29.06.2017 | ca. 2 min. Lesezeit | Artikel drucken

Deutsche kennen sich nur wenig mit Sparanlagen aus

0,03 Prozent – das ist der durchschnittliche Zinssatz, den die drei größten deutschen Banken ihren Kunden aktuell noch für ein einjähriges Festgeld anbieten. In Frankreich sind es aktuell immerhin 0,28 Prozent, in Norwegen sogar 1,32 Prozent (als Grafik anzeigen).

Doch auch diese Zinssätze können nicht annähernd die Inflation ausgleichen – selbst wenn man die Ersparnisse berücksichtigt, von denen der Einzelne im Fall einer Kreditaufnahme profitiert. Die besondere Knausrigkeit der deutschen Großbanken scheint die Deutschen jedoch nicht allzu sehr zu kümmern: Einen „Aufschrei“ unter Verbrauchern hat es über die deutschen Magerzinsen jedenfalls nicht gegeben, und auch keine vermehrten Bankwechsel. Drei Viertel aller Deutschen sind immer noch bei ihrer allerersten Bank oder Sparkasse – ganz egal, zu welchen Konditionen.

Eine aktuelle Umfrage von Research Now im Auftrag von WeltSparen gibt Aufschluss, woher die deutsche Trägheit kommen könnte: So antworteten 43 Prozent aller Befragten, sie wüssten überhaupt nicht, wie hoch der aktuelle Sparzins bei ihrer Hausbank ist. Weitere sieben Prozent nannten Zinssätze, die in Deutschland derzeit nicht erhältlich sind:

 

„Die Umfrage zeigt, wie hoch der Aufklärungsbedarf in Deutschland nach wie vor ist“, erklärt WeltSparen-Geschäftsführer Tamaz Georgadze: „Denn ohne Not finden sich deutsche Bankkunden mit den Magerzinsen ab – anstatt nach Alternativen zu suchen.“

Denn nicht nur wissen die Deutschen wenig über die Konditionen ihrer Hausbank. Auch kennt die Mehrheit der Befragten alternative Tages- und Festgeldanbieter nicht einmal vom Namen her. So antworteten 54 bis zu 89 Prozent der Umfrageteilnehmer auf die Frage, ob sie den jeweiligen Anbieter von Tages- oder Festgeldern kennen, mit „nein“. Dabei könnten sie derzeit bei einer Neuanlage etwa über WeltSparen bis zu 1,30 Prozent pro Jahr erwirtschaften.

Immerhin steigt die Markenbekanntheit von Tages- und Festgeldanbietern langsam, aber stetig: Kannten 2015 etwa nur 13 Prozent der Befragten den Anbieter WeltSparen, waren es in diesem Jahr bereits 21 Prozent. Auch mehrere andere Anbieter haben inzwischen eine gewisse Bekanntheit erreicht. „Vor allem ein Blick auf die wachsende Zahl Kunden zeigt uns, dass wir mit unseren Angeboten richtig liegen“, sagt Geschäftsführer Georgadze. Mehr als 75.000 Kunden hätten seit 2013 über drei Milliarden Euro über WeltSparen angelegt, davon eine Milliarde allein in den vergangenen vier Monaten.