17.10.2019 | ca. 8 min. Lesezeit | Artikel drucken

Performance: ETF Robo legt im dritten Quartal erneut zu

In einem volatilen, aber dennoch positiven Marktumfeld gewinnt der ETF Robo erneut an Wert. Auch der Vorsprung gegenüber aktiven Mischfonds vergrößert sich im Herbst und ein Vergleich mit dem deutschen Leitindex DAX offenbart die Vorteile breiter Diversifikation. 

Das dritte Quartal ist in den Büchern. Neben einer positiven Rendite des ETF Robo vergrößert sich auch der Vorsprung gegenüber aktiv gemanagten Mischfonds. Im folgenden Marktbericht finden Sie die Entwicklung der einzelnen ETFs und Indexfonds sowie die Performancezahlen von allen vier Portfolios. 

Hinweis: Am 11.11.2020 wurde WeltInvest in ETF Robo umbenannt. Am Produkt hat sich nichts geändert. Dieser Artikel wurde nachträglich angepasst.

Nordamerika

US-Aktien haben im dritten Quartal trotz anhaltender Wachstumssorgen und Unsicherheiten rund um den Handel zwischen den USA und China deutliche Zuwächse erzielt. Der in WeltInvest enthaltene FTSE North America Index legte im dritten Quartal des Jahres 5 % zu.

Die Federal Reserve (Fed) senkte die Zinsen wie erwartet im September erneut um 25 Basispunkte, hat sich aber nicht zu weiteren Zinssenkungen verpflichtet. Die Spannungen im Konflikt zwischen China und den USA schreiten voran, doch die Auswirkungen auf den globalen Handel sind aufgrund der unsteten Verhandlungen schwer einzuschätzen. Ein Amtsenthebungsverfahren gegen Präsident Donald Trump verstärkt die Unsicherheit an den Märkten.

Die US-Konjunkturdaten waren jedoch weitgehend stabil. Die Arbeitslosigkeit liegt bei 3,7 %, das Lohnwachstum war im August stärker als erwartet und auch die Beschäftigung stieg leicht an. Das Verbrauchervertrauen schwächte sich hingegen ab.

Versorger, Immobilien und Konsumgüter gehörten zu den leistungsstärksten Unternehmen des Quartals. Energie und Materialien waren schwächere Bereiche, in diesen Branchen erwarten Experten einen Rückgang der Nachfrage.

Europa

Die Märkte in Europa legten leicht zu. Aktien im FTSE Developed Europe Index gewannen 1,8 % im Quartal. Ähnlich wie in den USA umfassten die leistungsstärksten Sektoren Versorgungsunternehmen, Immobilien und Konsumgüter. Zu den schwächsten Werten gehörten der Energiesektor und Nicht-Basiskonsumgüter. Einen Wandel gab es hingegen mit Gewinnen im Finanzsektor, der bislang in diesem Jahr hinter den Erwartungen zurückblieb.

Die Wirtschaft erhielt jedoch kaum Impulse, eine Fortsetzung des mit nur 0,2 % schwachen zweiten Quartals. Die Inflationsrate lag im August bei 1,0 %, verglichen mit 2,1 % im Vorjahr. Die anhaltend gute Konsumlaune der Europäer trotzt jedoch den schwachen Wirtschaftsdaten.

Im September unternahm die Europäische Zentralbank (EZB) weitere Schritte, um die schwächelnde Wirtschaft anzukurbeln. Dazu gehörten die Wiederbelebung der quantitativen Lockerung und die Verpflichtung, Vermögenswerte zu kaufen, bis ihr Inflationsziel erreicht ist. An der Spitze der EZB steht ein Wechsel bevor: Christine Lagarde, Chefin des Internationalen Währungsfonds, wird nach Ablauf der Amtszeit am 31. Oktober die Nachfolge von Mario Draghi als Präsidentin der EZB antreten.

China und die Wachstumsmärkte

Der FTSE Emerging Markets Index verlor zum Ende von Q3 mit -1 % leicht an Wert. Vermutlich eine Folge der Spannungen zwischen den USA und China, denn das Reich der Mitte ist mit 31,9 % stark im Index gewichtet. Nach der Ankündigung weitere Strafzölle auf chinesische Waren durch die USA im September schwächte sich der Renminbi ab. Ein Ende des Streits ist nicht in Sicht. Zuletzt hat China angedroht, auf die jüngsten Zölle der USA mit Vergeltungsmaßnahmen zu reagieren.

Der globale Handelsstreit beeinflusst auch andere Märkte im Index. Taiwan ist mit 12,6 % im Index vertreten, Indien mit 12,4 % und Brasilien mit 9,2 %. In Indien reagierten die Märkte im September jedoch positiv auf eine Steuersenkung für Unternehmen mit dem stärksten Wachstum seit 10 Jahren. Brasilien will mit Privatisierungen die Konjunktur ankurbeln, die im laufenden Jahr nur noch um 1 % wachsen soll.

Asien-Pazifik-Region

In den ersten beiden Quartalen des Jahres gab es in der Asien-Pazifik-Region ein Nullwachstum aufgrund des Handelskonflikts und wachsender Sorgen über das globale Wachstum. Im dritten Quartal hat der FTSE Developed Asia Pacific ex Japan Index schließlich 1 % verloren, jedoch wesentlich weniger als der vergleichbare MSCI Asia ex Japan Index (-4,5 %).

Hongkong war der schwächste Markt in der Region, da die Demonstrationen und sozialen Unruhen weitergingen. Die Börse im Land hat ihr Übernahmeangebot der Londoner Stock Exchange wieder zurückgezogen.

Aktien in Australien sind im Jahr 2019 in der Spitze schon um 21 Prozent gestiegen, legten aber im dritten Quartal eine kleine Pause ein. Dennoch wirkte Australien, mit 42 % am stärksten im FTSE Index in der Region vertreten, stabilisierend auf den Index.

Japan

Der japanische FTSE Japan Index legte mit 5 % sein stärkstes Quartal in diesem Jahr hin, eine deutliche Wende im Vergleich zum Verlust von 2 % aus dem zweiten Quartal.

Das wichtigste innenpolitische Ereignis waren die Wahlen im Juli, die von der Liberaldemokratischen Partei von Regierungschef Shinzo Abe souverän gewonnen wurden. Das Ergebnis bestätigt die Kontinuität der Politik auf absehbare Zeit. Die bilateralen Handelsverhandlungen zwischen den USA und Japan scheinen überdies Fortschritte zu erzielen.

Die jüngste Senkung der US-Zinsen weckte erneut Erwartungen an weitere Lockerungsmaßnahmen der japanischen Zentralbank. Die japanische Währung legte zunächst zu, schwächte sich aber zum Quartalsende wieder ab. Die Bank of Japan hat sich von ihren Käufen börsengehandelter Fonds zurückgezogen.

Aktien kleiner und mittelständischer Unternehmen

Wie erwartet ging es für den FTSE Global Small Cap Index nach dem Einbruch im Sommer mit 2 % nun wieder bergauf. Die Senkung der Zinsen durch die US-Zentralbank Fed wirkt sich positiv auf die Finanzierung der Unternehmen aus. Aktien von Unternehmen mit niedriger Marktkapitalisierung sind angewiesen auf eine günstige Refinanzierung durch die globalen Finanzmärkte.

Die Bewertung von US-amerikanischen Small Caps wird attraktiver im Vergleich zum Large Cap-Index S&P 500, der 2019 gemessen an der Performance bislang noch etwas besser abschneidet. Wenn die Zinsen weiter sinken, könnten die Small Caps ihre Aufholjagd fortsetzen, auch weil kleine Unternehmen generell stärker vom Heimatmarkt abhängig sind als vom derzeit schwächelnden globalen Handel.

Globale Anleihen

Die Kurse von Staats- und Unternehmensanleihen stiegen im FTSE Global Bond Index um 2 % und setzten damit ihre Rallye aus dem zweiten Quartal fort. Verantwortlich für das Kursfeuerwerk an den globalen Rentenmärkten sind überwiegend zwei Umstände: die Risikoaversion vieler Anleger im Kontext des globalen Handelsstreits sowie das auch in den USA weiter sinkende Zinsniveau. Aber auch das Amtsenthebungsverfahren von Donald Trump trägt dazu bei, dass mehr Kapital in sichere Staatsanleihen fließt.

Vor diesem Hintergrund sind die Renditen deutlich gefallen. Die Zinsen zehnjähriger US-Staatsanleihen sinken über 30 Basispunkte (bps) und beendeten das Quartal mit 1,7%. Kurzzeitig waren 10-jährige US-Schuldtitel sogar niedriger verzinst als 2-jährige, was auf einen wirtschaftlichen Pessimismus unter den Anlegern hindeutet.

Entwicklung der WeltInvest ETF-Portfolios

Im Einklang mit dem zwar volatilen aber insgesamt positiven Marktumfeld legten auch alle WeltInvest ETF-Portfolios im dritten Quartal 2019 zu. Die Quartalsrendite belief sich auf gute 2,3 % (WeltInvest 30) bis 3,2 % (WeltInvest 100). Wie im Vorquartal konnten die WeltInvest Portfolios mit einem höheren Anteil an Anleihen vom weiter sinkenden Zinsniveau profitieren, so dass die Renditeunterschiede zwischen den einzelnen Portfolios nur sehr gering ausfallen. Das Gesamtjahr 2019 stellt sich entsprechend für die WeltInvest-Anleger bisher als sehr erfreulich dar: Nach dem relativ deutlichen Rückgang der Märkte zum Ende 2018 konnten bisher in jedem Quartal ordentliche Zugewinne erzielt und zwischenzeitliche Verluste mehr als ausgeglichen werden.

Wertentwicklung WeltInvest je Quartal.
Seit Auflage zum 23.03.2018 ergeben sich per Ende September 2019 für die Gesamtrendite unserer Portfolios somit sehr positive Werte. So verbuchte WeltInvest 30 seit Beginn eine Performance von 9,1 %, WeltInvest 50 von 11,3 %, WeltInvest 70 von 13,5 % und WeltInvest 100 als Spitzenreiter 16,8 %.

Im selben Zeitraum hätte ein auf Deutschland fokussierter Anleger mit einer Investition in den Deutschen Aktienindex (DAX) übrigens nur eine Rendite von 4,2% mit deutlich höheren Schwankungen erzielt. Dieses Beispiel führt klar die Vorteile der internationalen Diversifikation mit breiter Risikostreuung vor Augen. Zu stark konzentrierte, d.h. weniger breit gestreute, Portfolios sind von der Entwicklung einzelner Märkte und Industriezweige abhängig – mit potenziell negativen Folgen für den Anleger. Viele deutsche Privatanleger und selbst einige Mischfondsmanager nutzen dennoch den DAX als Benchmark bzw. fokussieren sich im Aktienteil ihrer Portfolios auf deutsche oder europäische Titel. Mehr Internationalität bzw. Anlageansätze wie WeltInvest würden solchen Portfolios sehr gut tun und langfristig die risikoadjustierte Rendite signifikant verbessern.    

Wertentwicklung WeltInvest vom 23.03.2018 - 30.09.2019.    

Auch im abgelaufenen Quartal konnten unsere WeltInvest Portfolios die anerkannten Morningstar Mischfonds-Benchmarks mit vergleichbarer Aktienquote deutlich schlagen, so dass der Renditevorteil seit Auflage auf nunmehr 6,3 % bis 7,2 % angewachsen ist.

WeltInvest schlägt die Konkurrenz aktiver Mischfonds seit Auflage 2018.

 

Fazit

Anleger investieren hierzulande gern in Unternehmen, die sie kennen, z.B. in die 30 größten Aktiengesellschaften, gesammelt im Leitindex DAX. Doch im aktuellen Marktumfeld sind exportabhängige Volkswirtschaften wie die deutsche den Spannungen im globalen Handelskonflikt ausgeliefert. Wie die oben genannten Zahlen belegen, bewährt sich hier ein Portfolio, das so breit wie möglich aufgestellt ist und unabhängig von einzelnen Ländern oder Branchen eine Rendite erzielen kann. 

 

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Risikohinweis: Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Der Wert der vermittelten ETF und Indexfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen und folgenden Risiken: 1. Allgemeine Risiken von Kapitalanlagen (wie Konjunkturrisiko, Zinsänderungsrisiko), 2. Wertpapierspezifische Risiken (wie Aktienkursrisiko, Bonitätsrisiko), 3. Spezielle Risiken von Anlagen in Investmentfondsanteile, 4. Spezielle Risiken von Anlagen in börsengehandelte ETFs und Indexfonds, 5. Spezielle Risiken bei der Abwicklung von Wertpapieraufträgen. Ausführliche Informationen zu den einzelnen Risiken finden Sie hier.