15.04.2016 | ca. 3 min. Lesezeit | Artikel drucken

Zinsradar März 2016

Lieber Leser, hier finden Sie unseren monatlichen Zinsradar. Wir bei WeltSparen glauben, dass Transparenz Kunden dabei helfen kann, das richtige Produkt zu finden.
Da Einlagen eine der Hauptfinanzierungsquellen von Banken und nach wie vor das beliebteste Anlageprodukt von Privatkunden sind, wollen wir Ihnen genau hierzu aktuelle Informationen liefern. Außerdem können Sie im monatlichen Länderreport landesspezifische Entwicklungen erfahren.

In dieser Ausgabe schauen wir schauen wir auf die jüngste geldpolitische Entscheidung der Europäische Zentralbank (EZB) vom 10. März. Besorgt über die aktuelle wirtschaftliche Lage innerhalb der Euro-Zone und mit dem Ziel, die Wirtschaft in Europa anzukurbeln, hat Mario Draghi, Präsident der EZB, die Senkung der wichtigen Leitzinsen ab 16. März verkündet. Der Hauptrefinanzierungssatz wurde um 5 Basispunkte auf 0 % reduziert, der Einlagesatz sogar um 10 Basispunkte auf −0,40 %. Dies bedeutet, dass Banken nun höhere Zinsen zahlen müssen, wenn sie ihr kurzfristig nicht benötigtes Geld bei der EZB anlegen.

Gleichzeitig erweitert die EZB ab April ihr Programm zum Anleihen-Ankauf von 60 auf 80 Milliarden Euro pro Monat. Zukünftig werden dann am Markt auch Unternehmensanleihen angekauft. Außerdem wurde ein neues Programm angekündigt, mit dem sich Geschäftsbanken ab Juni mit Krediten der EZB eindecken können, deren Zinsen ggf. sogar negativ sein können.

Diese Maßnahmen sind nach Ansicht der Zentralbank notwendig, um eine Deflation in der Euro-Zone zu verhindern und das Wirtschaftswachstum anzuregen. Die Besorgnis stieg, nachdem die niedrigen Energiepreise im Februar eine negative Inflation (Deflation) verursachten.

Der EZB-Rat hofft nun, dass ihre Entscheidungen die europäischen Banken zu mehr Kreditvergaben motivieren. Allerdings deuten die jüngsten Prognosen der EZB an, dass die Inflation trotz aller politischen Maßnahmen in den nächsten Jahren deutlich unter dem Ziel von 2 % bleiben wird.

Was bedeutet dies für Sparer in Deutschland?

Sofern die Banken im Inland nun auch ihre Zinsen weiter senken, führt dies zwangsläufig zu geringeren Zinserträgen für die Kunden. Bereits jetzt liegt der durchschnittliche Zinssatz für 1-jähriges Festgeld in Deutschland bei nur 0,4 %. Eine Studie der „Union Investment Group“ vermutet, dass dies innerhalb der nächsten 5 Jahre zu einem Zinsverlust von rund 224 Milliarden Euro allein in Deutschland führen könnte.

 

 

 

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Stand: 28.03.2016, Quellen:

Belgien: Spaargrids; ING Belgien, KBC, Belfius Bank
Dänemark: maybanker; Dankse Bank, Nykredit, Nordea
Deutschland: biallo; Deutsche Bank, Commerzbank, HypoVereinsbank
Frankreich: FranceTransactions; BNP Paribas, Societe Generale, Crédit Agricole
Irland: Bonkers.ie; Bank of Ireland, AIB, Ulster Bank

Italien: Conti Deposito; UniCredit, Monte Dei Paschi Di Siena, Mediobanca
Niederlande: Spaarrente; ING, Rabobank, Abn-Amro
Norwegen: Norsk Familieøkonomi; DNB, Danske Bank, Nordea
Österreich: biallo; Erste Bank, Bank Austria, Landesbank Oberösterreich
Polen: Oprocentowanie; PKO Bank Polski, Bank Pekao, mBank

Portugal: Pedro Pais; BPI, BCP, Novo Banco
Rumänien: moneycenter; BCR, BRD, Banca Transilvania
Spanien: tucapital; Santander, BBVA, Sabadell
Schweden: Finansportalen; SEB, Nordea, Swedbank
Vereinigtes Königreich: Moneyfacts; HSBC, Barclays, RBS