25.10.2021 | ca. 9 min. Lesezeit | Artikel drucken

Energiekrise und Inflation bremsen Quartalsrendite im ETF Robo

Das dritte Quartal 2021 begann vielversprechend für globale Aktien. Doch steigende Preise und eine Energiekrise in China hemmten die Kursentwicklung an den Märkten. Hier erfahren Sie, warum sich Anlegerinnen und Anleger mit dem ETF Robo dennoch auf eine solide Quartalsrendite freuen können.

Nordamerika

Der FTSE North America Index hat im dritten Quartal mit 2,0 % eine niedrigere Rendite erzielt als im zweiten Quartal. Nachdem die Aktienmärkte bis August in Folge solider Unternehmensgewinne gestiegen waren, zeigten sich Investoren im weiteren Quartalsverlauf eher zurückhaltend. Grund dafür waren und sind zurückhaltendere Erwartungen an das Wachstum der US-Wirtschaft sowie Bedenken, die Inflation könne stärker ansteigen als erwartet. Die Prognosen zum BIP für das Gesamtjahr fielen auf 5,9 % von zuletzt 7 % bei einer gleichzeitig tendenziell steigenden Inflationserwartung von 4,2 %.

Die US-Zentralbank Fed kündigte an, im November mit der Eindämmung der Geldpolitik zu beginnen. Eine langsame Drosselung der Anleihenkäufe werde noch dieses Jahr einsetzen und erst Mitte nächsten Jahres abgeschlossen sein. Eine Erhöhung der Leitzinsen wird aber erst für 2023 in Aussicht gestellt.

Finanz- und Versorgungsunternehmen schnitten im Quartal leicht positiv ab. Die verarbeitende Industrie hingegen musste Verluste in Kauf nehmen. Aktien im Energiesektor konnten kräftig zulegen. Insbesondere der Preis für Rohöl kletterte infolge von Lieferengpässen.

 

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Europa

Aktien im FTSE Developed Europe waren nahezu unverändert bei 0,2 %. Die Aktienmärkte wurden zu Beginn des Quartals durch Unternehmensgewinne angetrieben. Obwohl sich die Delta-Variante von Covid-19 weiter auf dem Kontinent ausbreitete, konnten dank der hohen Impfquoten in den meisten europäischen Ländern neue Reisebeschränkungen verhindert werden. Doch steigende Energiepreise, vor allem  durch leere Gasspeicher und eine unzureichende Versorgung mit Erdgas aus Russland, führten zur Beunruhigung an den Märkten.

Die jährliche Inflation in der Eurozone wurde im September auf 3,4 % geschätzt, eine deutliche Steigerung im Vergleich zu 3,0 % im August und 2,2 % im Juli. Die Europäische Zentralbank will moderate und vorübergehende Überschreitungen ihres Inflationsziels von 2,0 % jedoch tolerieren.

Der Energiesektor war einer der stärksten Performer, ebenso wie die Informationstechnologie mit Halbleiteraktien, die einen robusten Vormarsch verzeichneten. Zyklische Konsumgüteraktien gehörten zu den schwächsten des Quartals.

Britische Aktien stiegen im Vergleich zum zweiten Quartal, wobei der Markt von einer Vielzahl von Faktoren angetrieben wurde. Auch hier kamen die Gewinner aus dem Energiebereich, aufgrund der starken Erholung der Rohölpreise.

In Deutschland hielt die Bundestagswahl die Märkte in Schach. Der deutsche Leitindex DAX verlor im Quartal 2,0 %.

China und die Wachstumsmärkte

Aktien aus den Wachstumsmärkten (FTSE Emerging Markets) gaben im dritten Quartal um 4,2 % nach. Insbesondere in China kam es zu einem Ausverkauf an den Aktienmärkten. Erster Auslöser dafür ist eine strengere Regulierung des Technologiesektors seitens der chinesischen Regierung. Aber auch Sorgen über anhaltende Unterbrechungen der Lieferketten sowie über negative Auswirkungen höherer Lebensmittel- und Energiepreise trugen zur gedämpften Stimmung an den Märkten bei. Stromausfälle in China schreckten Anleger ab und beeinträchtigten die Produktion wichtiger Rohstoffe. Nicht zuletzt beherrschten Nachrichten über die Pleite des Immobilienkonzerns Evergrande die Märkte, dessen Risiken für eine größere Pleitewelle sich bislang nicht bestätigten.

Aufgrund der Entwicklungen in China und einer steigenden Inflation verloren auch taiwanesische Aktien im dritten Quartal leicht an Wert. An der Börse Taiwans stieg allerdings die Zahl  institutioneller Investoren, wie eine Analyse der Handelsaktivitäten ergab.

Aktien in Indien bescherten Anlegern eine attraktive Rendite, getrieben durch eine Vielzahl von neuen Börsengängen, eine expansive Geldpolitik und wachsendes Interesse internationaler Investoren. Die Wirtschaft erholte sich weiter und die Impfquote stieg. Indien ist nun auf dem besten Weg, bis November mindestens 70 % der Bevölkerung einen Impfstoff anzubieten und konnte bereits einige Covid-Restriktionen lockern.

Brasilien war der schwächste Markt im Emerging Market Index, da die Zentralbank mit Zinserhöhungen auf eine steigende Inflation reagieren musste. Unterdessen enttäuschte das BIP-Wachstum im zweiten Quartal. Die Entwicklungen in China belasteten die Preise für Industriemetalle. Politische Reformen lassen weiter auf sich warten, während der Wahlkampf um die im nächsten Jahr stattfindenden Präsidentschaftswahlen schon jetzt an Fahrt aufnimmt.

Asien-Pazifik-Region

Die Märkte der Asien-Pazifik-Region (ohne Japan) mussten mit -4,3 % auch Verluste hinnehmen, was hauptsächlich auf die Entwicklungen in China und die Pleite von Evergrande zurückzuführen war.

Australien sah ein starkes Quartal an den Märkten bis Anfang September, aber auch hier setzte anschließend angesichts der skizzierten Entwicklungen in China der Abschwung ein. Über das Quartal schnitten australische Aktien leicht positiv ab, angetrieben durch kleine Unternehmen, die auf dem Heimatmarkt Gewinne einfahren konnten und den globalen Entwicklungen weniger stark ausgesetzt sind.

Südkoreanische Aktien blieben im dritten Quartal bärisch und verloren knapp 7 %, was vor allem auf die Erwartung zurückzuführen ist, dass die Federal Reserve früher als erwartet eine Zinserhöhung vornehmen könnte.

In Hongkong gab es den größten Abschwung seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie. Der Aktienmarkt büßte knapp 15 % ein, begründet durch die scharfe Regulierung von Technologie-Unternehmen seitens der chinesischen Regierung und Unruhen auf dem Immobilienmarkt infolge der Evergrande-Krise.

Japan

Der FTSE Japan Index erzielte mit 7,6  % von allen Märkten im ETF Robo die höchste Rendite im dritten Quartal. Während der gesamten Pandemie konnte Japan durchweg eine niedrigere Infektionsrate als die meisten Industrieländer vorweisen, bevor die Zahl der Infektionen in diesem Sommer schließlich schnell zugenommen hat. Der öffentliche Widerstand gegen das Vorgehen der Regierung gegen die Pandemie nahm zu und am 3. September kündigte Premierminister Suga überraschend seinen Rücktritt an. Fumio Kishida wurde Japans 100. Premierminister und kündigte jüngst Steuererhöhungen an, was die Stimmung an den Märkten gedrückt hat.

Die neue Regierung arbeitet bereits an einem weiteren Konjunkturprogramm, um die Wirtschaft zu stützen. Der Motoren- und Fahrzeughersteller Toyota kündigte an, im September und Oktober aufgrund des weltweiten Mangels an Halbleitern die Produktion zu kürzen. In anderen Branchen Japans sehen Auftragsentwicklung und Investitionspläne weiterhin stark aus.

Aktien kleiner und mittelständischer Unternehmen

Der FTSE Global Small Cap Index ist im Quartal nur um 0,3 % gestiegen. Nach einem starken Wachstum im zweiten Quartal haben US-Small Cap Aktien ihre Rallye im dritten Quartal vorerst eingestellt, was auf steigende Infektionszahlen zurückzuführen sein könnte. Investoren sind verunsichert über die Entwicklung der Pandemie zum Jahresende und fürchten mögliche Einschränkungen der wirtschaftlichen Aktivität.

Doch die wirtschaftlichen Fundamentaldaten in den USA bleiben stark. Die Bilanzen der Haushalte sind immer noch in guter Verfassung und die Produktivität der Unternehmen ist hoch. Die Beschäftigung steigt, liegt aber noch unter dem Durchschnitt des vierten Quartals.

Zusammen mit dem neuen Infrastruktur-Abkommen sollte die Wirtschaft weiterhin Rückenwind erhalten und die Voraussetzung schaffen, damit kleine Unternehmen mit Fokus auf ihren Heimatmarkt im Abschlussquartal gut aufgestellt sind. Die günstige Bewertung von Aktien mit niedriger Marktkapitalisierung im Vergleich zu Large Caps könnte im Schlussquartal zu Nachkäufen führen und das Wachstum des Sektors wieder beschleunigen.

Globale Anleihen

Die Kurse globaler Anleihen im FTSE Global Bond Index gaben im Quartal mit -0,2 % leicht nach. Die Renditen der US-amerikanischen und europäischen Regierungen blieben für das Quartal nahezu unverändert bei 1,49 %. Der Abwärtstrend der Renditen war eine Reaktion auf die sich abschwächende wirtschaftliche Erholung. Doch zum Ende des Quartals führten die hohe Inflation und die Aussagen der Fed zu einer Gegenbewegung.

Die Rendite 10-jähriger britischer Staatsanleihen stieg von 0,72 % auf 1,02 % mit der Aussicht, dass Zinserhöhungen noch vor Ende des Jahres erfolgen könnten. Die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen lag kaum verändert bei -0,19 %. Italiens Staatsanleihen schlossen leicht höher bei 0,8 %.

Bei den Unternehmensanleihen erzielten Hochzinsanleihen positive Renditen, während die Renditen von Investment-Grade-Anleihen nur geringfügig schwankten. Europäische Investment-Grade-Anleihen entwickelten sich besser als Staatsanleihen.

Als Reaktion auf steigende Inflationsraten gab es weltweit in diesem Jahr mittlerweile mehr als 50 separate Zinserhöhungen, angeführt von Zentralbanken in Wachstumsmärkten wie Brasilien und Russland.

In q3 2021 treten de märkte auf der Stelle.

Performance des ETF Robo im dritten Quartal 2021

Der ETF Robo 30 erzielte im dritten Quartal eine Rendite von -0,1 %. Für Anleger mit dem ETF Robo 50 verlief die Entwicklung seitwärts mit 0,0 %. Der ETF Robo 70 kam auf eine Rendite von 0,1 % und für Anleger mit dem ETF Robo 100 standen 0,3 % zu Buche.

ETF Robo Performance seit Auflage bis Ende Q3 2021.

Die Wertentwicklung veränderte sich seit Auflage im März 2018 für den ETF Robo 30 auf eine kumulierte Rendite von 19,4 %. Der ETF Robo 50 erzielte eine Gesamtrendite von 28,4 %. Beim ETF Robo 70 gibt es eine Wertsteigerung von 37,6 % und für den ETF Robo 100 beträgt die Rendite 51,7 %. Der deutsche Aktienindex DAX erzielte im Vergleichszeitraum eine Rendite von 28,4 %.

Performancevergleich mit aktiven Mischfonds in Q3 2021.

Der Vergleich mit aktiven Mischfonds fällt weiterhin positiv für den ETF Robo aus. Der Renditevorteil (grün) im Vergleich zu Mischfonds mit einer Aktienquote von 25 % („cautious“) beträgt 11,6 %. Bei der Vergleichsgruppe „moderate“ liegt der ETF Robo 50 mit 12,6 % vorn und bei den aktiven Mischfonds mit einem ähnlich hohen Aktienanteil wie der ETF Robo 70 beträgt der Renditevorteil 10,5 %.

Ausblick

Auch wenn die globale Covid-Pandemie noch immer nicht gestoppt werden konnte und die Infektionen infolge der Delta-Variante weltweit weiter steigen, ändert sich allmählich der Fokus an den globalen Finanzmärkten. Wir befinden uns am Anfang einer Energiekrise mit Lieferengpässen und steigenden Preisen, die derzeit von China bis nach Europa reicht und die Menschen bis ins kommende Jahr hinein beschäftigen könnte.

Doch wieder einmal bestätigt sich der Vorteil eines global diversifizierten Portfolios. Dank eines starken Quartals am japanischen Aktienmarkt befinden sich alle Varianten des ETF Robo auch im dritten Quartal im Plus.

 

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