Inflation: Definition, Ursachen & Auswirkungen

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Der Begriff Inflation hat seinen Ursprung in dem lateinischen Wort „inflare“, was übersetzt „aufblähen“ bedeutet. Inflation beschreibt damit eine Erhöhung der Preise und einen gleichzeitigen Verlust der Kaufkraft.

In diesem Artikel erfahren Sie, was Inflation ist und welche Auswirkungen die Höhe der Inflationsrate auf Verbraucherinnen und Verbraucher hat.

Das Wichtigste in Kürze
  • InflationDie Inflation beziehungsweise Inflationsrate gibt an, ob und inwieweit eine Preissteigerung für Waren, Güter und Dienstleistungen stattfindet. Inflation wird auch als Geldentwertung bezeichnet.
  • AnstiegEine „gesunde“ Wirtschaft strebt eine Inflation von ca. 2 % an. 2022 lag die Inflationsrate in Deutschland durchschnittlich bei 7,9 %.
  • Gründe: Es gibt verschiedene Ursachen für eine Inflation, zum Beispiel die Entwicklung von Angebot und Nachfrage. Auch die Preispolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) hat Einfluss darauf, wie sich die Inflation in Zukunft weiterentwickeln wird.
  • Entgegenwirken: Mit attraktiven Zinsen für Tagesgeld und Festgeld aus dem europäischen Ausland können Sparerinnen und Sparer die Auswirkungen der Inflation mildern. Alternativ kann mit ETF-Sparplänen langfristig auch eine noch höhere Renditechance bestehen, die der Inflation entgegenwirken kann.

Definition: Was ist die Inflation einfach erklärt?

Vereinfacht gesagt, bedeutet Inflation, dass die Preise für Waren, Güter und Dienstleistungen steigen. Steigt das Preisniveau dauerhaft, vermindert sich die Kaufkraft des Geldes. Die Teuerung der Verbraucherpreise führt dementsprechend dazu, dass 1 € weniger wert ist. Daher spricht man bei der Inflation auch von einer Geldentwertung.

Faktoren, die eine Inflation auslösen und beschleunigen können, gibt es viele. Generell unterscheidet man zwischen Nachfrage- und Angebotsinflation.

Was versteht man unter Nachfrageinflation?

Die Nachfrageinflation ist der klassische Fall der Inflation. Hierbei ist die Nachfrage größer als das Angebot. Durch diese Angebotsknappheit können Unternehmen die Preise für Güter und Dienstleistungen anheben. Sobald die Preise steigen, sinkt jedoch der Wert des Geldes, da pro Geldeinheit (zum Beispiel Euro) weniger Waren geliefert werden. Das Geld ist umgangssprachlich „weniger wert“.

Was versteht man unter Angebotsinflation?

Bei der Angebotsinflation handelt es sich um einen Anstieg des allgemeinen Preisniveaus, oftmals begründet durch gestiegene Unternehmenskosten, die in Form von steigenden Preisen an die Verbraucherinnen und Verbraucher weitergegeben werden. Auch die Gewinnmaximierung eines Unternehmens kann für die Angebotsinflation verantwortlich sein, zum Beispiel wenn Unternehmen ihre Marktmacht ausnutzen und die Preise bestimmen können.

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Ursachen: Wie entsteht Inflation?

Die Steigerung des Preisniveaus beziehungsweise der Inflation kann verschiedene Ursachen und Gründe haben, die zum Teil in Kombination dafür sorgen, dass sich der Verbraucherpreisindex (durchschnittliche Preisentwicklung von Waren und Dienstleistungen, die von privaten Haushalten in Deutschland erworben wurden) – meist schleichend – verändert.

Zu den Ursachen können zählen:

  • Erhöhung der Geldmenge, die sich im Wirtschaftskreislauf befindet
  • Geringere Verfügbarkeit von Rohstoffen
  • Zunehmende Verbraucherpreise
  • Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB)

Aktuell: Wie lässt sich der starke Anstieg der Inflation erklären?

In Deutschland steigt die Inflation nach dem Beginn der Coronapandemie 2020 und dem daraus resultierenden Einbruch der Wirtschaft stark an. Für den Anstieg der Inflationsrate und die Teuerung der Güter gibt es mehrere Gründe: 

  • Die Mehrwertsteuer wurde zwischen Juli 2020 und Dezember 2020 gesenkt
  • Viele Unternehmen haben Preissteigerungen für ihre Waren und Güter vorgenommen, um die gesunkenen Preise wieder auszugleichen
  • Internationale Preissteigerungen für fossile Energieträger wie Rohöl und Erdgas trieben hierzulande die Preise in die Höhe
  • Durch das Klimapaket der Bundesregierung 2021 wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie eine CO2-Bepreisung eingeführt sowie die Kfz-Steuer für Verbrennungsmotoren angehoben
  • Der Krieg in der Ukraine seit Februar 2022 lässt auch hierzulande Energie- und Lebensmittelpreise deutlich steigen. Insbesondere nach dem EU-Sanktionspaket gegen Russland und dessen starker Reduzierung der Öl- und Gaslieferungen, steigen die Strompreise stark an
  • Um Bürgerinnen und Bürger zu entlasten, beschloss die Bundesregierung 2022 unter anderem die Einführung des auf drei Monate befristeten 9-Euro-Tickets sowie eines Tankrabatts. Der Wegfall beziehungsweise das Auslaufen der Entlastungs-Maßnahmen führte zu einem weiteren Anstieg der Inflation im Herbst 2022

Wie wird die Inflationsrate ermittelt?

Die aktuelle Inflationsrate wird jeden Monat zum 28. von der Europäische Zentralbank (EZB) mitgeteilt. Für die Ermittlung wird ein fiktiver Warenkorb herangezogen. Darin sind verschiedene Waren und Dienstleistungen enthalten, die private Haushalte typischerweise konsumieren, wie Nahrungsmittel, Bekleidung oder Brennstoffe. Insgesamt sind in diesem sog. Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) rund 700 Güter und Dienstleistungen enthalten. Der Preis dieses Warenkorbs im aktuellen Monat im Vergleich zu den Verbraucherpreisen im gleichen Monat des Vorjahres ergibt die Inflationsrate.

Was ist eine Rezession?

Ein Konjunkturzyklus kann insgesamt vier Phasen durchlaufen. Auf eine Aufschwungphase (Expansion) folgt eine Phase der Hochkonjunktur (Boom). Befindet sich die Konjunktur danach wieder in einem Abschwung, nennt man dies Rezession. Der tiefste Punkt der Rezession ist die Depression, die den Zyklus abschließt. Die einzelnen Phasen können unterschiedlich lange andauern. Während einer Rezession befindet sich das Wirtschaftswachstum in einem Rückgang. Geht das BIP eines Landes in zwei Quartalen hintereinander im Vergleich zu den gleichen Quartalen des Vorjahres zurück, ist die Rezession eingetreten.

Neben dem Krieg in der Ukraine wirken sich vor allem weltweite Lieferengpässe auf die derzeitige globale und deutsche Konjunktur aus. Ein Rückgang der Nachfrage, stagnierende Umsätze oder sinkende Produktionen sind erste Anzeichen einer drohenden Rezession.

Was ist der Unterschied zwischen Inflation und Deflation?

Im Gegensatz zur Inflation, die eine Steigerung des Preisniveaus bedeutet, definiert sich die Deflation durch eine signifikante Abnahme des Preisniveaus von Gütern und Dienstleistungen. Hält dieser Rückgang über einen längeren Zeitraum an, besteht die Gefahr einer wirtschaftlichen Depression. Eine solche Depression beschreibt den Tiefpunkt eines Abschwungs innerhalb eines wirtschaftlichen Konjunkturzyklus.

Was hat die EZB mit der Inflation zu tun?

Das primäre Ziel der EZB ist es, die Preisstabilität im Euroraum zu sichern und ein kontinuierliches Wirtschaftswachstum zu gewährleisten. Um diese Ziele zu erreichen, wird mittelfristig ein Näherungswert der Inflationsrate von ca. 2 % angestrebt, der über eine längere Zeit hinweg erreicht werden soll. 

Eine leichte Teuerung, also Inflation, ist volkswirtschaftlich demnach gewünscht. Eine zu extreme Inflation ist jedoch nicht gut für die Wirtschaft – das gilt sowohl für eine sehr niedrige als auch für eine sehr hohe Inflation. Die sog. Hyperinflation – eine extreme Form der Inflation, bei der sich die Inflationsrate sehr schnell erhöht – kann sogar zu einer Währungsreform führen. 

Bis März 2021 lag die Inflation unter dem Ziel von 2 %. Deshalb hatte die Zentralbank viele Jahre lang die ohnehin geringen Zinsen von 0 % nicht angehoben, um die Inflation ihrem Zielwert anzunähern. Im Sommer 2022 war die EZB allerdings dazu angehalten, die Zinswende einzuleiten, um der überdurchschnittlich hohen Inflation entgegenzuwirken. Im Juli 2022 begann die Zentralbank ihren ersten Zinserhöhungs-Zyklus seit elf Jahren. Weitere Erhöhungen folgten.

Was bedeutet Inflation für Sparerinnen und Sparer?

Geld verliert bei einer Inflationsrate von jährlich 2 % dauerhaft an Kaufkraft. Das heißt: Wenn Sie über 1.500 € verfügen und die Inflationsrate jedes Jahr bei 2 % liegt, bleiben nach zehn Jahren zwar noch immer 1.500 €, im Vergleich zum ersten Jahr könnten Sie sich jedoch lediglich  Waren im Wert von 1.225 € leisten. Nach 20 Jahren wären es nur noch Waren im Wert von 1.000 € – und dies bei einer regulären Inflation.

Wie kann man dem Kaufkraftverlust durch die Inflation entgegenwirken?

Sparerinnen und Sparer haben verschiedene Möglichkeiten, den durch die Inflation bedingten Wertverlust des Geldes abzuschwächen. Mit der Geldanlage auf einem Tagesgeld oder Festgeldkonto kann zwar die Inflationsrate nicht komplett ausgeglichen werden, doch der Geldentwertung kann entgegengewirkt werden. Um mehr aus Ihrem Geld herauszuholen, kann sich alternativ eine Investition in ETF-Sparpläne mit der Chance auf attraktive Renditen auszahlen.

Attraktive Zinsen durch Tages- & Festgeld

Sparerinnen und Sparer haben mit Tages- und Festgeldern von WeltSparen die Chance auf höhere Zinsen als mit klassischen Spareinlagen, wie Sparbüchern. Dies ist möglich, da im europäischen Ausland oft höhere Zinssätze angeboten werden können als derzeit in Deutschland

Dabei gilt für alle EU-Länder, dass Spareinlagen der europaweit harmonisierten Einlagensicherung unterliegen. Diese sichert Geldeinlagen bis zu einer Anlagesumme von 100.000 € pro Kundin beziehungsweise Kunde und Bank ab.

Renditechancen durch ETFs

Exchange Traded Funds (ETFs) sind an der Börse gehandelte Investmentfonds, welche die Wertentwicklung eines Index, zum Beispiel des Deutschen Aktienindex (DAX) oder des MSCI World, nachbilden. Sie gelten als passive und langfristig ausgelegte Anlagemöglichkeit, die nicht aktiv durch eine Vermögensverwaltung gemanagt wird. Daher sind ETFs wesentlich günstiger als aktive Fonds. Ein ETF-Sparplan ist bereits ab 50 € pro Monat realisierbar.

Bei Raisin Invest von WeltSparen stehen Anlegerinnen und Anlegern zwei Optionen zum Besparen von ETFs zur Verfügung:

ETF Robo

Mit dem ETF Robo haben Sie die Möglichkeit, aus vier global diversifizierten ETF-Portfolios mit unterschiedlich hohen Aktien- und Anleihenquoten zu wählen. Die Portfolios wurden von Finanzexpertinnen und -experten so zusammengestellt, dass sie eine global diversifizierte Anlage in Aktien und Anleihen ermöglichen.

Zum ETF Robo

ETF Configurator

Alternativ können Sie sich Ihr ETF-Portfolio aus über 200 ETFs und Indexfonds mit dem ETF Configurator selbst zusammenstellen. So erhalten Sie ein individuelles und sparplanfähiges ETF-Portfolio, das auf Ihr Risikoprofil abgestimmt ist.

Zum ETF Configurator

* Hinweis: Die Geldanlage an den Kapitalmärkten ist mit Risiken verbunden. Bitte beachten Sie unsere Risikohinweise.

Folgen der Inflation für Kaufkraft und Geldanlagen

Für Verbraucherinnen und Verbraucher sind die Auswirkungen der Inflation bereits beim täglichen Einkauf im Supermarkt, in der Drogerie oder an der Tankstelle merklich spürbar, da die Preise für alltägliche Dinge wie Lebensmittel, Benzin oder Pflegeprodukte stetig steigen. Dies hat zur Folge, dass sie sich weniger für ihr Geld kaufen können als beispielsweise noch vor einem Jahr.

Durch die entsprechende Geldanlage kann der durch die Inflation bedingte Wertverlust des Geldes abgeschwächt werden. So können Sparerinnen und Sparer zum Beispiel mit den Zinsen auf Tagesgeld oder Festgeld oder mit einer Geldanlage in ETF-Portfolios und attraktiven Renditechancen der Inflation und der Geldentwertung langfristig entgegenwirken.