Sparbuch auflösen: Geld sinnvoll anlegen und höhere Zinsen erzielen
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Monatlich einen fixen Betrag auf dem Sparbuch der örtlichen Hausbank oder Sparkasse zur Seite legen und ein kleines Vermögen über die Jahre anhäufen? Das klingt inzwischen für viele Sparerinnen und Sparer wie ein schöner Traum aus grauer Vorzeit. Durften private Anlegerinnen und Anleger sich im Jahr 1975 noch über durchschnittlich 4,40 % Sparbuchzinsen p. a. freuen, liegen diese gegenwärtig bei 0,00 %.
Nennenswerte Renditen sind unter diesen Umständen bei deutschen Banken kaum mehr denkbar. Damit das Geld in Zukunft wieder gewinnbringender arbeitet, kann sich ein Anlagewechsel in ein besser verzinstes Sparprodukt lohnen. Doch wie geht man am besten vor?
Wer fürs Alter vorsorgen oder für große Lebensprojekte sein Geld lukrativer anlegen möchte, sollte sich vom guten alten Sparbuch verabschieden. Dabei brauchen sicherheitsbewusste Sparerinnen und Sparer nicht auf den Vorteil der EU-weit harmonisierten Einlagensicherung verzichten. Auch Festgeld und Tagesgeld überzeugen in puncto Sicherheit und bieten zusätzlich höhere Zinssätze und mehr Flexibilität als ein Sparbuch.
Wie Sie Ihr Sparbuch auflösen können, was Sie bei der Kündigung beachten sollten und welche Alternativen es gibt, zeigen wir Ihnen auf dieser Seite.
- Sparbuch: Das Sparbuch stellt in Form eines kleinen Papierbuchs oder einer Bankkarte eine hierzulande beliebte Sparanlage dar. Es dient weniger als Zahlungsmittel als zum Parken des privaten Vermögens.
- Zinsen: Zinsen auf Spareinlagen sind in den letzten Jahren stark gesunken. Aufgrund der vergangenen Niedrigzinspolitik lagen die Sparbuchzinsen sogar bei nahezu 0,00 %. Dadurch lag das Geld unverzinst auf dem Sparbuch und war der Inflation ausgesetzt. Seit der Zinswende im Jahr 2022 steigen die Zinsen hierzulande aber langsam wieder an.
- Inflation: Seit 2013 liegen die Zinsen auf Sparbucheinlagen bei weniger als 1,00 %. Die europaweite Inflation lag in den letzten 10 Jahren bei durchschnittlich 1,40 %. Die Sparbuchzinsen fallen demnach schon seit vielen Jahren geringer aus, als dass die Preise allgemein steigen – die Kaufkraft nimmt ab.
- Kündigung: Um das Sparbuch auflösen zu können und Vorschusszinsen zu vermeiden, haben Sparerinnen und Sparer auf die Kündigungsfrist zu achten. Diese beträgt meist zwischen drei und sechs Monaten. Zudem hat die Kündigung des Sparbuchs immer persönlich oder schriftlich zu erfolgen.
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Inflation: Lohnt sich ein Sparbuch noch?
Erhöht sich das Preisniveau, spricht man von Inflation. Vereinfacht ausgedrückt bedeutet das, dass Sie sich von Ihrem Geld weniger kaufen können als vorher. Ihr Guthaben wird zwar in Zahlen nicht weniger, doch die konstant niedrigen Zinsen auf Sparbüchern kommen eben langfristig nicht gegen die höhere Inflation an. So findet durch die sinkende reale Kaufkraft ein schleichendes Entwerten des Guthabens auf dem Sparbuch statt.
Konkret wird das Ganze an einem hypothetischen Rechenbeispiel: Liegt die Inflation in Deutschland bei 2,00 % pro Jahr und schüttet die Bank oder Sparkasse im gleichen Zeitraum 0,20 % Sparbuchzinsen auf 5.000 € aus, so ist das Geld dann etwa 1,80 % weniger wert. In Zahlen: minus 90 € pro Jahr. Nach zwölf Monaten entspricht die Kaufkraft dieser 5.000 € gerade noch 4.910 €. Ein solcher theoretischer Wertverlust setzt sich Jahr für Jahr fort.
Dennoch ist bei den Deutschen auch in der heutigen Zeit die Spareinlage eine beliebte Geldanlage. 43,00 % geben an, ihr Geld auf einem Sparbuch oder Sparkonto angelegt zu haben. Dabei brauchen Inhaberinnen und Inhaber von Sparbüchern die Form des sicheren Hafens nicht unbedingt verlassen. Ein Umdenken vom deutschen Sparbuch zum modernen Sparkonto für Tagesgeld oder Festgeld im EU-Ausland eignet sich als gute und sichere Alternative. Der Grund: Die Zinsen sind beiden diesen Geldanlagen im Schnitt höher als bei einem Sparbuch.
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Alternative: Kaufkraft stärken mit höher verzinstem Tagesgeld und Festgeld
Einen klaren Vorteil gegenüber dem Sparbuch und Sparkonten in Deutschland bieten in der Regel Spareinlagen in Tagesgeld und Festgeld im EU-Ausland – etwa über WeltSparen: Durch die höheren Zinsen pro Jahr können Sparerinnen und Sparer der Inflation besser entgegenwirken. Wenn die Inflationsrate abnimmt, ist der Effekt umso mehr zu spüren. Das Auflösen des Sparbuchs und das Anlegen des Guthabens auf einem Sparkonto kann sich daher durchaus lohnen.
In Deutschland lagen die Tagesgeldzinsen 2009 unter 1,00 % und im Jahr 2016 sogar konstant bei nahezu 0,00 %. Seit den Leitzinserhöhungen im Jahr 2022 steigen die Zinsen allerdings wieder nach und nach an.
Jeder Prozentanteil mehr bedeutet für Sparerinnen und Sparer spürbar mehr Kaufkraft. Zudem unterliegen Spareinlagen bis zu einer Höhe von 100.000 € je Kundin beziehungsweise Kunde und Bank der EU-weit harmonisierten Einlagensicherung. Sofern die Währung des Einlagensicherungsfonds eine Fremdwährung ist, erfolgt die Sicherung in Fremdwährung. Die Sicherungsgrenze kann dann vom aktuellen Wechselkurs abhängen.
Zur Einordnung: Beim flexiblen Tagesgeld steht – wie der Name der Anlage sagt – taggleich das komplette Sparguthaben zur Auszahlung bereit. Beim Festgeld ist das Konto für eine bestimmte Laufzeit – beispielsweise ein bis zehn Jahre – fest angelegt, das Guthaben lässt sich also vor Laufzeitende nicht abheben. Dafür sind die Zinsen höher.
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Unterschied: Sparbuch oder Sparkonto?
Sparbuch und Sparkonto ist nicht immer das Gleiche. Während das Sparbuch, auch Sparkassenbuch, im ursprünglichen Sinne ein kleines Papierheft oder eine Bankkarte mit eingeschränkten Funktionen (Stichwort „Sparcard“) darstellt, ist ein typisches Sparkonto heute rein digital. Häufig werden Tagesgeld- und Festgeldkonten Sparkonten genannt.
Ein Sparbuch als Sonderfall des Sparkontos notiert oftmals Ein- und Auszahlungen mit Zahlungslimit. Die heutige Sparcard mit dahinterstehendem digitalem Konto bietet Sparenden mehr Möglichkeiten und Freiheiten. Das bedeutet für moderne digitale Sparkonten: Das komplette Sparguthaben ist hier in der Regel als Einmalsumme auszahlbar.
Kündigung: Wie kann ich mein Sparbuch auflösen?
Sie können Ihr Sparbuch entweder schriftlich per Post oder E-Mail auflösen oder vor Ort bei der Bank oder Sparkasse. Wichtig ist, dass die Kündigung von Ihnen per Hand unterschrieben wird. Zudem ist es von Vorteil, auf die Kündigungsfrist zu achten, denn bei einer vorzeitigen Auszahlung fallen Strafzinsen, auch Vorschusszinsen genannt, an. Die Zinsen werden als Entgelt für die Bank angesehen, da diese nicht planmäßig mit dem Geld arbeiten kann und frühzeitig darauf zuzugreifen hat, um es Ihnen auszahlen zu können. Sie betragen circa 25,00 % der Anlagezinsen. Die Frist für eine Kündigung des Sparbuchs liegt in der Regel bei drei bis sechs Monaten. Erst nach dem Vertragsende ist das gesamte Sparguthaben wieder ohne Vorschusszinsen verfügbar. Beim Auflösen des Sparbuchs gilt daher: Strafzinsen am besten vermeiden, indem Sie Ihr Sparguthaben in Raten beispielsweise auf ein Tagesgeld– oder Festgeldkonto transferieren. Bei den meisten Banken und Sparkassen können von einem Sparbuch monatliche Beträge bis 2.000 € strafzinsfrei auf das Girokonto ausgezahlt werden. Von dort können Sie dann die Beträge im Idealfall per Dauerauftrag auf die neue Geldanlage überweisen.
Doch das ist nicht das Einzige, worauf Sie achten sollten, wenn Sie Ihr Sparbuch kündigen möchten:
- Erst informieren, dann reagieren: Wer sein Sparbuch kündigen möchte, sollte nicht überstürzt handeln.
- Besteht Unsicherheit, ist es sinnvoll, bei der Bank oder Sparkasse vorab nachzufragen.
- Die Kündigung des Sparbuchs ist mit ein bisschen Aufwand verbunden, es kann sich jedoch durchaus lohnen. Denn mit einer schriftlichen Kündigung beginnt zunächst der Ablauf der Kündigungsfrist, die meist zwischen drei bis sechs Monaten beträgt. Erst danach steht das Geld zur Verfügung.
Kündigungsschreiben: Was sollte rein?
Grundsätzlich stehen zum Auflösen des Sparbuchs zwei übliche Wege offen: Zum einen kann der Weg direkt in die örtliche Bankfiliale führen, zum anderen kann die Kündigung schriftlich per Post als Einschreiben oder per E-Mail veranlasst werden.
So oder so sollte das Kündigungsschreiben folgende Informationen enthalten:
- Briefkopf mit Absender und Empfänger
- Sparbuchnummer
- Genaue Kontodaten
- Bitte um schriftliche Kenntnisnahme der Bank
- Unterschrift von Hand
Die Banken und Sparkassen sind heutzutage verpflichtet, jedes formgerechte schriftliche Kündigungsschreiben anzuerkennen. Mit einer schriftlichen Kündigungsbestätigung besteht in der Regel eine rechtliche Sicherheit und die Laufzeit verlängert sich im schlimmsten Fall nicht automatisch.
Sollte man ein Sparbuch auflösen oder lieber ruhen lassen?
Generell gilt: Das Sparbuch zu kündigen ist besser, als das Geld unverzinst darauf liegen zu lassen. Denn in der Zwischenzeit arbeitet das Geld nicht für Sie. Stattdessen kann es sich lohnen, das Geld in höher verzinstes Tagesgeld oder Festgeld anzulegen oder in kosteneffiziente ETFs zu investieren.
Denn die früher renditestarke Anlagestrategie „Nichtstun, Abwarten und Tee trinken“ geht mit dem Sparbuch heute nicht mehr auf. Anders gesagt: „Was brach liegt, arbeitet nicht“. Die versteckten Kosten liegen in der Inflation, abzüglich der ausbleibenden Zinsen – und machen das Sparbuch zum inzwischen teuren Parkplatz fürs Geld.
Bleiben die Ersparnisse für viele Jahre auf dem Sparbuch liegen, frisst die Inflation also wortwörtlich mehr und mehr das Angesparte auf. Weitaus geschickter ist es, um Kosten für das Auflösen des Sparbuchs in Form von Strafzinsen zu vermeiden, monatlich das Geld in Einzelsummen abzuheben und direkt in das gewünschte besser verzinste Sparkonto oder Investmentprodukt zu überweisen.
Fazit
Das Sparbuch aus Omas Zeiten hat im Grunde abgedankt. Dem sofortigen Auflösen eines solchen Sparkontos sollte also nichts im Wege stehen. Zumindest solange die Vertragsfristen und vertragliche Besonderheiten im Auge behalten werden. Gerade als flexible Anlage für schnell verfügbare kleinere Summen ist das Sparbuch durch ein modernes Sparkonto sehr gut ersetzbar. Hier kann es sinnvoll sein, ein besser verzinstes Tagesgeldkonto zu eröffnen. Das Tagesgeldkonto wird so praktisch zum modernen Sparbuch und löst dieses ab. Wer zudem eine Weile auf sein Geld aufgrund fester Vertragslaufzeiten verzichtet, kann von noch besseren Zinsen profitieren. Das funktioniert zum Beispiel mit mittel- bis langfristige Spareinlagen auf einem Festgeldkonto in Europa – etwa über WeltSparen.
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