19.11.2015 | ca. 2 min. Lesezeit | Artikel drucken

Es gibt Licht am Ende des europäischen Schuldentunnels

Erstmals gibt es ein Licht am Ende des europäischen Schuldentunnels. Durch das Wachstum der Mitgliedstaaten der Eurozone ist der öffentliche Schuldenstand um 0,5% gesunken. Im zweiten Quartal dieses Jahres erreichte er damit eine Höhe von 92,2% des Bruttoinlandsprodukts. Zur Erinnerung die Maastricht-Kriterien verlangen von den einzelnen Ländern eine Obergrenze von 60% des BIPs. Der Weg ist also noch steinig und lang, aber die wirtschaftliche Entwicklung der Eurozone geht in die richtige Richtung.

Vor allem Irland, die Niederlande und Kroatien leisteten einen erheblichen Beitrag zu der positiven Entwicklung. Dabei hat Irland vorgelegt und seinen Schuldenstand in gleichen Betrachtungsraum sogar um 2,6% gesenkt. Aber wo Licht ist, ist auch Schatten. So stieg der Schuldenstand in Zypern, Finnland und in Ungarn.

Noch sind die Regierungen dankbar für niedrigen Zinsen, um ihre Schulden finanzieren zu können, aber das Privatvermögen der Bürger schrumpft dabei zugleich. Die wirtschaftliche Erholung einerseits und die niedrige Geldbeschaffungskosten der Banken andererseits wirken sich negativ auf den Zins für Privatanleger aus.
So betrug der Durchschnittszins in der Eurozone Anfang des Jahres noch 1,03% und im September nur noch 0,68% (EZB Daten). Von diesen negativen Entwicklungen lassen sich jedoch die Sparer, alle voran Sparer in Deutschland, nicht abhalten. So geht die DZ-Bank weiterhin von einer leichten Erhöhung der Sparquote aus und rechnet für das nächste Jahr sogar mit einer Quote von 9,7%. Das würde ein Zuwachs von 0,3% bedeuten. Unser monatliches Zinsradar verschafft einen guten Überblick über die aktuellen Zinsentwicklungen.