Die FIRE-Bewegung
Lohnt sich Verzicht für eine frühe finanzielle Unabhängigkeit?
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Ziel von Frugalisten und der FIRE-Bewegung ist es, konsequent zu sparen, um früh in Ruhestand gehen und später sorgenfrei leben zu können. Und das bereits viele Jahre oder sogar Jahrzehnte vor dem offiziellen Rentenbeginn. Dies soll erreicht werden, indem der größte Teil des Einkommens gespart und bestenfalls auch gleichzeitig gewinnbringend angelegt wird. So kann man sich beispielsweise mit 40 Jahren ein Vermögen aufgebaut haben, mit dem man die Ausgaben für das restliche Leben decken kann.
Die FIRE-Bewegung hat sich in den 1990er Jahren in den USA entwickelt und findet seine Grundlage im Bestseller “Your Money or Your Life” von Vicki Robin und Joe Dominguez. Wie viele Menschen in Deutschland nach den Maßstäben der FIRE-Bewegung leben, ist unklar. Dennoch scheint die FIRE-Bewegung weltweit und auch in Deutschland zunehmend beliebter zu werden.
Was genau man unter der FIRE-Bewegung und Menschen, die sich als Frugalisten bezeichnen, versteht, erfahren Sie hier.
- Frugalismus (engl. frugal = sparsam): Sparsamkeit gilt als Voraussetzung für die FIRE-Bewegung. Frugalisten nutzen bestimmte Methoden, um so viel Geld anzusparen, dass sie früh finanzielle Unabhängigkeit und Freiheit erreichen. Mit großer Disziplin und Verzicht wird der Lebensstil dementsprechend angepasst.
- FIRE-Bewegung: Die Abkürzung FIRE steht für Financial Independence, Retire Early (Finanzielle Unabhängigkeit, frühzeitige Rente). Der größte Teil des Einkommens wird dabei gespart und angelegt, um so möglichst frühzeitig in Ruhestand gehen zu können.
- Sparen: Anhänger der FIRE-Bewegung schränken sich in ihrem Alltag oft stark ein, um so viel Geld wie möglich sparen zu können. Das bedeutet oft Verzicht auf Urlaube, Restaurant- oder Friseurbesuche oder ähnliches. Ziel ist zudem ein bewusster Konsum.
- Vermögensaufbau: Neben dem Sparen, z. B. mit Tagesgeld– oder Festgeldkonten, ist die Geldanlage ein wichtiger Faktor bei der Ausübung des FIRE-Prinzips. Dies ist beispielsweise mit ETF-Sparplänen möglich, wie dem ETF Robo oder dem ETF Configurator von Raisin Invest.
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Was ist die FIRE-Bewegung?
Die Abkürzung FIRE steht für Financial Independence, Retire Early, zu Deutsch: Finanzielle Unabhängigkeit, frühe Rente. Dabei wird ein Großteil des Einkommens gespart und angelegt, um so die finanzielle Unabhängigkeit zu erreichen und früh – im Idealfall schon Jahrzehnte vor dem eigentlichen Rentenbeginn – in Rente gehen zu können. Ab dieser Phase soll der Weg zur Arbeit nur noch eine Option sein, aber keine Notwendigkeit mehr, um Rechnungen bezahlen zu können.
Der Beweggrund, sein Leben bereits in jungen Jahren in Rente gehen zu können, ist jedoch nicht unbedingt mit dem Ziel verbunden, das ganze Jahr am Strand in der Karibik zu liegen. Sondern es kann auch heißen, zukünftig ohne jeglichen Druck zur Arbeit zu gehen mit dem Wissen, dass man finanziell abgesichert ist.
Wie kann man finanzielle Unabhängigkeit erreichen?
Auf dem Weg zur finanziellen Unabhängigkeit sind vor allem die folgenden Faktoren wichtig:
- Persönliche FIRE-Zahl
- Monatliche Ausgaben
- Sparplan für bisherige Ersparnisse
- Sparsam leben
Die FIRE-Zahl ist das persönliche Ziel, wie viel Geld man sparen möchte, bis man einzig von den Ersparnissen leben kann. Daher sollte diese als erstes definiert werden. Danach sollte man sich – z. B. mit einem Haushaltsbuch – einen Überblick über seine Ausgaben verschaffen. Denn wenn man seinen Lebensstil wie bisher beibehalten möchte, sobald man in Rente gegangen ist, benötigt man mindestens den gleichen Betrag jeden Monat wie während der Arbeitsphase. Nun kann mit Hilfe eines Sparplans herausgefunden werden, wie viel Kapital und Zeit man benötigt, um mit den bisherigen und zukünftigen Ersparnissen die FIRE-Zahl zu erreichen. Dann heißt es: Den Gürtel enger schnallen. Weitestgehend auf Reisen oder Restaurantbesuche verzichten, überflüssige Mitgliedschaften oder Abos kündigen. Potenzial, um Geld zu sparen, gibt es in vielen Bereichen. Die Belohnung ist eine möglichst frühe finanzielle Unabhängigkeit.
Wie viel Geld braucht man für FIRE?
Die persönliche FIRE-Zahl kann man mit Hilfe der jährlichen Ausgaben berechnen:
Jahresausgaben in Euro x Anzahl der Jahre bis zum Ruhestand
Demnach sollte grob eine Summe angespart werden, die etwa beim 25-fachen Ihrer jährlichen Ausgaben liegt. Wer 1.200 EUR in Monat ausgibt (14.400 im Jahr), sollte nach dieser Regel 360.000 EUR ansparen. Innerhalb der FIRE-Bewegung gilt zudem die 4 %-Regel als zentrale These. Diese Regel besagt, dass Sie so viel Kapital ansparen sollten, dass eine jährliche Rendite von 4 % ausreicht, um die laufenden Kosten zu decken.
So kann man – anhand der bisherigen jährlichen Rücklagen – ausrechnen, wie lange es dauert, bis die Ersparnisse bei der FIRE-Zahl angekommen sind und ab welchem Zeitpunkt man in Rente gehen könnte.
Beispiel:
Monatlicher Netto Wunschbetrag: 1.500 EUR zum Zeitpunkt des vorzeitigen Renteneintritt
Rendite: 4,0 %
jährliche Inflation: 2 %
Abgeltungsteuer 25 % + Solidaritätszuschlag = 26,375 %
Bereits vorhandenes Kapital: 10.000 EUR
Heutiges Alter: 30
Renteneintrittsalter: 50
Möchten Sie in 20 Jahren in Rente gehen, benötigen Sie rund 1.200.000 EUR zusätzliches Kapital, um einen monatlichen Betrag von 1.500 EUR zu erzielen. Bei einer jährlichen Rendite von 4 % können Sie dieses Ziel mit einer monatliche Sparrate von 4.330 EUR erreichen.
Das heißt zusammengefasst, dass es keinen pauschalen Wert gibt, ab dem das FIRE-Ziel erreicht ist. Das Ziel ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich und hängt u.a. damit zusammen, wie der persönliche Lebensstandard in der Rentenzeit aussehen soll.
Arten der FIRE-Bewegung
Es gibt verschiedene Konzepte und Philosophien, wie man die Ansätze von FIRE für sich nutzen kann.
Lean FIRE ist die „schlanke“ Version der FIRE-Bewegung. Dabei steht weniger im Vordergrund, sein Einkommen durch mehr Arbeit oder eine geschickte Geldanlage zu erhöhen, sondern viel mehr seine Ausgaben zu senken. Das Gegenteil davon findet sich in Fat FIRE wieder, wo bis zu 75 % der monatlichen Einnahmen bespart werden. Je höher dabei das Risiko der Geldanlage gewählt ist, desto höher sind die Chancen auf „kräftige“ Renditen.
Eine nicht ganz so strenge Auslegung der FIRE-Bewegung hat das Ziel, ab einem gewissen Alter nur noch Teilzeit arbeiten zu müssen. Barista FIRE ist demnach ein Konzept für Menschen, die weiter einer Teilzeitbeschäftigung nachgehen möchten, um bspw. weiterhin krankenversichert zu sein und in ihre gesetzliche Altersvorsorge einzahlen zu können. So muss der Verzicht in der Sparphase nicht ganz so groß sein, gleichzeitig hat man später neben dem Teilzeitjob mehr Freizeit, die man mit Freunden oder Familie verbringen kann. Andere Anhänger der FIRE-Bewegung stellen den positiven Aspekt eines bewussten Konsums und des ökologischen Fußabdrucks in den Vordergrund, wieder andere haben das Ziel, noch vor dem 40. Lebensjahr in Ruhestand zu gehen.
Geld sparen mit Tagesgeld oder Festgeld
Beim Sparen des Einkommens können mit Tagesgeld- oder Festgeldkonten mehr Zinsen erzielt werden als mit einem Sparbuch oder einem Girokonto. Durch die seit vielen Jahren niedrigen Zinsen sowie durch die Inflation steht Sparerinnen und Sparern bei den beiden letzteren Optionen am Ende weniger Geld zur Verfügung als zuvor.
Der große Vorteil von Tagesgeldern ist die große Flexibilität. Geld kann jederzeit ein- und ausgezahlt werden. Bei WeltSparen sind zudem die Zinssätze deutlich höher als bei vielen anderen inländischen Tagesgeldkonten, da hier für Sparerinnen und Sparer die Möglichkeit besteht, Konten im europäischen Ausland zu eröffnen und zu führen.
Auch bei Festgeldkonten von Weltsparen können Kundinnen und Kunden in der Regel mit Konten aus dem europäischen Ausland momentan höhere Zinsen erhalten als bei deutschen Banken. Da das Geld als fest vereinbarte Summe für eine bestimmte Laufzeit auf dem Festgeldkonto geparkt wird, können oft höhere Gewinne erzielt werden als bei Tagesgeldkonten. Dies ist möglich, da das Geld über die Laufzeit fest verzinst ist, wodurch Sparerinnen und Sparer mit diesem Zins gut für die Zukunft kalkulieren können.
Sowohl bei Fest- als auch bei Tagesgeldern ist in EU-Ländern ist die Anlagesumme bis zu 100.000 EUR pro Bank und Kundin bzw. Kunde durch die europäische Einlagensicherung mit nationalen Einlagensicherungsfonds in jedem Mitgliedstaat geschützt. In einigen Fälle bieten die Banken darüber hinaus eine zusätzliche Absicherung der Geldanlage über weitere Einlagensicherungsfonds.
Wie kann man Geld vermehren, um sein FIRE-Ziel erreichen?
Um sein FIRE-Ziel zu erreichen, reicht Sparen alleine nicht aus. Um von einem möglichst hohen Zinseszinseffekt profitieren zu können, sollten möglichst früh das Gesparte und ein Großteil des Einkommens (ca. 70 %) angelegt werden. Werden die jährlichen Erträge aus einem ETF-Sparplan reinvestiert (sog. thesaurierende ETFs), hat das Auswirkungen auf die Wertentwicklung des gesamten Portfolios.
Der Vermögensaufbau mit ETF-Portfolios ist beispielsweise mit dem ETF Robo von Raisin Invest möglich. Anlegerinnen und Anleger können dabei selbst bestimmen, welches Risiko sie mit ihrem Sparplan eingehen wollen. Der ETF Robo bietet die Auswahl aus 4 ETF-Portfolios mit Aktienquoten zwischen 30 % und 100 %. Je höher dabei das gewählte Risiko ist, desto höher sind die Renditechancen.
Die Kosten für den ETF Robo belaufen sich auf 0,33 % jährlich zuzüglich 0,15 % Kosten für die ETFs und Indexfonds.
Wer lieber frei über die Zusammenstellung seines Portfolios entscheiden möchte, kann mit dem ETF Configurator ein individuelles ETF-Portfolio zusammenstellen. Dabei können Anlegerinnen und Anleger nicht nur aus über 200 ETFs und Fonds auswählen, sondern auch die Aktienquote selbst bestimmen und einen Sparplan abschließen.
Die Kosten für den ETF Configurator belaufen sich auf 0,43 % jährlich zuzüglich Fondskosten.
Sowohl beim ETF Robo als auch beim ETF Configurator können Sie Sparraten ab 50 EUR pro Monat wählen. Die Sparraten können Sie jederzeit flexibel ändern. Einmalanlagen sind ab einem Mindestanlagebetrag von 500 EUR möglich. Nach erstmaligem Abschluss können Sie dann jederzeit Zuzahlungen ab einem Betrag von 50 Euro vornehmen.
Fazit: Für wen eignet sich die FIRE-Bewegung?
Klar ist: Die FIRE-Bewegung eignet sich nicht für jede als Lebensstil. Es erfordert eine Menge Disziplin und ggf. auch Verzicht, so konsequent zu sparen und Einschränkungen in Kauf zu nehmen, um früh in „Freiheit“ leben und in Rente gehen zu können. Aus diesem Grund ist abzuwarten, ob sich die FIRE-Bewegung in Deutschland durchsetzen wird. Zudem ist die Vorgehensweise einigen Risiken, wie den Wertschwankungen am Aktienmarkt, ausgesetzt. Kommt es zu einem Aktiencrash, sind Ihre Ersparnisse womöglich gefährdet. Außerdem war es für Anhängerinnen und Anhänger der FIRE-Bewegung in der vergangenen Niedrigzinsphase eine große Herausforderung, geeignete Anlageformen zu finden.
Dennoch kann die Idee hinter dem Lebensstil für alle nützlich sein: Es ist sinnvoll, sein Vermögen frühzeitig für die Zukunft zu besparen und dafür den Rahmen der eigenen finanziellen Mittel nicht zu überschreiten. Denn ob man nun zum offiziellen Rentenbeginn oder bereits vorher aufhört zu arbeiten, die gesetzliche Rente reicht in der Regel nicht aus, um den bisherigen Lebensstandard aufrechtzuerhalten. Wer daher bewusst konsumiert und clever investiert, kann im Rentenalter von diesen Ersparnissen und Erträgen profitieren – egal, ob mit 40 oder mit über 60. Informieren Sie sich über Ihre Möglichkeiten zum Vermögensaufbau. Mit einer kostenlosen Registrierung bei WeltSparen kommen Sie Ihrem Anlageziel bereits einen großen Schritt näher.
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