Liquidität: Definition & Bedeutung

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Das Wichtigste in Kürze
  • Liquidität: Stehen Unternehmen oder Privatpersonen Vermögenswerte zur Verfügung, um Zahlungsverpflichtungen von Forderungen nachzukommen, gelten sie als liquide. Der Begriff leitet sich von dem lateinischen Wort „liquid“ für Flüssigkeit ab.
  • Liquiditätsgrade: Man unterscheidet zwischen dem 1., 2. und 3. Grad der Liquidität. Mit Hilfe von Formeln können Liquiditätsgrade ermittelt und die betriebswirtschaftliche Liquiditätskennzahl berechnet werden.
  • Liquiditätsmangel: Bei einem Liquiditätsmangel sind die Ausgaben höher als die finanziellen Mittel und es kann nur noch den wichtigsten Zahlungsverpflichtungen nachgekommen werden; die Bonität der Person oder des Unternehmens verringert sich.

Definition: Was ist Liquidität?

Liquidität bezieht sich auf die Fähigkeit eines Unternehmens oder einer Privatperson, finanzielle Verpflichtungen zeitnah und ohne Verluste zu erfüllen. Es ist die Verfügbarkeit von ausreichendem Bargeld oder liquiden Mitteln, um kurzfristige Zahlungsverpflichtungen zu decken. Dabei gibt es verschiedene Arten von Liquidität, darunter:

  • Marktliquidität: Die Fähigkeit eines Vermögenswerts, auf dem Markt schnell gekauft oder verkauft zu werden, ohne den Preis erheblich zu beeinflussen.
  • Betriebsliquidität: Die Fähigkeit eines Unternehmens, kurzfristige Verpflichtungen zu erfüllen, indem es Vermögenswerte in zahlungsfähige Mittel umwandelt.
  • Cashflow-Liquidität: Die Fähigkeit eines Unternehmens, seine laufenden Betriebskosten durch den generierten Cashflow zu decken.
  • Bilanzliquidität: Die Fähigkeit eines Unternehmens, seine langfristigen Verpflichtungen zu erfüllen, indem es Vermögenswerte in zahlungsfähige Mittel umwandelt.

Die Liquidität ist für Unternehmen, Investoren und den gesamten Finanzmarkt von entscheidender Bedeutung. Ein Mangel an Liquidität kann zu finanziellen Problemen führen, während eine ausreichende Liquidität die finanzielle Stabilität unterstützt.

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Was ist die Bedeutung von Liquidität für Unternehmen?

Die Liquidität ist eine finanzwirtschaftliche Kennzahl aus dem Bereich der Betriebswirtschaftslehre und bezeichnet die Fähigkeit und die Bereitschaft eines Unternehmens, einer Zahlungsverpflichtung nachzukommen. Es geht darum, wie leicht Vermögenswerte in zahlungsfähige Mittel umgewandelt werden können. Eine ausreichende Liquidität ist entscheidend, um den normalen Geschäftsbetrieb des Unternehmens aufrechtzuerhalten und unerwartete finanzielle Herausforderungen zu bewältigen.

Die Liquidität eines Unternehmens ist also die Grundvoraussetzung für die Aufrechterhaltung des Betriebs. Wenn diese Fähigkeit nicht mehr gegeben ist, spricht man von Zahlungsunfähigkeit, die im schlimmsten Fall eine Insolvenz herbeiführt. Eine relevante Aufgabe für Unternehmen ist daher die Berechnung der Liquidität sowie eine Liquiditätsplanung zur Liquiditätssicherung.

Die Liquiditätsplanung ist ein wesentlicher Bestandteil des Finanzmanagements eines Unternehmens. Sie bezieht sich auf die systematische Analyse, Kontrolle und Prognose der Liquidität, also der Verfügbarkeit von ausreichend Bargeld oder liquiden Mitteln, um die kurzfristigen Verbindlichkeiten des Unternehmens zu erfüllen. Eine effektive Liquiditätsplanung ist entscheidend, um zahlungsfähig zu bleiben, finanzielle Engpässe zu vermeiden und Chancen zur Nutzung kurzfristiger Investitionen zu erkennen.

Was ist die Bedeutung von Liquidität für Privatpersonen?

Nicht nur Unternehmen, auch Privatpersonen können liquide sein. Bei Privatpersonen ist dies der Fall, wenn laufende Kosten wie Miete oder Strom gedeckt werden können, ohne auf langfristige Vermögenswerte zurückzugreifen. Es sollte demnach beim Verhältnis von Einnahmen und Ausgaben sichergestellt sein, dass ausreichend finanzielle Mittel gegeben sind – oder schnell „flüssig“ gemacht werden können, um Zahlungsverpflichtungen nachzukommen.

Welche Liquiditätsgrade gibt es?

Es gibt verschiedene Stufen der Liquidität, um die Möglichkeiten der Liquiditätsgewinnung zu differenzieren. Man unterscheidet zwischen folgenden Liquiditätsgraden:

  • Liquidität 1. Grades
  • Liquidität 2. Grades
  • Liquidität 3. Grades

Anhand von Formeln kann eine betriebswirtschaftliche Liquiditätskennzahl berechnet werden, die dem Controlling eines Unternehmens Auskunft über die Zahlungsfähigkeit des Unternehmens gibt. Mit Hilfe der Kennzahl kann eingeschätzt werden, ob in Zukunft Zahlungsschwierigkeiten zu erwarten sind oder nicht.

Wie berechnet man Liquidität?

Es gibt verschiedene Kennzahlen und Methoden, um die Liquidität zu berechnen. Eine gründliche Analyse der finanziellen Situation eines Unternehmens erfordert oft die Berücksichtigung mehrerer Faktoren, einschließlich des Cashflows, langfristiger Verbindlichkeiten und anderer finanzieller Kennzahlen. Darüber hinaus kann die Liquidität je nach Branche und Unternehmensstruktur unterschiedlich interpretiert werden.

Liquidität 1. Grades

Bei der Liquiditätsstufe 1. Grades, auch Cash Ratio oder Barliquidität genannt, werden die flüssigen Mittel ins Verhältnis zu kurzfristigen Verbindlichkeiten gesetzt. Dabei handelt es sich meist um Tilgungsraten von Darlehen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Die Ermittlung der Barliquidität schließt beispielsweise Kassenbestände, Schecks oder Bankguthaben ein.

Forderungen werden bei der Berechnung nicht berücksichtigt. Die Liquidität 1. Grades zeigt also auf, wie weit das Unternehmen seine kurzfristigen Zahlungspflichten einzig durch seine liquiden Mittel tilgen kann. Ein hoher Cash Ratio zeigt an, dass ein Unternehmen in der Lage ist, seine kurzfristigen Verbindlichkeiten nur mit liquiden Mitteln zu decken. Der Richtwert der Liquidität 1. Grades liegt bei ca. 20 %. 

Cash Ratio = Liquide Mittel / Kurzfristige Verbindlichkeiten

Liquidität 2. Grades

Die Liquidität 2. Grades wird auch Quick Ratio genannt. Sie gibt das Verhältnis zwischen dem Geldvermögen (alle Faktoren der Liquidität 1. Grades), Wertpapieren des Umlaufvermögens und kurzfristigen Forderungen sowie den kurzfristigen Verbindlichkeiten eines Unternehmens an. Dadurch wird die Fähigkeit eines Unternehmens zur kurzfristigen Schuldenzahlung gemessen.

Quick Ratio = Liquide Mittel + kurzfristige Forderungen + kurzfristige Wertapiere /  Kurzfristige Verbindlichkeiten

Bei dem 2. Liquiditätsgrad liegt der Richtwert bei 100 %, da somit das Geldvermögen zur Abdeckung aller kurzfristigen Verbindlichkeiten ausreicht und zusätzlich noch Reserven übrig bleiben. Ist der Wert unter 100 %, hat das Unternehmen zu wenig kurzfristig verfügbare Vermögenswerte, um alle Verbindlichkeiten zu decken, wodurch Liquiditätsengpässe entstehen können.

Liquidität 3. Grades

Die dritte Liquiditätsstufe, auch als Current Ratio bezeichnet, stellt das gesamte Umlaufvermögen in Bezug zu den kurzfristigen Verbindlichkeiten dar. Zum Umlaufvermögen zählen Geldvermögen, Wertpapiere, Forderungen sowie weitere Vermögenswerte. So kann berechnet werden, wie liquide das Unternehmen langfristig ist.

Current Ratio = Gesamtes Umlaufvermögen / Kurzfristige Verbindlichkeiten

Die Liquidität 3. Grades sollte idealerweise bei ca. 200 % liegen, um sogar mehr als die kurzfristigen Verbindlichkeiten durch das Umlaufvermögen tragen zu können und zur Tilgung nicht auf das Anlagevermögen zurückgreifen zu brauchen. Mit dem Richtwert von 200 % können finanzielle Engpässe vermieden werden.

Was versteht man unter Liquiditätsmangel?

Ein Liquiditätsmangel tritt auf, wenn ein Unternehmen nicht über ausreichend liquide Mittel verfügt, um seine kurzfristigen Verpflichtungen zu erfüllen. Das bedeutet, dass das Unternehmen Schwierigkeiten haben kann, seine laufenden Betriebskosten, Kredittilgungen oder andere kurzfristige Verbindlichkeiten zu decken. Ein Liquiditätsmangel kann verschiedene Ursachen haben und hat potenziell ernste Auswirkungen auf die finanzielle Stabilität eines Unternehmens. Einige Gründe für einen Liquiditätsmangel können niedrige Umsätze oder Einnahmen, hohe Betriebskosten, Verzögerungen bei Zahlungen von Kundinnen und Kunden, übermäßige Schulden oder eine fehlende Kreditwürdigkeit sein.

Ein Liquiditätsmangel kann daher schwerwiegende Konsequenzen haben, darunter die Nichterfüllung von Verpflichtungen gegenüber Lieferanten, Mitarbeitern oder Kreditgebern. Dies kann zu Zahlungsausfällen, einem Verlust des Vertrauens der Stakeholder und sogar zur Insolvenz führen, wenn keine angemessenen Maßnahmen ergriffen werden, um die Liquidität zu verbessern.

Was passiert bei einer zu hohen Liquidität?

Eine zu hohe Liquidität kann sowohl positive als auch negative Auswirkungen haben. Auf den ersten Blick mag es paradox erscheinen, dass eine übermäßige Menge an liquiden Mitteln problematisch sein könnte, allerdings gibt es einige Faktoren zu berücksichtigen.

Einerseits bietet eine hohe Liquidität Vorteile in Form von finanzieller Flexibilität. Das Unternehmen verfügt über ausreichend Bargeld und kurzfristige Anlagen, um unvorhergesehene Ausgaben zu decken, sich Chancen auf dem Markt zu sichern und möglicherweise sogar Schulden vorzeitig zu tilgen. Dies schafft ein Sicherheitspolster und stärkt die finanzielle Stabilität, was besonders in unsicheren wirtschaftlichen Zeiten von Vorteil sein kann.

Auf der anderen Seite kann eine zu hohe Liquidität zu Rentabilitätseinbußen führen. Das heißt: Wenn ein Unternehmen Zahlungsmittel in großer Menge ansammelt und kaum Investitionen tätigt, kann es seine Zahlungspflichten zwar leicht erfüllen, entbehrt jedoch die übliche Verzinsung und setzt den Vermögenswerten einen Wertverfall durch Inflation aus. Um einen solchen Fall zu vermeiden, kann Geld aus dem Überschuss beispielsweise als Festgeld oder Tagesgeld angelegt werden, um so Zinserträge zu erhalten und der Inflation entgegenzuwirken.

Was sind liquide Geldanlagen?

Liquide Geldanlagen sind Anlageformen, die sich leicht in Bargeld oder Zahlungsmittel umwandeln lassen, ohne dabei erhebliche Verluste an Wert hinnehmen zu müssen. Diese Anlagen zeichnen sich durch eine hohe Liquidität aus, was bedeutet, dass Anleger relativ schnell auf ihr Geld zugreifen können. Zu den liquiden Geldanlagen zählen beispielsweise Tagesgeld oder an der Börse gehandelte Aktien/ETFs.

Tagesgeld

Tagesgeld gilt als liquide Geldanlage. Mit einem Tagesgeldkonto bei WeltSparen können Sie von attraktiven Zinsen profitieren und Ihr Geld zu attraktiven Zinsen bei Banken in Deutschland und anderen europäischen Ländern anlegen. Auf Tagesgelder kann jederzeit schnell und flexibel zugegriffen werden. Eine Alternative zum Tagesgeld können kurzfristige Festgeldanlagen sein. Diese sind im Vergleich zu langfristigen Festgeldern ebenfalls liquider, da sie schneller fällig werden und das angelegte Geld samt Zinsen bereits nach kurzer Zeit ausgezahlt wird.

Aktien/ETFs

Neben Tagesgeld und Festgeld sind weitere liquide Geldanlagen an der Börse gehandelte Aktien, Anleihen oder ETFs. ETFs (Exchange Traded Funds) sind an der Börse gehandelte Indexfonds, die einen Aktienindex, wie den DAX, nachbilden. Diese liquiden Geldanlagen lassen sich in der Regel schnell verkaufen und in Bargeld oder Bankguthaben umwandeln. Die Geldanlage an der Börse unterliegt jedoch Kursschwankungen, wodurch auch das Risiko für Verluste gegeben ist. Dieses Risiko kann oft durch eine breite Diversifizierung und einen längeren Anlagezeitraum minimiert werden.

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