Private Altersvorsorge – Definition und Erklärung

Mit der passenden privaten Vorsorge unbeschwert in die Rente

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Das Wichtigste in Kürze

  • Absicherung: Zur Deckung des finanziellen Bedarfs im Alter gibt es verschiedene Möglichkeiten der privaten Altersvorsorge.

  • Vorsorgekonzept: Welche Variante der privaten Vorsorge die richtige ist, hängt von der individuellen Lebenssituation, der Risikobereitschaft, den finanziellen Zielen sowie dem Alter ab.

  • Möglichkeiten: Neben der Rentenversicherung gibt es weitere Möglichkeiten und Kombinationen für die private Rentenvorsorge – zum Beispiel Fondssparpläne mit ETFs wie den ETF Rürup.

Private Altersvorsorge – was ist das?

Die Anlage von Kapital zum Zweck der Vorsorge für eine ausreichende Rente wird als private Altersvorsorge definiert. Die private Rentenvorsorge bildet die dritte Säule einer stabilen Altersvorsorge und dient dem Ansparen von Vermögen, um den Lebensstandard nach der Erwerbstätigkeit zu erhalten. Für die private Altersvorsorge gibt es viele Möglichkeiten zur Geldanlage, zum Beispiel Aktien, Fonds, Versicherungen, Sparpläne und Immobilien.

Rentenniveau und Versorgungslücke

Selbst Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit durchschnittlichem Einkommen können sich nicht sicher sein, dass sie später einmal eine ausreichende Rente aus der gesetzlichen Rentenversicherung bekommen. Schon heute sind viele Menschen zu Rentenbeginn auf zusätzliche Sozialleistungen angewiesen, mit denen der übliche Lebensstandard nicht mehr aufrechtzuerhalten ist.

Der demografische Wandel und das stetig sinkende Rentenniveau werden diese Situation über die Jahre noch verstärken. Deshalb ist es besonders für die heutigen Generationen wichtig, schon heute an die Zukunft zu denken und sich frühzeitig um eine private Altersvorsorge zu kümmern. Je eher Sie die für Sie persönlich beste private Vorsorge gefunden haben, desto früher können Sie Ihre Rentenlücke füllen.

Wissen Sie, wie groß Ihre individuelle Rentenlücke ist? Ein Beispiel:

Expertinnen und Experten setzen 80 % des letztens Nettoeinkommens als Finanzbedarf im Alter an. Mit diesem Bedarf rechnen wir in den nachfolgenden Beispielen. Außerdem wird von einem durchschnittlichen Rentenniveau von 43 % ausgegangen. Die Rentenlücke berechnet sich dann wie folgt:

Rentenlücke = Notwendige Rente – gesetzliche Rente

Beispiele:

  • Laura, geboren 1980, Programmiererin

Lauras monatliches Nettoeinkommen liegt bei 2.800 €. Im Alter braucht sie eine Rente in Höhe von etwa 2.240 €. Allerdings wird sie nur 1.204 € aus der gesetzlichen Rentenversicherung erhalten. Das ergibt eine Rentenlücke von 1.036 €.

  • Tim, geboren 1995, Einzelhandelskaufmann

Tim verdient 1.600 € netto im Monat. Im Alter wird er etwa 1.280 € benötigen. Er wird allerdings nur 688 € aus der gesetzlichen Rentenversicherung erhalten. Das entspricht einer Rentenlücke von 592 €.

Allerdings sieht die Realität noch etwas komplizierter aus, denn hier sind Inflation sowie Renten– und Lohnsteigerungen nicht miteinbezogen. Außerdem wird bei den meisten Rechnungen angenommen, dass Sparerinnen und Sparer mindestens 45 Jahre durcharbeiten und der finanzielle Bedarf im Alter konstant bleibt.

Wegen dieser zahlreichen Annahmen ist es schwer, eine genaue Angabe für Ihre individuelle Rentenlücke festzulegen. Letztendlich ist es aber vor allem wichtig, sich überhaupt für diese Versorgungslücke zu sensibilisieren und frühzeitig aktiv zu werden. Wer sich im Alter nicht einschränken möchte, sollte in eine private Altersvorsorge investieren.

Staatliche Förderung der privaten Rentenvorsorge

Da der Staat weiß, dass die gesetzliche Rente für die meisten der heutigen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer keine ausreichende Altersvorsorge darstellt, unterstützt er sie in Form von staatlichen Zuschüssen. Neben der gesetzlichen Rentenversicherung werden zwei Formen der privaten Altersvorsorge gefördert: zum einen die betriebliche Altersvorsorge (bAV), die Arbeitgeber für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer abschließen und zum anderen die Riester– sowie Rürup–Rente. Je nachdem, ob Sie einen Rürup– oder Riester–Vertrag abschließen, profitieren Sie von unterschiedlichen Vorteilen, wie beispielsweise staatlichen Zulagen oder steuerlichen Vorteilen.

Welche Möglichkeiten der privaten Altersvorsorge gibt es?

Die private Altersvorsorge entspricht im Prinzip einer langfristigen Vermögensbildung. Ganz nach der individuellen Lebens- und Berufssituation können verschiedene Anlagestrategien ausgewählt werden. Versicherungen bieten dazu unterschiedliche Produkte zur Altersvorsorge an, unter anderem die Kapital-Lebensversicherung, die private Rentenversicherung, die fondsgebundene Rentenversicherung sowie Verträge zur staatlich geförderten Riester- oder Rürup-Rente.

Kapitallebensversicherung

Die Kapitallebensversicherung oder auch klassische Lebensversicherung vereint eine Lebensversicherung zur Absicherung der Hinterbliebenen mit einem langfristigen Sparplan. Dabei werden monatliche Beiträge angespart und meist in risikoarme Geldanlagen investiert. Kommt es zum Ableben der versicherten Person, wird eine vereinbarte Versicherungssumme an die Hinterbliebenen ausgezahlt. Wird das Rentenalter beziehungsweise das vertraglich vereinbarte Alter erreicht (Erlebensfall), werden die angesparten Beiträge plus mindestens die Überschussbeteiligung an die versicherte Person ausgezahlt. Diese garantierte Überschussbeteiligung fällt bei den meisten Versicherern mit 0,25 % bei neuen Verträgen ab dem Jahr 2022 allerdings sehr gering aus. Viele Versicherer bieten keine Kapitallebensversicherungen mehr an, da sie sich sowohl für sie als auch für Sparerinnen und Sparer kaum noch lohnen.

Klassische Rentenversicherung

Mit einer klassischen Rentenversicherung schließen Sparerinnen und Sparer eine private Altersvorsorge ab, die im Ruhestand eine regelmäßige Rentenzahlung sichert. Dabei wird mit dem Versicherer ein Garantiezins vereinbart, mit dem die regelmäßig eingezahlten Beiträge verzinst werden. Dieser ist allerdings in der Regel eher niedrig, er liegt wie bei der klassischen Lebensversicherung bei 0,25 %. Höhere Überschussbeteiligungen sind möglich, jedoch nicht garantiert. Um diesen Garantiezins zu sichern, wird ein Teil der Beiträge in der Ansparphase in risikoarme Geldanlagen investiert. Das hat allerdings zur Folge, dass die Renditen in der Regel gering ausfallen. Größere Chancen auf Rendite liefern Verträge von Anbietern, die einen Fondssparplan beinhalten – wie der ETF Rürup von Raisin.

Fondsgebundene Rentenversicherung

Im Unterschied zu den klassischen Möglichkeiten der privaten Altersvorsorge wird bei der fondsgebundenen Rentenversicherung das eingezahlte Geld in Investmentfonds, wie zum Beispiel Aktien-, Renten- oder Immobilienfonds beziehungsweise -ETFs investiert.

Die Höhe der Auszahlung ist davon abhängig, was der Fonds erwirtschaftet hat. Oft ist die fondsgebundene Rentenversicherung mit höheren Kosten verbunden, da Verwaltungs- und Fondskosten anfallen. Diese Form der privaten Vorsorge kann sich vor allem für junge Menschen eignen, deren Rentenbeginn noch in weiter Ferne liegt, da Anlagen am Kapitalmarkt über einen langen Anlagezeitraum hinweg höhere Renditen bringen können. Denn Marktschwankungen können auf lange Sicht eher ausgeglichen werden.

Aufgrund der Gebühren der fondsgebundenen Rentenversicherung kann es sinnvoll sein, eine alternative private Altersvorsorge mit niedrigeren Kosten in Betracht zu ziehen, beispielsweise in Form von ETF-Sparplänen. Dabei wird monatlich ein individuell festgelegter Betrag in diversifizierte Fonds investiert. Über die Jahre hinweg können Anlegerinnen und Anleger Vermögen aufbauen und vor allem selbst entscheiden, in welche ETFs sie investieren möchten. Einmalzahlungen zusätzlich zum Sparplan sind ebenfalls möglich. Das bis zum Rentenbeginn aufgebaute Kapital dient als zusätzliche Rente im Ruhestand.

Riester- und Rürup-Rente

Verträge zur Riester-Rente können sich lohnen, da sie vom Staat bezuschusst werden. Die staatliche Förderung besteht hier aus Zulagen und möglichen steuerlichen Vorteilen während der Ansparphase. Das bedeutet, Sparerinnen und Sparer können je nach Höhe der Einzahlung die Grundzulage erhalten plus die Riester-Kinderzulage für jedes Kind. Die Höhe der Steuervorteile hängt vom persönlichen Einkommensteuersatz ab. Sparerinnen und Sparer können jedes Jahr Beiträge zur Riester-Rente bis zu 4,00 % ihres Jahresbruttoeinkommens, allerdings bis maximal 2.100 € (Stand: 2024), von der Steuer absetzen. Die Kapitalauszahlung zum Rentenbeginn kann entweder als monatliche Rente bis zum Lebensende oder als Teilauszahlung von 30,00 % der angesparten Summe plus monatliche Rentenzahlung vom restlichen Guthaben erfolgen.

Die Rürup-Rente oder Basisrente kann sich vor allem für Selbstständige und Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit hoher Steuerlast lohnen. Denn die Einzahlungen in die Rürup-Rente können zu 100,00 % als Sonderausgaben in der Steuererklärung angegeben werden, allerdings lediglich bis zu einem Höchstbetrag von 27.565 € (Stand: 2024). Angeboten wird diese Möglichkeit der privaten Altersvorsorge als Rentenversicherung oder Fondssparplan. Die Auszahlung erfolgt als monatliche Rente.

Wie viel Geld sollte ich für die private Altersvorsorge zur Seite legen?

Als Faustregel gilt, dass Sparerinnen und Sparer 10,00 % bis 15,00 % von ihrem Nettoeinkommen sparen sollten – entweder monatlich oder jährlich. Wie viel Geld, Sparerinnen und Sparer für die private Altersvorsorge genau sparen können, hängt jedoch von der persönlichen Einkommens- und Lebenssituation sowie den finanziellen Zielen im Ruhestand ab.

Für eine ungefähre Berechnung können Sparerinnen und Sparer ihre Rentenlücke ermitteln. Dafür wird der Betrag, den sie voraussichtlich von der gesetzlichen Rente zum Rentenbeginn bekommen, den aktuellen monatlichen Ausgaben gegenübergestellt. Die Differenz der beiden Beträge ergibt die Rentenlücke. Diese können Sparerinnen und Sparer zunächst auf das Jahr und dann auf die gewünschte Lebenszeit in der Rente hochrechnen, beispielsweise auf 20 Jahre. Dadurch ergibt sich eine Summe, an der sich Sparerinnen und Sparer orientieren können. Je früher sie mit der privaten Altersvorsorge beginnen, umso größer ist der Zinseszinseffekt.