10.06.2015 | ca. 3 min. Lesezeit | Artikel drucken

Zinsradar Juni 2015

Lieber Leser, hier finden Sie unseren monatlichen Zinsradar. Wir bei WeltSparen glauben, dass Transparenz Kunden dabei helfen kann, das richtige Produkt zu finden. Da Einlagen eine der Hauptfinanzierungsquellen von Banken und nach wie vor das beliebteste Anlageprodukt von Privatkunden sind, wollen wir Ihnen genau hierzu aktuelle Informationen liefern. Außerdem können Sie im monatlichen Länderreport landesspezifische Entwicklungen erfahren.Ab der heutigen Ausgabe erweitern wir unseren monatlichen Zinsradar um eine weitere Analyse: das Verhältnis des Durchschnitts der Zinssätze der drei größten Banken im jeweiligen Markt zum Durchschnitt der fünf besten Angebote. Während wir bislang die Unterschiede der Einlagenzinsen in Europa herausgearbeitet haben, zeigen wir nun zusätzlich, in welchem Masse die Einlagenzinsen auch auf einem regionalen Markt auseinanderfallen. Der Faktor je Land wird veranschaulicht im vierten Schaubild unseres Zinsradars. . Mit dem Faktor 15 ist der Unterschied zwischen den höchsten Zinsen am Markt und den Durschnittszinsen der Grossbanken in Deutschland am größten. Die drei größten Banken zahlen im Schnitt lediglich unterhalb von 0,1% für ein einjähriges Festgeld, während die fünf besten Angebote bei durchschnittlich 1,3 Prozent liegen. Kaum besser ist das Verhältnis in den Niederlanden (Faktor 14), aber schon der drittplazierte lokale Markt Belgien weist mit einem Differenzfaktor von 6 deutlich geringere Unterschiede auf. Nahezu keinen Zinsnachteil hat ein Kunde bei den Großbanken in Ländern wie Irland und Norwegen. Eine mögliche Erklärung für dieses Phänomen ist der in Deutschland besonders schwache Wettbewerb um Spareinlagen. Die Banken mit den meisten Privatkunden – Sparkassen und Genossenschaftsbanken – haben seit jeher mit dem Sparvermögen der Kunden eine sehr günstige Finanzierungsquelle. Von dort kommt in dieser Hinsicht kein Wettbewerbsdruck auf die großen Privatbanken. Die Nischenanbieter und Online-Banken hingegen stehen in starkem Wettbewerb untereinander, was die Gewinnung von Neukunden betrifft. Diese Marktsituation führt dazu, dass ausgerechnet die Spar-Weltmeister für ihr Sparverhalten nicht belohnt werden. Laut einer Studie der DZ-Bank („Der Preis niedriger Zinsen“) vom 15. April 2015 verloren private Haushalt in Deutschland in den letzten 5 Jahren annährend 190 Milliarden Euro durch das Niedrigzinsumfeld. Bei diesem wird es auch in naher Zukunft voraussichtlich erst einmal bleiben: die EZB belässt den Leitzins unverändert bei 0,05% (Entscheidung vom 5. Juni 2015). Durch einen Bankenwechsel könnten sich viele deutsche Sparer wieder eine rentable Verzinsung Ihres Ersparten sichern und ein Abschmelzen Ihres Geldvermögens verhindern. Ob sie dies lokal tun oder mit WeltSparen grenzüberschreitend, ihr Erspartes wird ihnen danken.

TamazGeorgadze

Dr. Tamaz Georgadze
WeltSparen-Gründer und CEO


zinsradar_histo

 

zinsradar_aktu

 

zinsradar_festgeld

 

zinsradar_einlagenzins

Alle Festgeld-Angebote anzeigen

Stand: 08.06.2015, Quellen:

Belgien: Spaargrids; ING Belgien, KBC, Belfius Bank
Dänemark: maybanker; Dankse Bank, Nykredit, Nordea
Deutschland: biallo; Deutsche Bank, Commerz Bank, HypoVereinsbank
Frankreich: FranceTransactions; BNP Paribas, Societe Generale, Crédit Agricole
Irland: Bonkers.ie

 

Italien: Conti Deposito; UniCredit, Monte Dei Paschi Di Siena, Mediobanca
Niederlande: Spaarrente; ING, Rabobank, Abn-Amro
Norwegen: Norsk Familieøkonomi; DNB, Danske Bank, Nordea
Österreich: biallo; Erste Bank, Bank Austria, Landesbank Oberösterreich
Polen: Oprocentowanie; PKO Bank Polski, Bank Pekao, mBank

 

Portugal: Pedro Pais; BPI, BCP, Novo Banco
Rumänien: moneycenter; BCR, BRD, Banca Transilvania
Spanien: tucapital; Santander, BBVA, Sabadell
Schweden: Finansportalen; SEB, Nordea, Swedbank
Vereinigtes Königreich: Moneyfacts; HSBC, Barclays, RBS