27.11.2018 | ca. 5 min. Lesezeit | Artikel drucken

Die nächste Generation – So investieren Millennials

Millennials rechnen sich gute Chancen für den Aufbau eines eigenen Vermögens aus. Ihre Anlagestrategie: Die jungen Privatanleger streben eine hohe Rendite an und legen viel Wert auf eine breite diversifizierte Risikostreuung bei Investitionen in ETFs.

Machen sich Millennials – so die Bezeichnung für die Geburtenjahrgänge von 1981 bis 2000 – um ihre finanzielle Zukunft sorgen? Und wie schätzen sie ihre Chancen ein, sich als Privatanleger ein eigenes Vermögen aufzubauen? Einer repräsentativen Befragung des Marktforschungsinstituts Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) zufolge sind Millennials recht zuversichtlich gestimmt. Die Gründung eines eigenen Unternehmens sowie hochqualifizierte Berufe und der Erwerb von Immobilien erscheint den Teilnehmern am sinnvollsten. Investitionen am Aktienmarkt werden hingegen nur „weit abgeschlagen“ genannt.

Dabei erzielen Aktien einer wissenschaftlichen Studie zufolge eine jährliche Rendite von ca. 7 %. Warum wird diese Chance von Millennials links liegen gelassen? Ein Blick auf die Ergebnisse der repräsentativen YouGov-Umfrage im Auftrag von WeltSparen zum Investitionsverhalten in Deutschland gibt Aufschluss.

 

Hinweis: Die Komplette Umfrage mit dem Titel „Vom Sparer zum Investor – Studie zum Investitionsverhalten in Deutschland“ können Sie hier kostenlos herunterladen:

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Umfrage: So investiert die nächste Generation

Auffällig erscheint, dass die Rendite weder bei Millennials noch bei einer anderen Altersgruppe das wichtigste Kriterium für den Einstieg in den Kapitalmarkt ausmacht. Sicherheit (42 %) und ein ausgeglichenes Risiko-Rendite-Verhältnis wiegen für die 18- bis 24-Jährigen deutlich schwerer. Nur durchschnittlich 7 % aller Befragten würden aufgrund der potentiellen Rendite investieren. Bei der jüngsten Altersgruppe (18 bis 24 Jahre) sind es sogar nur 3 %.

Völlig anders sieht es in der Gruppe der Millennials aus, die bereits den Sprung an die Finanzmärkte gewagt haben. Die Rendite ist für 21 % der 18- bis 24-jährigen und für 26 % der 25- bis 34-jährigen Befragten das wichtigste Kriterium. Durchschnittlich sprechen sich nur 18 % der befragten Investoren für hohe Erträge aus.

So viel Geld steht Millennials für Investitionen bereit

Die Zahl der Studenten nimmt zu und die Phase der Ausbildung verlängert sich. So steht der jüngeren Bevölkerung naturgemäß weniger Kapital für Investitionen zur Verfügung: Fast ein Drittel (30 %) der 25- bis 34-jährigen gibt an, nichts für Investitionen zur Seite legen zu können. Bei den 18- bis 24-jährigen trifft dies auf fast jeden Zweiten zu (46 %), ergibt die Befragung.

Dennoch sind Millennials beim Vermögensaufbau optimistisch gestimmt und schätzen ihre Chancen besser ein als ältere Generationen. Fast ein Viertel (23,4 %) der 14- bis 19-Jährigen hält ihre persönlichen Chancen auf ein hohes Vermögen laut GfK-Studie für „sehr gut“ bzw. „eher gut“. Je höher das Alter der Befragten, desto seltener wird diese Einschätzung.

Immerhin gibt mehr als ein Drittel (36 %) der 18- bis 34-Jährigen Nicht-Investoren an, monatlich theoretisch bis zu 100 EUR für Kapitalanlagen übrig zu haben. Bei den 35- bis 44-Jährigen ist es jeder vierte Studienteilnehmer. Bei den höheren Altersgruppen liegt der Anteil unter 20 %.

Soweit zur Theorie. In der Praxis bestätigt sich dieses Bild: Bei der Gruppe der Investoren sind die 25- bis 34-jährigen mit einem monatlichen Budget von bis zu 100 EUR am stärksten vertreten (32 %), gefolgt von der Altersgruppe 45 bis 54 (30 %) und 35 bis 44 Jahre (25 %). Knapp ein Fünftel (19 %) aller Investoren in der jüngsten (18 bis 24 Jahre) und ältesten Altersgruppe (55+) bringt monatlich bis zu 100 EUR auf.

Millennials investieren gern überdurchschnittlich hohe monatliche Beträge.

Je länger die Erwerbsphase vorangeschritten ist, desto mehr Einkommen steht für Investitionen bereit. Bis zu 250 EUR investieren 28 % der 35- bis 44-Jährigen und 26 % der 45- bis 54-Jährigen. Bei der Gruppe im Alter von 55+ sind es 22 %. Aber auch jeder fünfte der 18 bis 24-jährigen Millennials bringt monatlich bis zu 250 EUR für Investitionen auf.

Sogar mehr als 250 EUR monatlich investieren durchschnittlich 22 % der 18- bis 34-Jährigen (n=131). Bei allen Altersgruppen sind es durchschnittlich nur 15 % (n=508). Die Zahlen zeigen: Die jungen Privatanleger sind durchaus bereit, einen höheren monatlichen Betrag anzulegen.

Diese Ziele stehen für Millennials im Vordergrund

Eine solide Altersvorsorge und finanzielle Unabhängigkeit sind die beiden wichtigsten Investitionsziele von Millennials. Ein hoher Anteil der 18- bis 24-Jährigen denkt beim Investieren bereits an die eigenen Kinder oder Enkelkinder (26 %), im Gesamtdurchschnitt sind es nur 20 %. Die Erfüllung eines Lebenstraums liegt bei Millennials erst an vierter Stelle.

Bei den ETF-Investoren geben 86 % der 18- bis 24-jährigen an, hauptsächlich wegen einer breiten Risikostreuung (Diversifikation) in die börsengehandelten Indexfonds zu investieren und stechen damit deutlich hervor (Durchschnitt: 64 %). Die geringen Kosten sind nur für ein Drittel (35 %) in dieser Altersgruppe ausschlaggebend, was wiederum deutlich unter dem Durchschnitt liegt (58 %).

Millennials investieren gern überdurchschnittlich hohe monatliche Beträge.

Fazit

Millennials lassen sich die Chancen auf Aktienrenditen nur dann entgehen, wenn sie am Anfang ihres Berufslebens stehen und wenig Kapital zur Verfügung haben. Wer allerdings schon am Finanzmarkt dabei ist, ist optimistisch: Millennials legen monatlich überdurchschnittlich viel Geld an und denken auch an die nachkommende Generation.

 

Über die Studie

Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH, an der 2.074 Personen zwischen dem 29.06.2018 und 02.07.2018 teilnahmen. Die Ergebnisse der Befragung wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.

 

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