19.07.2021 | ca. 8 min. Lesezeit | Artikel drucken

Quartalsbericht: ETF Robo
Performance steigt weiter
im Sommer

Inflationsängste und die Verbreitung der Covid-Delta-Variante sind die beherrschenden Themen an den Finanzmärkten. Globale Aktien setzten Ihr Wachstum im zweiten Quartal dennoch fort, unterstützt von voranschreitenden Impfaktionen auf der ganzen Welt. ETF Robo Anleger profitierten von der Entwicklung mit Aktienquoten von 30 % bis 100 %.

Nordamerika

Die Aktienkurse legten im FTSE North America Index im zweiten Quartal 2021 um 6,5 % zu. Der US-Aktienmarkt erreichte ein neues Allzeithoch. Fast alle Sektoren gewannen im Laufe des Quartals dazu. Insgesamt blieb das wirtschaftliche Bild positiv. Besonders gut entwickelte sich der Konsum im zweiten Quartal. Auch seitens der Industrieaktivität gibt es im Juni positive Impulse.

Allerdings steigen die Konsumentenpreise im Consumer-Price-Index im Juni auf 5,4 % im Vergleich zum Vorjahr. Zusätzlich verabschiedete US-Präsident Joe Biden vergangenen Monat ein Infrastrukturpaket in Höhe von 1 Billion USD. Beobachter erwarten daher einen weiteren Anstieg der Inflation bis zum Ende des Jahres.

Die US-Zentralbank Federal Reserve (Fed) brachte keine Änderung Ihrer Zinspolitik auf den Weg, deutete aber an, dass die Zinsen früher als bisher angekündigt schon im Jahr 2023 steigen könnten. Dies führte zu kurzzeitigen Schwankungen am Aktienmarkt.

Europa

Aktien im FTSE Developed Europe Index erzielten ein Plus von 5,8 %. Die Unternehmensgewinne steigen und die nationalen Impfkampagnen nehmen an Fahrt auf. In vielen europäischen Ländern gingen die Covid-19-Infektionen im Laufe des Quartals zurück. Beschränkungen für soziale und wirtschaftliche Aktivitäten wurden gelockert.

Die Wirtschaftsdaten deuten auf eine starke Erholung hin. Der Einkaufsmanager-Index für die Euro-Zone stieg im Juni auf 59,2, den höchsten Stand seit Juni 2006. Die Inflation im gemeinsamen Währungsraum lag im Juni bei 1,9 %. Die Europäische Kommission unterstützt das Wachstum in der Region mit einem Konjunkturpaket in Höhe von 800 Milliarden EUR.

Auch britische Aktien entwickelten sich im zweiten Quartal gut. Insbesondere Small- und Mid-Cap-Aktien profitierten von der Erholung der globalen und inländischen Wirtschaft. Die BIP-Prognosen für das Vereinigte Königreich wurden angehoben und die Bank of England will das Tempo der quantitativen Lockerung verlangsamen. Der Markt hatte jedoch im Juni angesichts eines Anstiegs der Covid-19-Delta-Variante mit Schwankungen zu kämpfen.

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China und die Wachstumsmärkte

Der FTSE Emerging Markets Index legte im zweiten Quartal um 2,6 % zu. Das Wachstum hätte noch stärker ausfallen können, aber angesichts der hohen Inflation in den USA gab es im Mai Kursschwankungen in den Schwellenländer-Märkten.

Brasilien war der Markt mit der besten Performance im Index, wobei die zeitgleiche Aufwertung der brasilianischen Währung die Gewinne verstärkt. Eine restriktivere Geldpolitik der Zentralbank und eine Beschleunigung der Einführung von Impfstoffen haben die positive Stimmung am Aktienmarkt in Brasilien beflügelt.

Aktien in Indien entwickelten sich ebenfalls leicht positiv, obwohl der Anstieg der Covid-19-Fälle noch nicht gestoppt werden konnte. Die Impfung der Bevölkerung nimmt aber Fahrt auf und die Regierung unterstützt die Wirtschaft mit einem Konjunkturpaket. In den ersten sechs Monaten des Jahres 2021 schnitt der Aktienmarkt in Indien stärker als alle anderen Emerging Markets ab.

Chinesische Aktien stiegen ebenfalls im zweiten Quartal, wenn auch nicht so stark wie in Brasilien und Indien. Grund für die gedämpften Wertentwicklungen sind die Bedenken der Investoren, die chinesische Regierung könnte über den Technologie-Sektor hinaus die Regulierungen für Aktiengesellschaften verschärfen. Steigende Anleihenrenditen und eine hohe Verschuldung einiger Unternehmen trugen ebenfalls zu der gedämpften Entwicklung an den Märkten bei. Der Ausblick für eine bessere Performance chinesischer Aktien im zweiten Halbjahr 2021 bleibt aber positiv. Die Wirtschaft in China wuchs in Q2 um 7,9 % im Vergleich zum Vorjahresquartal.

In Taiwan gab es im Mai einen zwischenzeitlich starken Kursverlust um mehr als 8 %. Die Gründe dafür waren Sorgen um eine Eskalation der Covid-Pandemie und sinkende Margen im Technologie-Sektor. Die Sorgen waren unbegründet und der Abschwung hielt nicht lang an. Zum Ende des Quartals hat sich der Aktienmarkt bereits wieder erholt und mittlerweile neue Höchststände erreicht.

In Südafrika haben sich Aktien in der ersten Hälfte des Jahres stark entwickelt. Die wirtschaftliche Tätigkeit hat nach der Covid-Pandemie wieder an Fahrt aufgenommen, Unternehmen berichten steigende Gewinne und die Währung wertete auf. Indikatoren für Konsumentwicklung und Geschäftsklima steigen. Allerdings trüben der Ausbruch der Delta-Variante und soziale Unruhen den Ausblick für das dritte Quartal.

Asien-Pazifik-Region

Der FTSE Developed Asia Pacific ex Japan Index gewann 3,5 % hinzu. Gegen Ende des Quartals dämpften ein Wiederaufleben von Covid-19-Infektionen und neue Lockdowns aufgrund der Delta-Variante den Optimismus der Anleger. Ein stärkerer US-Dollar belastete die Renditen im Juni, während ein restriktiverer Ton der US-Notenbank und Sorgen über eine steigende Inflation die Stimmung weiter dämpften.

Aktien in Australien, der stärksten Region im Index, legten aufgrund der schnellen Erholung der Wirtschaft und steigenden Rohstoffpreisen ein starkes erstes Halbjahr hin. Vor allem die hohe Nachfrage nach Industriemetallen wie Eisenerz und ein Aufleben im Finanzsektor haben den Aufschwung getragen.

Auch in Südkorea gab es moderate Kurssteigerungen im zweiten Quartal, angetrieben durch steigendes Interesse von ausländischen Investoren. Eine zum US-Dollar aufwertende Währung und steigende Exportzahlen stehen steigenden Covid-Infektionen und Sorgen vor einem Anstieg der Inflation gegenüber.

Japan

Der FTSE Japan Index fiel um -1,3 % im zweiten Quartal. Der anhaltende Anstieg der Covid-Infektionen führte zeitweise zum Ausnahmezustand in Japan im Juni. Die Industrieproduktion wächst schwächer als erwartet, was vor allem auf den Mangel an Halbleitern für die Automobilproduktion zurückzuführen ist.

Gleichzeitig beschleunigte sich die Impfquote auf bis zu 1 Million verabreichte Impfdosen pro Tag. Unternehmen berichten steigende Gewinne. Doch die Unsicherheiten über den Ablauf der Olympischen Spiele im Juli angesichts steigender Infektionszahlen führt auch bei Anlegern zu Zurückhaltung.

Aktien kleiner und mittelständischer Unternehmen

Der FTSE Global Small Cap Index ist im zweiten Quartal um 2,7 % gestiegen. Bei globalen Aktien kleiner und mittelständischer Unternehmen zeigt sich ein gemischtes Bild. In den USA zeigen vor allem Small Caps mit Value-Faktor eine starke Performance. Aktien aus den Bereichen Energie, IT und Konsumgüter schnitten im Jahresvergleich besonders stark ab. Wohingegen in Großbritannien Small Caps mit positiven Gewinnen dem breiteren Small Cap Index 2021 hinterherlaufen.

Insgesamt hat sich das Wachstum des Global Small Cap Indexfonds im Vergleich zum Vorquartal etwas abgeschwächt. Zu Jahresbeginn waren Anleger aufgrund der rasanten Wiedereröffnung der Volkswirtschaften positiv gestimmt. Zur Jahresmitte häufen sich Unsicherheiten über den Ausbruch der Delta-Variante und eine Inflation, die schneller steigen könnte als erwartet.

Globale Anleihen

Die Kurse globaler Anleihen im FTSE Global Bond Index stiegen um 0,6 % im zweiten Quartal. Die Renditen von US-Staatsanleihen gingen im Laufe des Quartals zurück, wobei die Rendite der 10-jährigen Schuldtitel von 1,74 % auf 1,47 % fiel.

Europäische Staatsanleihen entwickelten sich vom Kurs her schlechter als Anleihen in den USA. Die Renditen stiegen leicht an, da der Optimismus hinsichtlich der Erholung der Euro-Zone und der Beschleunigung der Impfprogramme gestiegen ist. Die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen stieg von -0,29 % auf -0,20  %. Die Rendite 10-jähriger britischer Anleihen fiel von 0,85 % auf 0,72 %, nachdem sie im ersten Quartal stark gestiegen war.

Unternehmensanleihen entwickelten besser als Staatsanleihen. In den USA konnten sich Investment-Grade-Anleihen nach dem Abschwung aus dem ersten Quartal wieder erholen.

ETF Robo Performance nach Aktienquote in den letzten vier Quartalen bis Q2 2021.

ETF Robo Performance im zweiten Quartal 2021

Anleger mit Schwerpunkt auf globale Anleihen und einer Aktienquote von 30 Prozent (ETF Robo 30) erzielten im zweiten Quartal eine Rendite von 1,9 %. Für Anleger im ETF Robo 50 gab es 2,7 %. Der ETF Robo 70 erzielte eine Rendite von 3,5 % und für Anleger im ETF Robo 100 gab es im zweiten Quartal 4,4 %.

Die Wertentwicklung verbesserte sich seit Auflage im März 2018 für den ETF Robo 30 auf eine Gesamtrendite von 19,5 %. Der ETF Robo 50 erzielte eine kumulierte Rendite von 28,3 %. Mit steigender Aktienquote steigt auch die Rendite: Beim ETF Robo 70 gibt es 37,4 % und für den ETF Robo 100 beträgt die Rendite 51,2 %. Der deutsche Aktienindex DAX erzielte im Vergleichszeitraum eine Rendite von nur 30,7 %.

ETF Robo Performance, kumuliert seit Auflage.

Auch der Vergleich mit aktiven Mischfonds fällt weiterhin positiv für den ETF Robo aus. Der Renditevorteil (grün) im Vergleich zu Mischfonds mit einer Aktienquote von 25 % („cautious“) beträgt 11,7 %. Bei der Vergleichsgruppe „moderate“ liegt der ETF Robo 50 mit 12,4 % vorn und bei den aktiven Mischfonds mit einem ähnlich hohen Aktienanteil wie der ETF Robo 70 beträgt der Renditevorteil 10,2 %.

Renditevorteil ETF Robo im Vergleich zu aktiv gemanagten Mischfonds seit Auflage bis Q2 2021.

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Ausblick

Die wirtschaftliche Erholung setzt sich fort, auch wenn das Wachstum der Volkswirtschaften und Aktienmärkte im zweiten Quartal nicht mehr ganz so rasant ausfällt wie noch zu Beginn des Jahres. Im dritten Quartal wird sich herausstellen, ob die Delta-Variante die Wirtschaft noch einmal in einen Lockdown zwingen kann oder ob die globalen Impfkampagnen ein Ende der Covid-Pandemie herbeiführen können.

Die Entwicklung an den Aktienmärkten wird auch durch die Inflation beeinflusst werden. Marktbeobachter erwarten einen Anstieg im Jahresverlauf, weil starke Preissenkungen durch den Ausbruch der Pandemie im vergangenen Jahr nun zurückgenommen werden.

 

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