Unternehmensführung: Definition und Finanzierungsplanungen

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Das Wichtigste in Kürze
  • Definition: Als Unternehmensführung bezeichnet man zum einen die Personen, die ein Unternehmen leiten, und zum anderen den Prozess, durch den Unternehmensziele erreicht werden sollen.
  • Aufgaben: Die Aufgaben der Unternehmensführung werden in normative, strategische und operative Unternehmensführung eingeteilt.
  • Finanzplanung: Nach der Unternehmensgründung sollten die im Unternehmensplan festgelegten Ziele zur Finanzplanung umgesetzt werden. Dabei spielen der Liquiditätsplan sowie die Wachstumsfinanzierung eine wichtige Rolle.

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Definition: Was ist Unternehmensführung?

Unternehmensführung bezeichnet den Prozess, mit dem ein Unternehmen strukturiert geführt wird. In der Betriebswirtschaft steht der Begriff für eine oder mehrere Personen, die das Unternehmen leiten. Die Aufgabe der Unternehmensführung beziehungsweise des Managements ist es, durch Planung, Prozesse und Kontrolle die definierten Unternehmensziele zu erreichen.

Wie genau ein Unternehmen geführt wird, hängt von dessen individuellen Zielen ab. Neben der Zielerreichung und der Organisation wird häufig Wert auf den Ausbau einer sozialen Ebene gelegt, die beispielsweise die Mitarbeiterführung umfasst. So soll sichergestellt werden, dass die Unternehmenswerte sowohl nach außen gelebt werden als auch nach innen.

Das Thema ökologisches und gesellschaftliches Engagement rückt in den letzten Jahren ebenfalls immer mehr in den Vordergrund der Unternehmensleitung. Durch eine grüne und nachhaltige Unternehmenskultur sowie verbesserte Arbeitsbedingungen können das Arbeitsklima und die Motivation nachhaltig gefördert werden.

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Welche Aufgaben umfasst die Unternehmensführung?

Es gibt verschiedene Arten der Unternehmensführung:

  • Normative Unternehmensführung
  • Strategische Unternehmensführung
  • Operative Unternehmensführung

Die Unternehmensführung versucht, alle Bereiche, Ansätze und Methoden in der Unternehmensplanung zu berücksichtigen. Wie stark die einzelnen Punkte gewichtet sind und auf wie viele Personen diese Aufgaben verteilt werden, hängt häufig von der Größe des jeweiligen Unternehmens ab. Greifen alle Führungsarten ineinander, spricht man von einem integrativen Management.

Normative Unternehmensführung

Die normative Unternehmensführung ist auf die langfristige Entwicklung des Unternehmens ausgelegt. Darunter fallen beispielsweise Normen, Werte, Mission, Funktion oder die Vision eines Unternehmens. Diese Ziele und Funktionen können sich über die Zeit ändern und an die Entwicklung des Unternehmens angepasst werden. Die normative Unternehmensführung hängt von Faktoren wie Politik, Kundinnen und Kunden, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter oder dem gesellschaftlichen Umfeld ab.

Strategische Unternehmensführung

Bei der strategischen Unternehmensführung wird eine Strategie für das Unternehmen geplant und definiert, die insbesondere die zukünftigen Ziele festhält. Um die Umsetzung zu erleichtern, können Fristen für die Zielerreichung von der kurzfristigen bis zur langfristigen Planung festgelegt werden. Diese Ziele können beispielsweise festlegen, wie neue Produkte in Zukunft ausgerichtet sein werden oder ob neue Märkte beziehungsweise Geschäftsfelder erschlossen werden sollen. Zur besseren Systematisierung werden die Ziele meist priorisiert und in die Unternehmensprozesse integriert.

Operative Unternehmensführung

Der operative Ansatz der Unternehmensführung befasst sich mit der Frage, wie die strategischen Ziele des Unternehmens erreicht werden können und was dazu benötigt wird. Das können beispielsweise zusätzliche Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter, neue Anschaffungen wie technische Geräte oder zusätzliches Kapital sein. Sind die nötigen Ressourcen vorhanden, werden die Aufgaben zur Zielerreichung verteilt und die Abläufe und Prozesse schrittweise optimiert. Wichtig ist dabei, dass Mitarbeitende die Visionen und Ziele des Unternehmens verstehen, um sie verwirklichen zu können.

Durch Controlling kann die Führungsebene überprüfen, ob die Unternehmensziele erreicht werden. Voraussetzung dafür ist, dass die Ziele messbar gemacht werden und aus den vorliegenden Kennzahlen die nächsten Schritte bestimmt werden können. Die Verwendung von Kennzahlen ist entscheidend für das Controlling und die Bewertung der Leistung eines Unternehmens. Durch die Analyse von Kennzahlen können Führungskräfte fundierte Entscheidungen treffen und den Erfolg ihrer Strategien messen.

Finanzplanung eines Unternehmens

Bei der Gründung eines Unternehmens und anschließender selbstständiger Arbeit wird in der Regel ein Finanzplan erstellt. Dazu wird meist zunächst der monatliche Finanzbedarf bestimmt. Darunter fallen beispielsweise Ausgaben für Lebensmittel, Miete, Versicherungen und andere monatliche Kosten. Auch Einkünfte, zum Beispiel aus Mieteinnahmen oder Kindergeld, werden aufgeführt. Die privaten Ausgaben können anschließend mit den Unternehmenskosten im Businessplan abgestimmt werden. Der sogenannte Break-even-Point zeigt den Zeitpunkt an, ab welchem persönliche und betriebliche Kosten aus den Unternehmenseinnahmen gedeckt werden können.

Welche Möglichkeiten der Wachstumsfinanzierung gibt es?

Eine Wachstumsfinanzierung fällt an, wenn das Unternehmen expandieren und noch mehr Umsatz generieren soll. Eine Wachstumsfinanzierung kann auch notwendig sein, um beispielsweise neue Produkte zu entwickeln oder im Ausland einen neuen Markt zu erschließen.

Zu den bekanntesten Möglichkeiten der Wachstumsfinanzierung zählen:

  • Kredite von Banken
  • Kapital von Investorinnen und Investoren
  • Förderprogramme
  • Crowdinvesting

Liquiditätsplan

Eine Liquiditätsplanung dient dazu, die Liquidität eines Unternehmens zu beobachten und, falls nötig, bereits kurzfristig mögliche Engpässe zu erkennen. Dabei wird versucht, den Kontostand des kommenden Jahres (oder halben Jahres) möglichst genau zu simulieren. Unter Einbeziehung aller Einnahmen, Ausgaben, saisonalen Besonderheiten und so weiter kann ermittelt werden, inwieweit das Unternehmen Monat für Monat seinen finanziellen Verpflichtungen nachkommen kann.

Ist die Liquidität gefährdet, spricht man von einer Unterdeckung. Die Unternehmensführung sollte in diesem Fall dafür sorgen, umgehend Kapital zu generieren. Ist das Gegenteil der Fall und es steht mehr Kapital zur Verfügung als laut Liquiditätsplan erwartet, nennt man dies Überdeckung.

Was versteht man unter guter Unternehmensführung?

Eine gute Unternehmensführung ist sehr individuell und kann sich je nach Unternehmen stark unterscheiden. Die Qualität der Unternehmensführung hängt stark von Faktoren wie der Branche, Unternehmensgröße und den individuellen Zielen ab. Eine erfolgreiche Führungskraft berücksichtigt diese Vielfalt und passt ihre Strategien flexibel an. Die Unternehmensführung setzt sich aus unterschiedlichen Faktoren zusammen, die ebenfalls je nach Unternehmen variieren können. Dazu zählen unter anderem:

Führung des Unternehmens

Führungskräfte tragen die Verantwortung, klare Ziele zu setzen, Teams zu leiten und strategische Entscheidungen zu treffen. Die Effektivität der Führung beeinflusst direkt die Leistung und das Wohlbefinden der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Geschäftsmodell

Das Geschäftsmodell legt fest, wie das Unternehmen Einnahmen generiert. Die Anpassung des Geschäftsmodells kann eine strategische Entscheidung sein, um den Marktbedürfnissen gerecht zu werden.

Unternehmensziele

Klar definierte Unternehmensziele sind der Leitfaden für sämtliche Aktivitäten des Unternehmens. Das Umweltmanagement beispielsweise gewinnt zunehmend an Bedeutung, da Unternehmen ihre Verantwortung für nachhaltiges Handeln erkennen und umweltfreundliche Praktiken implementieren.

Entscheidungen und Governance

Eine effektive Entscheidungsstruktur gewährleistet, dass Entscheidungen transparent, fair und im Einklang mit den Unternehmenszielen getroffen werden. Durch klare Prozesse und Verantwortlichkeiten kann die Effizienz gesteigert werden. Wichtig ist dabei, dass die Unternehmensführung – auch Governance genannt – nicht nur bei der Führungsebene liegt. Sämtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind verantwortlich für den Erfolg des Unternehmens.

Organisation und Verantwortung

Die Organisation eines Unternehmens spielt eine Schlüsselrolle in der Umsetzung von Geschäftsmodellen und der Erreichung von Unternehmenszielen. Die Verteilung von Verantwortlichkeiten innerhalb der Organisation ist entscheidend, um Effizienz und Verlässlichkeit zu fördern.

Unternehmenskultur

Die Unternehmenskultur prägt das Arbeitsumfeld und beeinflusst das Verhalten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Insbesondere in Familienunternehmen spielt die Unternehmenskultur eine bedeutende Rolle, da sie oft auf Werten, Traditionen und langfristigen Beziehungen basiert.

Ressourcenmanagement

Ressourcenmanagement bezieht sich auf die effiziente Planung, Zuweisung und Kontrolle der verfügbaren Ressourcen in einem Unternehmen, um die Unternehmensziele zu erreichen. Ressourcen können verschiedene Formen annehmen, einschließlich finanzieller Mittel, Mitarbeiterinnen beziehungsweise Mitarbeiter, Zeit, Technologie, physischer Raum und Know-how. Die effiziente Verwaltung von Ressourcen ist eine Schlüsselverantwortung der Führung.

Innovationsförderung

Führungskräfte, die Innovationen fördern, tragen zum langfristigen Erfolg eines Unternehmens bei. Innovationen können neue Produkte, Dienstleistungen, Prozesse oder Geschäftsmodelle umfassen und ermöglichen es einem Unternehmen, wettbewerbsfähig zu bleiben und sich an sich ändernde Marktbedingungen anzupassen.

Kundenorientierung

Die Kundenorientierung ist ein zentraler Aspekt für den Erfolg eines Unternehmens. Sie bezieht sich darauf, dass ein Unternehmen seine Aktivitäten und Entscheidungen darauf ausrichtet, die Bedürfnisse und Erwartungen seiner Kundinnen und Kunden zu verstehen und zu erfüllen. Eine starke Kundenorientierung trägt dazu bei, die Kundenzufriedenheit zu steigern, Kundenbindung aufzubauen und letztendlich den Unternehmenserfolg zu fördern.

Krisenmanagement

Das Krisenmanagement bezieht sich auf die Fähigkeit eines Unternehmens, auf unvorhergesehene Ereignisse oder Katastrophen angemessen zu reagieren, um Schäden zu minimieren und die normale Betriebsfähigkeit so schnell wie möglich wiederherzustellen. Ein effektives Krisenmanagement ist entscheidend, um das Vertrauen der Stakeholder zu bewahren und langfristige Auswirkungen auf das Unternehmen zu minimieren.

Ethik und soziale Verantwortung

Ethik und soziale Verantwortung spielen eine entscheidende Rolle im modernen Geschäftsumfeld und sind integraler Bestandteil einer nachhaltigen Unternehmensführung. Die Führung beeinflusst die ethische Ausrichtung des Unternehmens und sein Engagement für soziale Verantwortung, was das Ansehen des Unternehmens beeinflussen kann.