Dividenden auszahlen kann. Diese Zahl wird durch die Anzahl der ausgegebenen Aktien geteilt, um den Betrag pro Aktie zu bestimmen.

Wann wird eine Dividende ausgezahlt?

Die Auszahlungstermine für Dividenden hängen von der Dividendenpolitik des Unternehmens ab. In den meisten Fällen werden Dividenden in regelmäßigen Intervallen ausgeschüttet, typischerweise quartalsweise oder jährlich. Der genaue Zeitpunkt kann jedoch variieren.

Um festzustellen, wann eine Dividende ausgezahlt wird, können Aktionärinnen und Aktionäre den sogenannten Ex-Dividendentag (ex-dividend date) überprüfen. Der Ex-Dividendentag ist der Tag, an dem eine Aktie ohne Anspruch auf die nächste Dividendenausschüttung gehandelt wird. Die tatsächliche Auszahlung der Dividende erfolgt dann in der Regel einige Wochen nach dem Ex-Dividendentag. Der genaue Zeitpunkt wird vom Unternehmen festgelegt und auf der Hauptversammlung bekannt gegeben, wo die Aktionärinnen und Aktionäre über die Dividendenausschüttung abstimmen.

Wie bekommt man die Dividende ausgezahlt?

Dividenden werden in der Regel in Form von Geld oder zusätzlichen Aktien ausgezahlt. Die sogenannte Barauszahlung (Bardividende) wird auf das Konto der Aktionärin bzw. des Aktionärs ausgeschüttet. Erhalten Anteilseignerinnen und Anteilseigner ihre Dividende als zusätzliche Aktien (Stockdividende), werden diese ihrem Wertpapierdepot hinzugefügt.

Neben der Bar- und der Stockdividende gibt es noch weitere Arten von Dividenden:

  • Sachdividende: Aktionärinnen und Aktionäre erhalten ihre Dividende in Form von Dingen. Das können z.B. Produkte als Geschenk oder Rabatte für die eigenen Produkte sein, aber auch Aktien von Tochterunternehmen oder die Bewirtung der Aktionärinnen und Aktionäre während der Hauptversammlung.
  • Vorzugsdividende: Vorzugsaktionärinnen und -aktionäre haben zwar kein Stimmrecht, aber dafür ein Vorrecht und erhalten daher meist eine höhere Dividende als Stammaktionärinnen und -aktionäre. Den Betrag, der über der Dividende für Stammaktionäre liegt, nennt man Überdividende.
  • Abschlagsdividende: Hierbei handelt es sich um eine Vorauszahlung der Dividende, die jedoch erst nach Ablauf eines Geschäftsjahres möglich ist. Da die Abschlagsdividende in Deutschland nur unter bestimmten Voraussetzungen ausgezahlt werden kann, bleibt sie eher eine Ausnahme.

Werden Dividenden automatisch ausgezahlt?

Die Auszahlung der Dividende erfolgt automatisch. Bei einer Bardividende wird Ihnen das Geld auf Ihrem Konto gutgeschrieben. Erfolgt die Ausschüttung der Dividende in Form von Aktien, werden diese Ihrem Depot hinzugebucht. Auch Sachdividenden werden automatisch an Sie verschickt oder Ihnen gutgeschrieben. Bietet ein Unternehmen an, eine Bardividende in eine Stockdividende (oder umgekehrt) umzuwandeln, können Sie die Umwandlung selbst beantragen. Deutsche Unternehmen bieten jedoch laut Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) keine Wahlmöglichkeit an.

Wer hat Anspruch auf eine Dividende?

Wer Aktien eines Unternehmens besitzt, das eine Dividende zahlt, hat grundsätzlich auch den Anspruch auf diese Dividende. Der Anspruch auf eine Dividende besteht jedoch erst, wenn Aktionärinnen und Aktionäre am sogenannten Ex-Dividendentag (Ex Date) im Besitz der Aktien sind. Daher gilt es speziell in Deutschland, die Aktien spätestens am Tag der Hauptversammlung zu kaufen. Denn einen Tag später, am Ex Date, werden die Aktien bereits ex Dividende, also ohne Dividende, gehandelt. Das bedeutet, dass ein Abzug der Dividende vom Aktienkurs vorgenommen wird. Bei ausländischen Aktiengesellschaften können andere Stichtage und Fristen gelten, da sie Dividenden oftmals halbjährlich, vierteljährlich oder in manchen Fällen sogar monatlich ausschütten. An welche Fristen Sie sich als Aktionärin oder Aktionär halten müssen, können Sie in der Regel auf der Website des Unternehmens unter „Investor Relations“ nachlesen.

Unternehmen sind jedoch nicht zur Auszahlung einer Dividende verpflichtet. Es gibt auch Aktiengesellschaften, die ihren Gewinn im Unternehmen belassen und dort für Investitionen nutzen, um höhere Renditen zu erzielen.

Beispiel: Liegt der Kurs am Tag der Hauptversammlung bei 150 € und es wird eine Dividende von 5 € festgelegt, fällt der Aktienkurs am Ex Date auf 145 €. Andere Faktoren, die den Kurs beeinflussen können, werden in diesem Beispiel nicht berücksichtigt.

Neben Einzelaktien haben Anlegerinnen und Anleger auch die Möglichkeit, in Dividendenfonds oder Dividenden-ETFs zu investieren. Sie enthalten hauptsächlich Aktien von Unternehmen, die regelmäßig attraktive Dividenden ausschütten. Dadurch kann man das Risiko auf viele verschiedene Unternehmen streuen und langfristig Vermögen aufbauen. Mit dem ETF Configurator können Investorinnen und Investoren sich ihr ETF-Portfolio selbst zusammenstellen und ETFs mit aufnehmen, die Dividenden ausschütten. 

Eine Alternative ohne Dividenden bieten zum Beispiel die Portfolios unseres ETF Robo. Je nach persönlicher Risikobereitschaft können Sie sich für eines von vier verschiedenen Portfolios entscheiden. Wählbar ist eine Aktienquote von 30 %, 50 %, 70 % oder 100 %.

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Wer entscheidet über die Dividende?

Die Höhe der Dividende wird bei den meisten Unternehmen einmal im Jahr bei der Hauptversammlung des Unternehmens vom Vorstand und den Aktionärinnen und Aktionären beschlossen. Der Vorstand macht einen Vorschlag, den die Anteilseignerinnen und Anteilseigner annehmen oder verhandeln können. Eine einfache Mehrheit der Aktionärinnen und Aktionäre reicht aus, um den Vorschlag anzunehmen und die Höhe der Dividende zu beschließen.

Wie wird die Dividende versteuert?

Da Dividenden Gewinne aus Kapitalanlagen sind, werden sie in der Regel mit 25,00 % Abgeltungssteuer, 5,50 % Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer versteuert. Sparerinnen und Sparer, die jedoch eine NV-Bescheinigung vorgelegt oder einen Freistellungsauftrag eingerichtet haben, können sich die Steuern auch bei Dividenden entweder komplett oder zumindest anteilig sparen. Beispielsweise gilt beim Freistellungsauftrag ein Steuerfreibetrag in Höhe von bis zu 1.000 € für Einzelpersonen beziehungsweise 2.000 € (Stand: 2024) für gemeinsam Veranlagte. Der sogenannte Sparerpauschbetrag kann von jeder Anlegerin und jedem Anleger in Deutschland ausgeschöpft werden, die Erträge erwirtschaften.

Um den Sparerpauschbetrag nutzen zu können, benötigt die Bank oder der Anbieter einen Freistellungsauftrag. Anlegerinnen und Anleger können Renditen, Zinsen und Dividenden aus Kapitalerträgen bis zur Höchstgrenze steuerfrei erzielen. So können Anlegerinnen und Anleger ihr Konto vom Abzug der Steuer freistellen.

Ausnahme: Manche Unternehmen, wie z.B. Deutsche Wohnen, Telekom oder die DAB Bank, schütten ihre Dividenden nicht aus dem Bilanzgewinn aus, sondern aus Kapitalrücklagen. Dadurch sind diese zunächst steuerfrei. Für Aktionärinnen und Aktionäre, die ihre Aktien bereits vor 2009 gekauft haben und immer noch halten, bleibt dieser Steuerbonus auch bestehen. Für alle Aktienkäufe, die ab dem 01.01.2009 getätigt wurden, sind die Ausschüttungen der Dividende aus Kapitalrücklagen nur auf den ersten Blick steuerfrei. Denn sobald es zum Verkauf der Aktie kommt, werden alle bis dahin steuerfrei ausgezahlten Dividenden vom ursprünglichen Kaufpreis abgezogen. Dadurch wird die Differenz zwischen dem Kaufpreis und dem Verkaufspreis, der sogenannte Veräußerungsgewinn, größer und somit werden mehr Steuern fällig.

Was ist die Dividendenrendite?

Die Dividendenrendite ist eine Kennzahl, die das Verhältnis der Dividende zum aktuellen Aktienkurs eines Unternehmens misst. Sie wird in Prozent ausgedrückt und gibt an, wie viel Dividende ein Anleger im Verhältnis zum aktuellen Kurs einer Aktie erhalten würde.

So können Sie die Dividendenrendite selbst berechnen:

Dividendenrendite = (Dividende pro Aktie / Aktueller Aktienkurs) x 100 

Die Dividendenrendite ist ein Instrument für Investorinnen und Investoren, um die Attraktivität einer Dividenden zahlenden Aktie zu bewerten. Eine höhere Dividendenrendite bedeutet, dass die Dividenden im Verhältnis zum Aktienkurs großzügiger sind.

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