03.12.2015 | ca. 4 min. Lesezeit | Artikel drucken

Interview mit Maya Georgieva von der Fibank

Maya Georgieva hat 19 Jahre für die bulgarische Nationalbank gearbeitet. 1995 fing sie bei der First Investment Bank als Director des International Departments an. 1998 – 2012 war sie Executive Director of First Investment Bank AD und Mitglied im Vorstand. Im Februar 2012 wurde sie zur stellvertretenden Vorsitzenden des Aufsichtsrates gewählt und Vorsitzende des „Presiding Committee to the Supervisory Board of First Investment Bank AD“. 2001 und 2011 wurde sie mit dem Preis “Bänkerin des Jahres” ausgezeichnet.

 

Wir freuen uns, heute ein Interview mit Maya Georgieva zu führen.
First Invest Bank (Fibank) war unsere erste Partnerbank. Was waren die Gründe für Fibank bei WeltSparen mitzumachen? Was waren Ihre Erwartungen an den deutschen Markt?

Fibank ist eine junge und innovative Bank in Bulgarien. Wir hatten schon immer Interesse, Produkte anzubieten, die junge Menschen interessieren. Das Durchschnittsalter unserer Kunden liegt mit 38 Jahren deutlich unter dem Durchschnittsalter und mehr als 20% sind jünger als 30 Jahre. Die Zusammenarbeit mit WeltSparen entsprach unserem innovativen Zugang zum Markt. Darüber hinaus wollten wir unsere Sparprodukte auf den deutschen Markt bringen und die Reaktion der Kunden abwarten. Wir wollten mehr über unsere Positionierung erfahren, vor allem wie wettbewerbsfähig unsere Produkte im internationalen Vergleich sind. Mit den akquirierten Mitteln können wir Unternehmen im bulgarischen Markt finanzieren, welche einen wichtigen Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung Bulgariens beitragen.

Vom ersten Moment an, haben wir in WeltSparen einen wichtigen Partner gesehen, da WeltSparen –  so wie wir –  auf Qualität und Innovation setzt. Sie waren die Ersten, die in Deutschland eine Plattform angeboten haben, auf der Produkte aus ganz Europa, wählbar waren und wir waren die erste Bank, die begeistert mitgemacht hat, weil das genau die Art ist wie wir denken.

WeltSparen hat uns die einzigartige Möglichkeit eröffnet, ein Standbein im deutschen Markt zu entwickeln ohne ein kostenintensives Filialnetzwerk aufbauen zu müssen, was die Kosten deutlich gesenkt hat. Deshalb sind wir auch höchst zufrieden mit der Kooperation und sind davon überzeugt, dass wir durch die Zusammenarbeit zusätzliche Möglichkeiten für unsere Kunden in Deutschland schaffen.

 

First Investment Bank wurde vor mehr als 20 Jahren in Bulgarien gegründet. Heute gehört sie zu den drei größten Banken in Bulgarien und ist systemrelevant für das Land. Sie sind schon sehr lange Mitglied des Managements. Was ist das Erfolgsgeheimnis Ihrer Bank?

Wir sind über 20 Jahre einen langen, steinigen Weg gegangen, um dort zu sein, wo wir heute stehen. In Bezug auf Vermögensverwaltung sind wir unter den Top 3 und unsere direkten Wettbewerber sind der italienische Gigant Unicredit, zu dem die Bulbank in Bulgarien gehört und die ungarische OTP, welche mit der DSK Bank bei uns präsent ist. Bei Einlagen für Privatpersonen sowie für Unternehmenskredite sind wir auf Platz 2. Damit hat Fibank einen rechtmäßigen Platz in der Bankenlandschaft.
In den letzten Jahren haben wir den Fokus auf eine individuelle Betreuung und Kundenbindung gelegt. Wir sind davon überzeugt, dass höchste Servicequalität, Kenntnis unserer Kunden und deren Bedürfnisse wichtig sind, um ihnen die besten Produkte und Leistungen anbieten können. Das ist unser Alleinstellungsmerkmal im bulgarischen Markt und hat uns dabei geholfen, das Vertrauen von mehr als 1 Million Kunden, was mehr als 20% der Erwachsenen in Bulgarien entspricht, zu gewinnen.
1995 habe ich als Direktorin in der neu geschaffenen internationalen Abteilung begonnen. Damals gab es 32 Banken in Bulgarien und Fibank war eine kleine, sehr spezialisierte Bank. Ich habe begonnen proaktiv mit entsprechenden Banken von der ganzen Welt zu arbeiten, um Mittel im Ausland zu generieren. Hierfür musste die Bank eine gutes Image und Transparenz im internationalen Markt aufbauen. Später, in den 2000-er Jahren, führten wir die Entwicklung der Bank so fort, dass der Bereich Retail eingebunden wurde. Das machte die Eröffnung vieler, kleiner Filialen mit Mitarbeitern, die den besten Service im Land anboten, notwendig. Seit diesem Tag wird jeder Bulgare, nach dem besten Kundenservice gefragt, sagen, dass Fibank den besten Kundenservice hat. Mein Motto im Leben, aber auch im Beruf lautet: „Harte Arbeit zahlt sich aus“. Es ist nicht immer leicht, aber der absolute Erfolg zählt mehr als alles andere.

Nächste Woche werden wir uns über den EU-Beitritt und die schnell wachsende Wirtschaft in Ihrem Land unterhalten.

 

Das Interview führte Nadja Hirsch, Head of Communications