Wie funktionieren Private-Equity-Fonds?

Hier erhalten Sie Hintergründe und Informationen zu Private-Equity-Fonds.

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Privates Beteiligungskapital (Private Equity) ist eine attraktive Anlageform für Anlegerinnen und Anleger, die ihr Portfolio diversifizieren und von Renditechancen profitieren möchten. Jedoch ist der Zugang zu der Anlageklasse an bestimmte Voraussetzungen gebunden. Investitionen in nicht an der Börse gelistete Unternehmen erfolgen über Private-Equity-Fonds. Auf dieser Seite erfahren Sie, wie Privatanleger an Private-Equity-Fonds teilhaben können, wie sie funktionieren und welche Renditen in der Vergangenheit erzielt werden konnten.

Das Wichtigste in Kürze
  • Private-Equity-Dachfonds sind geschlossene Investmentfonds, die das Kapital der Privatanlegerinnen und Privatanleger auf mehrere Private-Equity-Zielfonds verteilen. Diese Zielfonds wiederum beteiligen sich an mehreren privaten Unternehmen, um sie später gewinnbringend zu verkaufen. So kann durch Dachfondslösungen Diversifikation über mehrere Private-Equity-Fonds erreicht werden.
  • Rendite: Die durchschnittlichen Renditen von Private-Equity-Fonds waren in der Vergangenheit deutlich höher als die der öffentlichen Aktienmärkte. Vergangene Wertentwicklungen sind jedoch kein Indikator für zukünftige Entwicklungen. Als Beimischung zu anderen Anlageklassen kann Private Equity das Chance-Risiko-Profil eines Portfolios verbessern.
  • Anlagezeitraum: Die Laufzeiten von Private-Equity-Fonds sind mit typischerweise zehn Jahren oder mehr recht lang. Das Geld der Anlegerinnen und Anleger ist also für mehrere Jahre fest gebunden. Eine Rückforderung des Anlagebetrags vor dem Ende der Fondslaufzeit ist nicht möglich oder mit Verlusten verbunden.
  • Voraussetzungen: Der Zugang zu Private-Equity-Fonds wird durch neue Produkte wie Dachfondslösungen immer mehr Privatpersonen ermöglicht. Diese müssen sich als semiprofessionelle Anleger qualifizieren und über ausreichend Kenntnisse und Erfahrungen verfügen.

Was sind Private-Equity-Fonds?

Mit Private-Equity-Fonds können Anleger langfristig Unternehmensanteile erwerben und von der Wertsteigerung privater Unternehmen profitieren. Bis vor kurzem war außerbörsliches Eigenkapital institutionellen Investoren, wie beispielsweise Pensionskassen oder Versicherungen, vorbehalten.

Die meisten Private-Equity-Fonds verlangen in der Regel hohe Mindesteinlagesummen von mehreren Millionen Euro. Mit Raisin Private Equity können Sie bereits ab 200.000 € breit diversifiziert in ein Portfolio von mehreren Zielfonds investieren und an der Wertentwicklung der Zielunternehmen teilhaben. Zunächst sammelt ein Private-Equity-Dachfonds das Kapital der Investoren ein und investiert es dann in mehrere Zielfonds. Diese Zielfonds wiederum investieren das Geld in nicht börsengelistete Unternehmen mit aussichtsreichem Wachstumspotenzial.

Das Ziel besteht darin, die Unternehmensbeteiligungen nach einigen Jahren gewinnbringend wieder zu verkaufen. Der erwirtschaftete Gewinn fließt dann von den Zielfonds an den Dachfonds zurück und wird schlussendlich an die Investorinnen und Investoren ausgeschüttet.

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Wie funktionieren Private-Equity-Dachfonds?

Ganz allgemein unterscheidet man zwischen privaten und öffentlichen Finanzmärkten. Bei Private-Equity-Fonds handelt es sich um Alternative Investmentfonds (AIF), die sich an privaten Unternehmen beteiligen. Damit grenzen sie sich ab von öffentlich handelbaren Publikumsfonds, zum Beispiel Aktienfonds oder ETFs, die rechtlich als Organismen für gemeinsame Anlagen in Wertpapiere (OGAW-Richtlinie) organisiert sind.

Ein Private-Equity-Zyklus erfolgt in mehreren Investitionsphasen:

Fundraising

Investoren verpflichten sich dazu, dem Private-Equity-Dachfonds einen Anlagebetrag (auch Zeichnungsbetrag genannt) zur Verfügung zu stellen. Wenn der Dachfonds genügend Beteiligungskapital von Privatanlegerinnen und -anlegern eingesammelt hat, wird er geschlossen und es werden keine Investoren mehr zugelassen. Große Private-Equity-Fonds enthalten meist mehrere Milliarden US-Dollar.

Nach dem Fundraising macht sich der Fonds auf die Suche nach passenden Zielfonds. Die Zielfonds verwenden das Geld der Kapitalgeber wiederum als Eigenkapital für die Beteiligung an privaten Unternehmen.

Due Diligence

Die Auswahl der Zielfonds wird auch als Due Diligence bezeichnet und ist entscheidend für den Erfolg von Private Equity. Diese Phase erfolgt streng regelbasiert und strukturiert. Denn nur die besten Zielfonds haben das Know-how und verfügen über das Personal, um Zielunternehmen mit hohem Wachstumspotenzial zu beobachten, identifizieren und zu übernehmen.

Video: Der Auswahlprozess bei Private-Equity-Fonds

Capital Calls

Der Dachfonds ruft das zugesagte Kapital von den Anlegern ab, um seinerseits die Kapitalabrufe der Zielfonds zu bedienen. Semiprofessionelle Anlegerinnen und Anleger können sich ab einer Mindesteinlagesumme von 200.000 € an Private-Equity-Fonds beteiligen. Jedoch wird nicht sofort der vollständige Zeichnungsbetrag fällig, sondern die Zahlung erfolgt in mehreren Tranchen, auch Kapitalabrufe (Capital Calls) genannt.

Exit

Die Haltedauer einer Unternehmensbeteiligung auf Zielfondsebene beträgt in der Regel fünf bis sieben Jahre. So lange braucht es mindestens, um Veränderungen im Unternehmen umzusetzen und Wertsteigerungen zu realisieren. Natürlich kann es auch zu Verlusten kommen. Aber in den meisten Fällen kann der Zielfonds seine Unternehmensbeteiligungen erfolgreich verkaufen, was auch als Exit bezeichnet wird.

Ausschüttung und Fondsliquidation

Die ersten Ausschüttungen auf Dachfondsebene können schon lange vor dem Ende der Fondslaufzeit erfolgen. Sobald die ersten Beteiligungen durch Zielfonds verkauft werden, fließen die Erlöse an den Dachfonds zurück. Anlegerinnen und Anleger erhalten dann bereits einen Teil ihrer Investition während der Laufzeit des Fonds zurück, sodass nie der gesamte Zeichnungsbetrag gebunden ist. Wenn alle Zielfonds sämtliche Beteiligungen wieder verkauft haben und die Gewinne abzüglich aller Kosten an die Investoren ausgeschüttet wurden, endet das Investment. Dann haben Zielfonds und der Dachfonds ihr Ziel erreicht und werden aufgelöst (liquidiert).

Welche Private-Equity-Fonds gibt es?

Hier finden Sie eine Übersicht der größten Private-Equity-Gesellschaften der Welt, gemessen an der Größe ihres verwalteten Vermögens (Quelle: Webseite der jeweiligen Gesellschaft / Stand: 2022):

Die Blackstone Group Inc. wurde 1985 gegründet und hat ihren Hauptsitz in New York sowie Niederlassungen in London, Hongkong, Peking und Dubai. Mit Assets under Management (AuM) von insgesamt 881 Milliarden US-Dollar ist sie die derzeit größte Private-Equity-Gesellschaft weltweit.

Das Unternehmen investiert in viele Marktsektoren, darunter Energie, Einzelhandel und Technologie. Während Private Equity mit 261 Milliarden US-Dollar die größte Investitionskategorie ist, verfügt Blackstone auch über Hunderte von Milliarden US-Dollar an Immobilien-, Kredit- und Hedgefonds-Investments. Zu den Portfoliounternehmen gehören zum Beispiel das Datenunternehmen Refinitiv, der Herkunftsspezialist Ancestry sowie der Eigentümer und Betreiber von Dating-Apps Bumble.

KKR & Co. Inc., ehemals Kohlberg Kravis Roberts & Co., verfügt über Assets under Management von insgesamt 459 Milliarden US-Dollar. Das New Yorker Unternehmen wurde 1976 gegründet und gilt als Pionier für groß angelegte Buyout-Deals, die immer noch eine der Spezialitäten des Unternehmens sind. Zu den bekanntesten Transaktionen des Unternehmens gehören der Leveraged Buyout von RJR Nabisco 1989 und der Buyout von TXU in 2007.

Die Carlyle Group Inc. verwaltet  insgesamt 301 Milliarden US-Dollar, beschäftigt weltweit mehr als 1.800 Mitarbeiter und ist in 26 Niederlassungen auf fünf Kontinenten tätig. Das Unternehmen wurde 1987 gegründet und hat seinen Hauptsitz in Washington. Die Private-Equity-Einheit verwaltet 162 Milliarden US-Dollar. Zu den bemerkenswerten aktuellen Beteiligungen gehören Supreme, Workforce Logiq und Orion Breweries Ltd.

CVC Capital Partners verfügt über fast 122 Milliarden US-Dollar. Allein die Private-Equity-Plattformen verwalten Assets in Höhe von 92 Milliarden US-Dollar. Die Beteiligungsgesellschaft wurde 1981 gegründet und beschäftigt mehr als 650 Mitarbeiter, darunter 300 Anlageexperten, in 24 Niederlassungen weltweit. Das Private-Equity-Portfolio umfasst 114 Unternehmen rund um den Globus.

TPG Capital verwaltet insgesamt 109 Milliarden US-Dollar und wurde 1992 von David Bonderman und Jim Coulter gegründet. Das Unternehmen mit Hauptsitz in San Francisco verfügt über 12 weitere Niederlassungen in acht Ländern.

Zu den Transaktionen des Unternehmens gehören der Kauf von Continental Airlines 1993, die Übernahme von Petco im Jahr 2000 und der Leveraged Buyout von Burger King im 2002. Aktuell sind Unternehmen wie Chobani, Fender und Airbnb im Portfolio.

Thoma Bravo verfügt über 91 Milliarden US-Dollar Assets under Management und mehr als 40 Jahre Erfahrung in der Bereitstellung von Kapital, strategischer Unterstützung für erfahrene Management-Teams sowie wachsende Software- und Technologieunternehmen. Zu den bemerkenswertesten Unternehmen im Portfolio gehören McAfee, Conga und Anchorage.

Mit mehr als 86 Milliarden US-Dollar investiert Vista Equity Partners ausschließlich in Software-, Daten- und Technologie-Unternehmen. Vista verfügt über strategische Unternehmensbeteiligungen, unter anderem in den Bereichen Gesundheitswesen, Werbung und Risikomanagement. Im September 2019 schloss Vista einen Technologiefonds in Höhe von 16 Milliarden US-Dollar, bis dato der größte Fonds, der jemals von einer Private-Equity-Gesellschaft aufgelegt wurde.

Advent International ist eine der größten und ältesten unabhängigen Private-Equity-Partnerschaften mit 86 Milliarden US-Dollar und Sitz in Boston, Massachusetts. Seit der Gründung 1984 hat das Unternehmen in 390 Private-Equity-Investments in 42 Ländern investiert.

Private Equity ist der Eckpfeiler im Betrieb von Apollo mit Assets under Management von 86 Milliarden US-Dollar und Hauptstandort in New York. Ein globales Team von über 335.000 Angestellten arbeitet seit über 30 Jahren an der Wertsteigerung von über 175 Portfoliounternehmen.

EQT A.B. hat ein Gesamtvermögen von fast 73,4 Milliarden US-Dollar. Das 1994 gegründete Unternehmen beschäftigt rund 1.200 Mitarbeiter in 24 Ländern in Europa, Nordamerika und dem asiatisch-pazifischen Raum. Flying Tiger Copenhagen ist vielleicht das bekannteste Portfoliounternehmen unter den US-Verbrauchern.

Warburg Pincus LLC verfügt über mehr als 73 Milliarden US-Dollar Assets under Management, das in mehr als 235 Unternehmen investiert ist. Gegründet wurde das Unternehmen 1939 als E.M. Warburg & Co. und 1966 in die Warburg Pincus umfirmiert. Warburg hat seinen Hauptsitz in New York und unterhält Niederlassungen in 13 Ländern.

Die Neuberger Berman Group LLC verfügt über insgesamt 460 Milliarden US-Dollar, einschließlich 70 Milliarden US-Dollar an Private Equity. Mit mehr als 25 Jahren Erfahrung beschäftigt Neuberger Berman mehr als 648 Fachleute in diesem Bereich in 25 Ländern weltweit.

Wie kann ich in Private-Equity-Fonds investieren?

Die erste Voraussetzung für eine Investition ist eine kostenlose Registrierung bei Raisin über die WeltSparen-Plattform. Nach einer einmaligen Legitimierung können Sie alle unsere Produkte und Dienstleistungen zentral über die WeltSparen-Plattform abschließen und verwalten.

Im Anschluss wählen Sie unter Angebote Private Equity aus. Sofern Sie semiprofessioneller Anleger sind, finden Sie konkrete Informationen zu unserem Angebot. Private Equity kommt nur für professionelle und semiprofessionelle Anleger in Frage. Vor der Investition benötigen wir daher einige Angaben zu Ihren Erfahrungen und Kenntnissen. Bitte beachten Sie, dass die Investition für mehrere Jahre fest gebunden ist. Investitionen in Private Equity unterliegen außerdem Wertschwankungen. Bitte beachten Sie auch unsere Risikohinweise.

Risikohinweis

Raisin Private Equity richtet sich ausschließlich an (semi)professionelle Anleger. Investitionen in Private Equity unterliegen Wertschwankungen. Bitte beachten Sie die Risikohinweise.