24.09.2015 | ca. 4 min. Lesezeit | Artikel drucken

Egisto Franceschi im WeltSparen-Interview

Heute im WeltSparen-Interview Egisto Franceschi der Head of Banking der Banca Sistema unserer italienischen Partnerbank.

Egisto Franceschi war COO der Banca Sistema, als auch CEO der SF Trust Italia. Davor arbeitete er 13 Jahren lang in verschiedenen Abteilungen (Marketing, Sales und Operations) und Ländern bei GE Money (Konsumentenkredit Sparte von General Electronic), unter anderem in Italien, Frankreich, Australien, USA und Indien. Zuletzt war er bei GE als Chief Executive Officer von GE Money Wizard, einem selbst gegründeten Joint Venture, in Indien tätig. Egisto hat einen MBA der Columbia Business School und einen Bachelor der University of California, Berkeley.

Bereits vier Jahre nach Gründung im Jahr 2011 ist die Banca Sistema eine der profitabelsten Banken Italiens. Welche Geschäftsidee steckt dahinter?
Betrachtet man nur die Rentabilität, dann ist die Banca Sistema mit einem ROAE von 38% im ersten Halbjahr 2015 einer der profitabelsten Banken Italiens. Die meisten italienischen Banken können lediglich einen ROAE im einstelligen Bereich aufweisen. Unser Erfolg liegt darin, sich auf umsatzstarke Märkte zu fokussieren, besonders das PA Factoring mit dem Fokus auf hohe Kostenkontrolle. Nach der Gründung im Jahr 2011 konnte die Banca Sistema stets einen Gewinn und ein exponentielles Wachstum aufweisen.

Was macht Ihre Bank so erfolgreich? Welche Faktoren sind entscheidend im Banking des 21. Jahrhunderts?
Vor allem der Kundenfokus und ein guter Service. Insbesondere innovative Technologien und schneller Service in Kombination mit Flexibilität. Die Tage der lokalen Niederlassungen sind gezählt, heutzutage wollen Kunden besonders einen schnellen und persönlichen Service online oder per Telefon.

Die Banca Sistema ist noch jung, eine Art Start Up Bank. Was bedeutet es für Sie als Unternehmen bereits seit fast einem Jahr auch mit deutschen Kunden zusammenarbeiten zu können? Hat dies zu dem rasanten Wachstum beigetragen?
Die Zusammenarbeit mit deutschen Kunden ist für uns sehr spannend. Vor allem die Ähnlichkeit ist bezeichnend: Wenn man ein gutes Produkt hat und schnell in der Ausführung ist, dann kommen die Kunden wie von selbst. Natürlich hilft es dabei auch attraktive Zinsen zu bieten.

Würden Sie sagen, es gibt den typisch deutschen Sparer? Und wie unterscheitet sich sein Sparverhalten von dem der Italiener? Oder gibt es da gar nicht so große Unterschiede?
Uns hat besonders die Tatsache überrascht, dass die deutschen Kunden bereit waren mit ihrem Kapital das eigene Land zu verlassen. Sie haben somit mit ihrem eigenen Geld bewiesen, dass sie an die EU glauben und bereit sind ihr Erspartes in Italien oder in einem anderen Land anzulegen.

Wie beurteilen Sie das Konzept des länderübergreifenden Sparens?
Die Idee ist wirklich interessant. Dadurch werden die Vorteile, die die EU bietet, erlebbar und haben uns die Möglichkeit gegeben, unser Geschäft zu diversifizieren und einen Kundenstamm auch außerhalb Italiens aufzubauen. Wir hoffen, dass uns dies zukünftig auch in anderen Ländern gelingt.

Was war die Motivation speziell mit WeltSparen zusammen zu arbeiten?
Uns hat die Geschäftsidee von WeltSparen von Anfang an gefallen. Wir waren erst etwas skeptisch, wie viele Kunden wir dadurch gewinnen können. Das Ergebnis war dann deutlich besser als erwartet. Die Zusammenarbeit mit WeltSparen ist sehr dynamisch und kooperativ. WeltSparen hat uns geholfen das zu verwirklichen, was wir alleine nie hätten erreichen können.

Wir gratulieren herzlich zum erfolgreichen Börsengang in diesem Jahr. Ein bedeutsamer Schritt in Ihrer Bankgeschichte. Wie hat das Banca Sistema Team diesen großen Tag gefeiert?
Wir haben nur ein wenig mit unseren Kunden gefeiert und sind dann wieder zur Arbeit zurückgekehrt. Die eigentliche Arbeit beginnt jetzt, denn nun sind wir ein börsenorientiertes Unternehmen.

Original Interview in englischer Sprache