05.01.2017 | ca. 3 min. Lesezeit | Artikel drucken

Zinsradar Januar 2017

US-Notenbank erhöht den Leitzins

Lieber Leser, wie gewohnt finden Sie hier unseren monatlichen Zinsradar.

In dieser Ausgabe berichten wir über die Leitzinserhöhung der amerikanischen Notenbank Fed am 14. Dezember 2016 und blicken vorsichtig in die Zukunft, wie sich der Leitzins im Jahr 2017 entwickeln könnte. Zum zweiten Mal seit der Finanzkrise 2007 hat die Fed den Leitzins leicht angehoben, der sich nun in einem Korridor zwischen 0,50 und 0,75 Prozent befindet. Zum Vergleich betrug der Leitzins vor dem Ausbruch der Finanzkrise im September 2007 4,75 Prozent und entsprach somit ungefähr dem zehnfachen des jetzigen. Die Entscheidung im zehnköpfigen Ausschuss der Fed für die Erhöhung um 25 Basispunkte fiel einstimmig.

Die Gründe für die erneute Leitzinsanhebung sind das positive Wirtschaftswachstum und die anhaltend geringe Arbeitslosenquote von derzeit 4,6 Prozent. Darüber hinaus steigt seit Ende 2015 in den USA die Inflationsrate und beträgt aufgrund der anwachsenden Beschäftigung, die zu einem höheren Einkommensniveau führt und den ansteigenden Energie- sowie Rohstoffpreisen 1,6 Prozent (Stand: Oktober 2016).

Darüber hinaus deutete die Präsidentin der Fed Yellen an, die Normalisierung der Geldpolitik auch in den nächsten Jahren fortzusetzen und signalisierte weitere Leitzinserhöhungen. Jedoch bleibt unklar, inwieweit die Wirtschaftspolitik um den künftigen Präsidenten Trump die Geldpolitik der Fed beeinträchtigt. Dieser versprach im Wahlkampf u.a. drastisch die Staatsausgaben zu erhöhen und massiv in die Infrastruktur zu investieren. Diese Maßnahmen sollten die amerikanische Wirtschaft kurzfristig ankurbeln und die Inflation ansteigen lassen. Somit könnte die amerikanische Notenbank mit höheren Leitzinsanhebungen stärker gegensteuern als erwartet, um die Inflationsrate nahe aber unter zwei Prozent zu halten, sagt der Präsident des Ifo Instituts Fuest.

Demgegenüber ist für die europäischen Sparer eine derartige Zinsentwicklung auf nähere Sicht nicht zu erwarten. Eine Woche vor der amerikanischen Leitzinsanhebung kündigte der Präsident der Europäischen Zentralbank („EZB“) Draghi, an, das Anleihekaufprogramm bis mindestens Dezember 2017 zu verlängern. Der EZB-Chefsvolkswirt Praet sieht die wirtschaftliche Stabilität in der Euro-Zone für den Fall einer Leitzinserhöhung der EZB als gefährdet an. Folglich müssen die europäischen Sparer auch in näherer Zukunft aktiv nach zinseinbringenden Sparanlagen schauen, um den Niedrigzinsen zu entfliehen.

Über den Zinsradar

Wir bei WeltSparen glauben, dass Transparenz Kunden dabei helfen kann, das richtige Produkt zu finden. Da Einlagen eine der Hauptfinanzierungsquellen von Banken und nach wie vor das beliebteste Anlageprodukt von Privatkunden sind, wollen wir Ihnen genau hierzu aktuelle Informationen liefern. Außerdem können Sie im monatlichen Länderreport landesspezifische Entwicklungen erfahren.

 

 

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Stand: 31.12.2016, Quellen:

Belgien: Spaargrids; ING Belgien, KBC, Belfius Bank
Dänemark: mybanker; Dankse Bank, Nykredit, Nordea
Deutschland: biallo; Deutsche Bank, Commerzbank, HypoVereinsbank
Frankreich: FranceTransactions; BNP Paribas, Societe Generale, Crédit Agricole
Irland: Bonkers.ie; Bank of Ireland, AIB, Ulster Bank

Italien: Conti Deposito; UniCredit, Monte Dei Paschi Di Siena, Mediobanca
Niederlande: Spaarrente; ING, Rabobank, Abn-Amro
Norwegen: Norsk Familieøkonomi; DNB, Danske Bank, Nordea
Österreich: biallo; Erste Bank, Bank Austria, Landesbank Oberösterreich
Polen: Oprocentowanie; PKO Bank Polski, Bank Pekao, mBank

Portugal: Pedro Pais; BPI, BCP, Novo Banco
Rumänien: moneycenter; BCR, BRD, Banca Transilvania
Spanien: tucapital; Santander, BBVA, Sabadell
Schweden: Finansportalen; SEB, Nordea, Swedbank
Vereinigtes Königreich: Moneyfacts; HSBC, Barclays, RBS

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