Anlagestrategien

Welche Anlagestrategien eignen sich für meinen Vermögensaufbau?

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Ob für die Altersvorsorge oder für eine größere Anschaffung: Erfolgreicher Vermögensaufbau hat selten etwas mit Glück zu tun. Vielmehr steckt eine durchdachte Anlagestrategie dahinter, um langfristig Gewinne zu erzielen und Vermögen aufzubauen. Doch besonders am Anfang fällt es Anlegerinnen und Anlegern schwer, das passende Anlagekonzept zu finden. Kein Wunder, denn es gibt zahlreiche Anlagestrategien, von einfach bis komplexWir erklären, welche Anlagestrategien es gibt, welche Vor- und Nachteile diese haben und wie Sie die passende Strategie für Ihre Geldanlage finden können.

Das Wichtigste in Kürze
  • Vorgehen: Mit einer Anlagestrategie legen Anlegerinnen und Anleger die Vorgehensweise bei der Geldanlage fest. Je nach Risikobereitschaft und Anlageziel können Sie auf verschiedene Strategien zurückgreifen. 
  • Anlageklassen: Zur Umsetzung der Anlagestrategie stehen verschiedene Anlageklassen (Assetklassen) zur Verfügung. Dazu gehören Aktien, Anleihen und Einlagen wie Tagesgeld oder Festgeld. Häufig kommt eine Mischung der Anlageklassen zum Einsatz.
  • Diversifikation: Um das Risiko der Geldanlage zu minimieren, lohnt es sich, im Rahmen der Anlagestrategie auf eine breite Streuung (Diversifikation) zu achten. Dies kann über Investitionen in mehrere Wertpapiere, mehrere Anlageklassen und verschiedene Branchen oder Regionen erfolgen.
  • Aktive oder passive Anlagestrategie: Grundsätzlich sollten Anleger den Unterschied zwischen passiver und aktiver Anlagestrategie verstehen. Darüber hinaus sollten Sie Fragen zu Ihrer Risikoneigung, zur Anlagedauer sowie zur Anlagesumme geklärt haben.

Was ist eine Anlagestrategie?

Die Anlagestrategie, auch Investmentstrategie genannt, beschreibt die Vorgehensweise bei der Geldanlage. Ganz allgemein zielt das Anlagekonzept darauf ab, Gewinne zu erzielen und so Vermögen aufzubauen beziehungsweise zu erhalten. Es gibt allerdings unterschiedliche Strategien und Investmentphilosophien, um dieses Ziel zu erreichen.

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Aktive oder passive Anlagestrategie: Was ist besser?

Anlagestrategien unterscheiden sich in puncto Ziel, Risiko, Vorgehensweise, Umsetzungsaufwand und historischem Erfolg. Dabei unterscheidet man zwischen aktiven und passiven Anlagestrategien. Bei einer passiven Anlagestrategie investieren Anlegerinnen und Anleger zum Beispiel in börsengehandelte Indexfonds wie ETFs. Diese bilden die Wertentwicklung eines Wertpapierindex ab und versuchen nicht, Marktentwicklungen zu prognostizieren oder darauf zu reagieren. Bei aktiven Anlagestrategien versuchen Privatanleger oder Fondsmanager durch die Auswahl einzelner Wertpapiere besser abzuschneiden als der breite Markt. Aktive Investmentfonds sind aufgrund des Fondsmanagements viel teurer als ETFs. Das zehrt an der Rendite, weswegen die Finanzmarktforschung bereits seit zehn Jahren immer wieder zeigt, dass passive Anlagestrategien im Schnitt höhere Renditen erzielen als aktive.

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Welche Anlagestrategien gibt es?

Grundsätzlich existiert eine Vielzahl verschiedener Anlagestrategien, die sich jedoch in ihren Merkmalen und ihren Vorgehensweisen teilweise überschneiden. Das macht eine eindeutige Abgrenzung zwischen den einzelnen Strategien nicht immer einfach. Die meisten dieser Strategien lassen sich entweder passiv oder auch aktiv umsetzen. Einige davon stellen wir Ihnen hier vor: 

Zu den häufigsten Anlagestrategien gehören: 

  • Buy-and-Hold-Strategie
  • Antizyklische Anlagestrategie
  • Prozyklische Anlagestrategie
  • Core-Satellite-Strategie
  • Faktor-Investing
  • Growth-Strategie
  • Value-Strategie
  • Index-Strategie
  • Dividendenstrategie
  • Size-Strategie

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Die Buy-and-Hold-Strategie zählt zu den langfristigen Anlagestrategien über einen Zeitraum von 5 bis zu 20 Jahren oder sogar noch länger. Sie basiert auf der Annahme, dass kurzzeitige Kursschwankungen nicht verlässlich prognostiziert werden können und es daher keinen richtigen oder falschen Zeitpunkt für den Kauf oder Verkauf von Wertpapieren gibt. Aus diesem Grund spielt es bei dieser Strategie für Anlegerinnen und Anleger keine Rolle, ob die Wirtschaft sich gerade in einer Phase des Aufschwungs oder in einer Rezession (Abschwung) befindet oder wie die Aktienmärkte darauf reagieren, denn es wird nicht auf Kursschwankungen reagiert. Alle Erwartungen anderer Marktteilnehmer sind bereits eingepreist, sodass man nie schnell genug reagieren kann. 

Die Strategie beruht darauf, einen Teil des eigenen Vermögens lange in ein möglichst breit diversifiziertes Portfolio zu investieren und bei der Anlage auf langfristige Gewinne zu setzen, ohne zwischenzeitlich zu verkaufen. Wie bei allen Investitionen am Kapitalmarkt sollte nur Geld investiert werden, was Anlegerinnen und Anleger für den vorher festgelegten Anlagezeitraum nicht benötigen. Ausschüttungen werden  in Form von Dividenden oder Zinsen sofort wieder reinvestiert, um den Zinseszinseffekt zu nutzen und die Rendite langfristig zu steigern.

Bei der antizyklischen Anlagestrategie handelt es sich um eine eher spekulative Strategie, die sich besonders erfahrene Investorinnen und Investoren zu Nutze machen. Die Idee hinter dieser langfristigen Anlagestrategie ist, dass Aktien bei niedrigen Kursen beziehungsweise nach einem Crash gekauft werden, wenn alle anderen Anlegenden ihre Anteile verkaufen. Bevorzugt werden Aktien, die sich vermeintlich schnell wieder erholen. Steigen die Kurse dann, verkaufen Sie die Aktien mit Gewinn

Es ist allerdings sehr schwierig, solche Entwicklungen vorherzusagen und Verluste zu vermeiden. Außerdem gibt es keine Garantie dafür, dass fallende Aktienkurse wieder steigen oder zum Mittel zurückkehren werden (Turnaround). Die Finanzmarktforschung zeigt, dass Timing-Strategien langfristig schlechter abschneiden als Buy-and-Hold-Strategien.

Eine besonders disziplinierte Form des antizyklischen Investierens ist das Rebalancing, mit dem eine ursprüngliche Verteilung von Anlageklassen wiederhergestellt wird. Rebalancing wird regelmäßig durchgeführt und hilft Anlegern dabei, dem eigenen Risikoprofil treu zu bleiben, Emotionen zu vermeiden und psychologische Fallen zu umgehen. Mit dem ETF Configurator können Sie Ihr Portfolio monatlich, vierteljährlich, halbjährlich oder jährlich wieder auf die gewünschte Verteilung zurückführen lassen.

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Die prozyklische Anlagestrategie – auch Momentum- oder der Trendfolge-Strategie genannt –  bildet das gegenteilige Anlagekonzept zur antizyklischen Strategie. Anlegerinnen und Anleger investieren bei dieser Anlagestrategie in Aktien von Unternehmen, die sich aktuell gut entwickeln und denen auch in der Zukunft eine positive Entwicklung zugesprochen wird. Die grundsätzliche Idee dahinter: Unternehmen, die auch in der Vergangenheit erfolgreich waren, werden diesen Trend auch in der Zukunft fortsetzen. Bei dieser Art der Anlagestrategie ist besonders das Timing entscheidend – steigt man zu spät ein, droht ein Verlustgeschäft. 

Doch niemand kann die Wertentwicklung der Märkte vorhersagen und somit beruhen steigende Aktienkurse, Trends oder Momentum-Strategien auf Annahmen, die auf vergangenen Wertentwicklungen beruhen und sich nicht unbedingt fortzusetzen haben. Anleger, die auf den fahrenden Zug aufspringen, weil sie sich vermeintliche Renditen nicht entgehen lassen möchten (Fear of Missing Out = FOMO) laufen dabei Gefahr, einem Irrglauben zu unterliegen: Blind an die Fortsetzung steigender Kurse zu glauben, ist wie im Casino auf die Fortsetzung einer Glückssträhne zu setzen (Hot Hand Fallacy).

Eine Anlagestrategie mit einem starken Kern- und mehreren Satelliten-Investitionen wird im englischen Sprachgebrauch als Core-Satellite-Strategie bezeichnet. Der Kern besteht meist aus einem breit diversifizierten ETF-Portfolio, welches langfristig gehalten wird. Er enthält auch überwiegende Mehrheit der verfügbaren Anlagesumme. Die Funktion des Core-Investments ist, die Stabilität des Portfolios sicherzustellen und langfristig eine solide Rendite zu erzielen. Der ETF Robo von Raisin Invest ist zum Beispiel aufgrund seiner breiten Diversifikation als Kern-Investition geeignet. 

Die Satelliten bestehen aus mehreren kleineren Anlagebeträgen, die in ETFs mit einem größeren Rendite-Risikoprofil investiert werden. Mit den Satelliten versprechen sich Anlegerinnen und Anleger zusätzliche Erträge. Mit dem ETF Configurator können Anleger gezielt mehrere ETFs auswählen und ihre Core-Satellite-Strategie selbstständig umsetzen. 

Die Kombination aus Kern und Satelliten diversifiziert das Portfolio zusätzlich und kann das Gesamtrisiko reduzieren. Hier finden Sie beide Anlagemöglichkeiten im Überblick:

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Faktorbasiertes Investieren (auch Faktor-Investing genannt) bezeichnet regelbasierte Investitionen am Kapitalmarkt, die auf statistisch identifizierbaren Treibern von Rendite und Risiko basieren. Dazu werden quantifizierbare Merkmale von Unternehmen identifiziert, zum Beispiel ihre Größe (Size) oder ihr Wert (Value), und im Portfolio übergewichtet. Für die Bestimmung der Faktoren werden empirische Daten wie Aktienkurse oder Unternehmensinformationen herangezogen.  

Dadurch versprechen sich Anleger eine höhere risikoadjustierte Rendite als mit einer breiten Marktinvestition. Weil die Marktrendite in Fachkreisen auch „Beta” genannt wird, ist die Verwendung mehrerer Faktoren in einem ETF auch unter der Bezeichnung Smart-Beta-Investing  oder Multi-Faktor-Investing bekannt (siehe unten). 

Im Folgenden stellen wir die bekanntesten Faktoren kurz vor. Übrigens: Im ETF Configurator haben Sie eine Auswahl von über 200 Fonds, darunter befinden sich auch ETF zu den bekanntesten Faktoren.

Mit der GrowthStrategie legen Sie den Anlagefokus auf Aktien von Unternehmen, von denen in den kommenden Jahren weiterhin starkes Wachstum erwartet wird. Sogenannte Growth-Aktien sind demnach Aktien, die ein hohes Kurs-/Gewinn oder hohen Kurs-/Buchwert-Verhältnis aufweisen. 

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, eine Wachstumsprognose durchzuführen und die Unternehmen herauszufiltern, die ein starkes Wachstum erwartet. Wachstumsunternehmen werden meist überdurchschnittlich bewertet. Ein Kriterium, um ein solches Unternehmen zu identifizieren, ist das Umsatzwachstum (mehr als 20,00 % in den letzten drei Jahren). Dabei handelt es sich häufig – aber nicht nur – um junge Firmen oder Start-ups aus der Software-, Biotechnologie- oder der Energiebranche. Diese sind aktuell noch nicht besonders groß, sind aber aufgrund ihrer innovativen Geschäftsmodelle bei Investorinnen und Investoren beliebt. Die GrowthStrategie birgt allerdings ein vergleichsweise hohes Risiko, wenn junge Firmen und Start-ups sich nicht erfolgreich am Markt durchsetzen sollten.

Value-Strategie

 

Bei der Value-Strategie orientiert man sich überwiegend an fundamental-analytischen Faktoren, wie der Bewertung der Unternehmen und weniger an markttechnischen Faktoren. Im Gegensatz zum Growth-Faktor gewichten Value-Investoren Aktien mit einem hohen Kurs-Buchwert unter. Es werden also Aktien bevorzugt, die unterhalb ihres fairen Wertes gehandelt und somit als unterbewertet angesehen werden. Generell zeichnen sich Value-Aktien durch eine starke Marktposition, ein kompetentes Management und eine solide Finanzierung aus. 

Growth und Value sind gegensätzliche Faktoren. Empirisch betrachtet ist die Performance von Value-Aktien langfristig besser als die von Growth-Aktien. In den vergangenen zehn Jahren niedriger Zinsen und expansiver Geldpolitik hatten jedoch die Growth-Investoren die Nase vorn. Ob sich dieser Trend angesichts steigender Zinsen in den USA 2022 fortsetzen lassen kann, bleibt abzuwarten.

Bei der Dividendenstrategie steht nicht die Entwicklung der Kurse, sondern die Dividende des Unternehmens im Fokus der Anleger. Unternehmen, die hohe Ausschüttungen an ihre Aktionäre auszahlen können, wird allgemein eine hohe Qualität zugesprochen. ETFs mit der Bezeichnung „Dividenden-Aristokraten” setzen sogar nur auf solche Unternehmen, die ihre Dividendenrendite von Jahr zu Jahr steigern. Durch die Übergewichtung dieser Unternehmen versprechen sich Anleger langfristig hohe Kursgewinne. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, durch die Ausschüttungen aus Dividendenfonds regelmäßiges Einkommen zu generieren (auch Income-Strategie genannt).

Mit der Size-Strategie als Anlagestrategie orientieren sich Anlegerinnen und Anleger an der Größe von Unternehmen. Ausgehend von der Annahme, dass kleine Unternehmen – insbesondere aus Sicht einer langfristigen Anlagestrategie – an der Börse ein höheres Renditepotenzial aufweisen als große Unternehmen, die die stärksten Phasen ihres Wachstums vermeintlich bereits hinter sich haben. Bei der Size-Strategie werden kleinere Unternehmen also übergewichtet. 

Bei der Größe der Unternehmen unterscheidet man je nach Börsenwert zwischen Small, Mid und Large Cap Unternehmen mit unterschiedlich hoher Marktkapitalisierung. Die Marktkapitalisierung bemisst den Börsenwert eines Unternehmens und ergibt sich aus dem Aktienkurs multipliziert mit der Gesamtzahl der Aktien. 

Während Small Caps kleinere Unternehmen mit niedriger Marktkapitalisierung ausmachen, die beispielsweise im SDAX gelistet sind, handelt es sich bei MidCaps um Aktien mit einer mittleren Marktkapitalisierung Mittelstandsunternehmen. Large Caps, die Gegenstand der Size-Strategie sind, sind Unternehmen mit einer hohen Marktkapitalisierung. Diese Unternehmen sind zum Beispiel im Leitindex eines Landes wie dem DAX in Deutschland oder im US-amerikanischen S&P 500 angesiedelt.

Low-Volatility-Strategie

Bei dieser Strategie wird in Aktien mit einer niedrigen Volatilität (Low Vola) investiert. So werden beispielsweise im S&P 500 Low Volatility Index die 100 am wenigsten volatilen Aktien zusammengefasst. Hinter dieser Strategie steckt die Idee, dass Low-Volatility-Aktien in schwierigen Marktphasen weniger an Wert verlieren. Erholt sich der Markt, steigen die Aktien jedoch auch weniger stark. In der Coronapandemie hat sich diese Theorie jedoch nicht bestätigt. Auch Low-Vola-Aktien hatten starke Verluste hinzunehmen. Das zeigt, dass die Strategie nicht immer zum gewünschten Erfolg führt. 

Die Liquidität von Anlageklassen bezeichnet das Ausmaß ihrer Handelbarkeit. Zu den Anlageklassen mit einer hohen Liquidität zählen zum Beispiel sowohl Aktien mit einer hohen Marktkapitalisierung als auch Anleihen von Staaten und Unternehmen mit einem guten bis sehr guten Rating. Diese Anlageklassen können täglich an der Börse gehandelt werden. Zu Anlageklassen mit einer eingeschränkten Liquidität zählen zum Beispiel Aktien mit niedriger Marktkapitalisierung wie Small Caps und ferner auch Sachwerte wie Immobilien, Oldtimer oder Kunst.  

Liquide Anlageklassen mit einem geringen Marktrisiko, wie zum Beispiel Tagesgeld, werden meist dann verwendet, um kurzfristig Geld zu parken oder aus riskanten Anlageklassen mit einem hohen Marktrisiko in weniger riskante Anlageklassen umzuschichten. Zusätzlich dient Liquidität dann als Diversifizierung eines Portfolios und kann dessen Gesamtrisiko senken. 

Mit liquiden Anlagenklassen bleiben Investoren flexibel. Wer einen Teil des Vermögens in liquide Anlageklassen mit niedriger Volatilität und niedrigem Marktrisiko parkt, kann im Rahmen von Timing-Strategien unverzüglich Kapital in riskantere Anlageklassen wie Aktien oder Unternehmensanleihen umschichten.

Smart Beta Fonds setzen sich zum Ziel, die Vorzüge einer passiven Indexabbildung mit Elementen einer aktiven Anlagestrategie zu verknüpfen. Der Index wird jedoch nicht wie bei klassischen ETFs gemäß Marktkapitalisierung gebildet, sondern mit quantitativ messbaren Gewichtungskriterien (oder auch Faktoren), zu denen beispielsweise die Größe (Growth), der innere Wert (Value) oder die Volatilität einer bestimmten Gruppe von Aktien gehören. 

Anlegerinnen und Anleger erhoffen sich durch Smart-Beta eine überdurchschnittliche Rendite, ohne dabei ein erhöhtes Risiko eingehen zu brauchen. Hinreichend wissenschaftlich belegt ist dies allerdings nicht und da Smart-Beta-Fonds meist etwas höhere Gebühren verlangen, haben sie bereits eine überdurchschnittliche Performance abzuliefern, um besser abzuschneiden als der breite Markt. Wissenschaftliche Studien belegen allerdings, dass es aktive Anlagestrategien langfristig nicht schaffen, den Markt zu schlagen. Breit diversifizierte und kosteneffiziente Geldanlage diesbezüglich überlegen. Erfahrene Anleger nutzen das Rendite-Risiko-Profil von Smart Beta Fonds zusätzlich zu einer Basisgeldanlage aus global diversifizierten Indexfonds.

Welche Anlagemöglichkeiten gibt es?

Anlegerinnen und Anleger können aus verschiedenen Anlageklassen wählen, mit denen sie ihre Anlagestrategie umsetzen möchten.

Zu den Spareinlagen zählen:

Zu den festverzinslichen Wertpapieren zählen zum Beispiel: 

  • Staatsanleihen
  • Unternehmensanleihen
  • Hochzinsanleihen

Anlageprodukte an der Börse sind zum Beispiel:

Zu den außerbörslichen Investitionen zählt:

Wie findet man die passenden Anlagestrategien?

Da das passende Anlagekonzept vor allem vom Anlegertyp abhängig ist, gibt es nicht die eine Anlagestrategie, die für alle am besten ist. Vielmehr sollte das Ziel sein, die richtige Anlagestrategie für die individuellen Ziele der Geldanlage zu finden. Bei der Entscheidung kann die Beantwortung einiger zentraler Fragen hilfreich sein: 

Warum möchten Sie Geld anlegen? Soll Vermögen erhalten oder aufgebaut werden? Für die Erhaltung von Vermögen eignet sich zum Beispiel Festgeld und Tagesgeld. 

Der Aufbau von Vermögen für eine Reise, eine größere Anschaffung oder die Altersvorsorge kann Investment- und Vorsorgeprodukte erfordern. Je nach Anlageziel sind ein kürzerer oder längerer Anlagehorizont und eine andere Anlagestrategie sinnvoll.

Ebenfalls wichtig für die Entscheidung zwischen den verschiedenen Anlagestrategien: Wie viel Geld können und möchten Sie anlegen? Welche Summe für die Geldanlage zur Verfügung steht, nimmt ebenfalls Einfluss auf das passende Anlagekonzept und auch den Anlagehorizont. 

Wer mit dem Sparen erst anfängt, könnte sich für Tages- und Festgeld interessieren.

Mit einem langen Anlagehorizont und wenig Startkapital eignet sich zum Beispiel ein ETF-Sparplan.

Wer einen langen Anlagehorizont, ein breit diversifiziertes ETF-Portfolio und liquide Mittel in Höhe von mehr als 200.000 € hat, könnte über Private-Equity-Fonds als Beimischung nachdenken.

 

Zu Raisin Private Equity

Finanzielle Rücklagen sind als Absicherung für Notsituationen wichtig. Eine Faustregel der Geldanlage lautet daher, dass nur Geld investiert werden sollte, das wirklich nicht benötigt wird. Vor der Entscheidung für eine Anlageklasse und –strategie lohnt es sich daher auch zu überlegen, wie lange man auf den Betrag verzichten kann. Das kann dabei helfen, finanzielle Engpässe zu vermeiden und definiert Ihren Anlagehorizont. 

Für Investitionen in Investmentfonds und ETFs sollten Anlegerinnen und Anleger einen Zeithorizont von mindestens fünf bis zehn Jahren mitbringen, um genügend Zeit zu haben, eine Korrektur am Aktienmarkt bequem auszusitzen.

Um unter den zahlreichen Anlagestrategien für Privatanlegerinnen und Privatanleger die passende auszuwählen, ist die Einschätzung der persönlichen Risikobereitschaft wichtig. Sind Sie bereit, über einen Zeitraum von mehreren Jahren auch Kursrückgänge auszusitzen? In der globalen Finanzkrise hat es zum Beispiel etwa 7 Jahre gedauert, bis der globale Aktienindex MSCI World seinen letzten Höchststand aus dem Jahr 2007 wieder übertreffen konnte. 

Ihre Risikobereitschaft können Sie zum Beispiel in der Aktienquote eines ETF-Portfolios zum Ausdruck bringen: Bei einem langen Anlagehorizont kann eine hohe Aktienquote von 70,00 % bis 100,00 % sinnvoll sein. Für weniger risikobereite Anlegerinnen und Anleger ist eine Anlagestrategie mit niedriger Aktienquote von 30,00 % bis 50,00 % geeignet, dafür zum Beispiel mit mehr Fokus auf globale Anleihen-ETFs.

Anlegerinnen und Anleger, die Spaß daran haben, sich aktiv mit ihrer Geldanlage zu beschäftigen und sich gerne mit dem Geschehen an den Finanzmärkten auseinandersetzen, können zum Beispiel auf aktive Anlagestrategien setzen. Das geht mit der Investition in einzelne Aktien oder der Auswahl von aktiven Investmentfonds mit Timing-Strategien. Wissenschaftliche Studien belegen allerdings, dass aktive Strategien langfristig für Anlegerinnen und Anleger nicht besser funktionieren und ihre höheren Kosten im Vergleich zu passiven Geldanlagen daher meist nicht rechtfertigen können. 

Für passive Geldanlagen gibt es global diversifizierte ETF-Portfolios mit niedriger Gesamtkostenquote, die regelmäßiges Rebalancing enthalten und die Wertentwicklung der globalen Finanzmärkte abbilden. Das geht sowohl mit einem Sparplan als auch mit einmaligen Investitionen. Geeignete Anlageklassen für diese Herangehensweise sind insbesondere ETFs. Wer sein Portfolio lieber selbst zusammenstellen möchte, kann mit dem ETF Configurator aus über 200 ETFs verschiedener Branchen, Länder und Unternehmen wählen. 

Anlegerinnen und Anleger, die möglichst wenig Aufwand bevorzugen, können sich beispielsweise über den ETF Robo von Raisin Invest ein vorgefertigtes, global diversifiziertes ETF-Portfolio zur Investition aussuchen.

Zum ETF Robo

Zum ETF Configurator

Anlegerinnen und Anleger können auf verschiedene Arten Vermögen aufbauen und entweder einmalig einen festen Betrag investieren oder über längere Zeit zum Beispiel mit einem ETF Sparplan regelmäßig kleinere Summen anlegen. Sie können aber auch einmalig einen hohen Betrag in Ihr ETF-Portfolio einzahlen oder beide Einzahlmöglichkeiten kombinieren.

Anlagestrategien für Privatanlegerinnen und Privatanleger: Das sind die häufigsten Fehler

Mit der Entscheidung für eine Anlagestrategie sind die Herausforderungen bei der Geldanlage noch nicht erledigt. Denn selbst die beste Strategie ist nicht hilfreich, wenn sie falsch umgesetzt wird. Es gibt ein paar typische Fehler bei der Geldanlage, die es nach Möglichkeit zu vermeiden gilt. Dazu gehören:

1. Mangelnde Diversifikation

Eine breite Streuung (Diversifikation) kann die Risiken der Geldanlage verringern. Investieren Sie den gesamten Anlagebetrag zum Beispiel in Aktien eines einzelnen Unternehmens, können Kurseinbrüche zum Verlust des gesamten Geldes führen, was bei einem breit diversifizierten Portfolio außerordentlich unwahrscheinlich ist. Um das zu vermeiden, gibt es verschiedene Strategien zur Diversifikation:

  • Diversifikation über verschiedene Titel innerhalb einer Anlageklasse hinweg; zum Beispiel über mehrere Aktien.
  • Diversifikation nach Anlageklassen: Aufteilung des Geldes auf verschiedene Anlageklassen.
  • Streuung nach Branchen: Bei Fonds und ETFs können Anlegerinnen und Anleger so beispielsweise auf verschiedene Branchen setzen, statt zum Beispiel nur auf Unternehmen aus dem Pharmabereich.
  • Diversifikation nach Regionen: Ausrichtung des Portfolios auf verschiedene Länder oder Regionen.

2. Zu starke Orientierung am Heimatmarkt

Viele Anlegerinnen und Anleger in Deutschland neigen dazu, sich an bekannten Märkten zu orientieren und deshalb zum Beispiel den Fokus auf den deutschen Aktienindex DAX zu legen. Dieses Phänomen nennt sich Home Bias. Die darin enthaltenen Unternehmen sind vielen bekannt. Doch der DAX ist mit seinen 40 Aktien nicht ausreichend diversifiziert. Geht es mit der deutschen Wirtschaft einmal bergab, dann leidet das Portfolio des Anlegenden. Häufig bieten andere Märkte vielversprechende Anlagemöglichkeiten, die verpasst werden, wenn man sich zu sehr auf den Heimatmarkt konzentriert. Aus diesem Grund kann es sinnvoll sein, sich über andere Finanzmärkte zu informieren und diese bei der Anlagestrategie ebenfalls zu berücksichtigen. Weitere Informationen zum Home Bias erhalten Sie in folgendem Magazin-Artikel.

3. Emotionale Entscheidungen und vorschnelle Verkäufe

Wer mehrmals täglich die Performance der Wertpapiere im Portfolio überprüft, kann bei kleinen Schwankungen nach unten Angst vor Verlusten bekommen. In dieser Situation neigen manche Anlegerinnen und Anleger zu emotionalen Entscheidungen und verkaufen ihre Wertpapiere vorschnell. Der Verkauf bei einem niedrigen Kurs bringt allerdings Verluste mit sich. Historisch hat es gelohnt, kurzzeitige Schwankungen auszusitzen und auf die Erholung der Kurse zu warten, wenn es der Liquiditätsbedarf erlaubte. Zudem führen der häufige Verkauf und Kauf von Aktien zu Transaktionskosten, die ebenfalls die Rendite schmälern. Schwankungen als natürlichen Teil der Börse zu akzeptieren, ist daher hilfreich. 

4. Zu hohe Gebühren

Der Vermögensaufbau ist auch mit Kosten verbunden. Diese setzen sich aus Gebühren für den Kauf und Verkauf von Aktien, Depotkosten oder auch den Kosten für das Fondsmanagement bei aktiv gemanagten Fonds zusammen. Diese Kosten reduzieren den Gewinn der Anlegerinnen und Anleger. Aus diesem Grund lohnt es sich, bei der Geldanlage auf die Kosten zu achten. 

Mit ETFs können Anlegerinnen und Anleger beispielsweise besonders kosteneffizient investieren. Mit dem ETF Robo entstehen lediglich Kosten von 0,48 % pro Jahr, beim ETF Configurator belaufen sich die jährlichen Gebühren auf 0,43 % zuzüglich Fondskosten.

Unsere Checkliste für die passende Anlagestrategie

Aus den zahlreichen Anlagestrategien für Privatanlegerinnen und Privatanleger die passende auszuwählen, fällt Anlegerinnen und Anlegern oft nicht leicht. Um sich langfristig mit der Geldanlage wohlzufühlen, lohnt es sich aber in der Regel, etwas Zeit in die Auswahl zu investieren. Denn dann kann man sich zukünftig entspannt zurücklehnen und das Geld für sich arbeiten lassen. Wer sich unsicher ist, welche Anlagestrategie zu den persönlichen Zielen passt, kann sich für diesen Fall zum Beispiel auch an eine  unabhängige Honorarberatung wenden, die frei von Interessenskonflikten ist. In jedem Fall ergibt es Sinn, vorab ein paar Fragen für sich persönlich zu beantworten. 

Abschließend haben wir noch einmal kurz die wichtigsten Kriterien für die Auswahl einer Anlagestrategie zusammengefasst:

  • Sie verfügen über ausreichende Rücklagen und möchten nur Geld investieren, welches Sie auf unbestimmte Zeit nicht benötigen. 
  • Anhand Ihrer persönlichen Risikobereitschaft haben Sie für sich festgelegt, welche Risiken Sie bei der Geldanlage eingehen möchten. Daraus resultiert zum Beispiel die Höhe der Aktienquote in ihrem Portfolio.  
  • Sie haben sich realistische Ziele hinsichtlich der erwarteten Rendite gesetzt.
  • Sie möchten sich selbstständig um Ihre Geldanlage kümmern oder in ein automatisiertes ETF-Portfolio investieren.

 

Ein guter Start für die Umsetzung der eigenen Anlagestrategie ist die Eröffnung eines kostenlosen WeltSpar-Kontos. Denn hier können Sie Spareinlagen wie Tagesgeld und Festgeld ebenso abschließen wie ETF-Portfolios oder staatlich geförderte Altersvorsorge. Nach einer einmaligen Legitimierung können Sie alle Produkte zentral in der App oder im Onlinebanking verwalten.

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