24.08.2021 | ca. 5 min. Lesezeit | Artikel drucken

Wie eine smarte Liquiditätsplanung hilft Strafzinsen zu vermeiden

Für Unternehmen und Privatpersonen gilt es gleichermaßen, immer einen Blick auf die Konten zu haben, damit Strafzinsen gar nicht erst entstehen. Ein solides Liquiditätsmanagement unterstützt weiter dabei, auch bei vielen Konten nicht den Überblick zu verlieren und so auf Dauer Geld einzusparen. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie wichtig die Liquiditätsplanung ist und welche Bedeutung ihr beim Sparen zukommt.

Bedeutung der Liquiditätsplanung

Der Grund dafür, dass ein Konto ins Minus läuft, ist, dass die Ausgabenseite höher ist als die Einnahmenseite. Eine solche Situation kann schnell entstehen, wenn unvorhergesehen eine größere Rechnung zu begleichen ist, oder die Einnahmen sehr stark schwanken.

Was also tun, um eine solche Situation zu vermeiden?

Clever vorausplanen. Damit lassen sich zwar nicht immer Liquiditätsengpässe vermeiden, aber man kann sich in vielen Fällen darauf vorbereiten. Wer weiß, wie viele Einkünfte in den nächsten Monaten zu erwarten ist und wie sich die Kosten im selben Zeitraum entwickeln, sieht oftmals schon im Voraus, wann ein Defizit entstehen könnte. Somit verschafft man sich ein größeres zeitliches Polster und mehr Handlungsspielraum.

Wie funktioniert die Liquiditätsplanung?

Die Liquiditätsplanung kann sowohl für lange Zeitperioden, als auch für kurze durchgeführt werden. Im Unternehmenssektor wird meist auf Jahres- und Monatsbasis geplant. In Bereichen, in denen es zu sehr starken saisonalen Schwankungen kommt oder in wirtschaftlich sehr turbulenten Zeiten, ist manchmal jedoch sogar eine wöchentliche oder tägliche Planung nötig, damit keine finanziellen Engpässe entstehen.

Wenn Sie erstmalig eine Liquiditätsplanung erstellen, dann empfiehlt sich eine Planung auf Monatsbasis. Damit bekommen Sie schon einmal einen guten Eindruck über Ihre Liquidität.

Die Liquiditätsplanung ist grundsätzlich nicht nur für Unternehmen oder Selbstständige interessant, sondern auch für Privatpersonen, die bei ihren Finanzen nur wenig Spielraum haben, z.B. wenn ein Hauskredit abzubezahlen ist.

Erstellung eines Liquiditätsplans

Damit Ihre Liquiditätsplanung so genau wie möglich wird, müssen Sie sich sämtliche Ihrer Girokonten anschauen. Auf Monatsbasis notieren Sie sich in einer Tabelle alle Ein- und Ausgänge auf Ihren Konten. Damit der Überblick dabei nicht verloren geht, können Sie wiederkehrende Einkünfte oder Ausgaben auch in Kategorien zusammenfassen. Wichtig ist nur, dass Sie sämtliche Transaktionen, die in einem Monat auf Ihren Konten stattfinden, in Ihrem Plan abbilden. Einen solchen Plan finden Sie hier als kostenlose Excel-Vorlage zur Planung Ihrer Liquidität

Haben Sie die Einnahmen und Ausgaben für jeden Monat erfasst, berechnen Sie den Saldo am Monatsende: Ziehen Sie die Ausgaben von den Einnahmen ab.
Ist der resultierende Betrag positiv, haben Sie einen Monatsüberschuss; ist er negativ, haben Sie ein Monatsdefizit.

Wenn Sie dies für einige der vergangenen Monate durchführen, erkennen Sie möglicherweise ein Muster, denn insbesondere auf der Kostenseite gibt es immer wiederkehrende Fixkosten.

Darüber hinaus erkennen Sie auch, wie viel freie Mittel Sie jeden Monat zur Verfügung haben, beispielsweise um Rücklagen zu bilden.

Um abzuschätzen, wie sich Ihre Liquidität in den Folgemonaten entwickelt, tragen Sie zunächst sämtliche fixen Einkünfte und Kosten in Ihre Tabelle ein. Die variierenden Einnahmen und Ausgaben müssen Sie dann abschätzen.

Wissen Sie zum Beispiel, dass im nächsten Monat eine größere Rechnung zu begleichen ist, berücksichtigen Sie dies in Ihrer Planung und schauen sich dann den Saldo am Monatsende an. Wie wirken sich die zusätzlichen Kosten auf Ihre Liquidität aus? Haben Sie immer noch einen Überschuss, oder ergibt sich dadurch ein Defizit?

Erkennen Sie, dass die zusätzliche finanzielle Belastung ein Loch in Ihre Liquidität reißen wird, haben Sie mehr Zeit, um zu handeln. Beispielsweise können Sie dann frühzeitig Geld von Ihrem Rücklagenkonto auf Ihr Girokonto überweisen, sodass sich dort nach Begleichen der Rechnung kein Defizit bildet, und Sie keine Strafzinsen bezahlen müssen.

Wie hilft die Liquiditätsplanung beim Sparen?

Haben Sie sich einmal Ihre Ausgabenseite im Rahmen der Liquiditätsplanung genauer angeschaut, identifizieren Sie vielleicht den einen oder anderen Kostenpunkt, bei dem eingespart werden kann.

Vielen Menschen (sowohl Privatpersonen als auch Unternehmern) ist oft gar nicht klar, wie viel Geld sie jeden Monat ausgeben. Bei der Planung sieht man dann erstmals schwarz auf weiß, wie viel man wofür überhaupt ausgibt. Schon allein das animiert den einen oder anderen zum Nachdenken und man überlegt sich, wo man in Zukunft Geld einsparen könnte.

Strafzinsen vorbeugen

Wer seine Liquidität stets im Blick hat, reduziert das Risiko, Strafzinsen bezahlen zu müssen, weil man ein Überziehen des Kontos oft vermeiden kann. Sparen Sie auf Dauer Kosten ein und bilden stattdessen Rücklagen, die Sie nur im absoluten Notfall antasten, haben Sie Reserven, die Sie beim Vorhersehen eines Liquiditätsengpasses zum Ausgleich des Kontos benutzen können.

Einen weiteren Vorteil hat diese Methode langfristig ebenfalls: Benötigen Sie einmal einen Bankkredit, erhalten Sie möglicherweise bessere Konditionen, weil die Berater sehen, dass Sie nicht ständig Ihre Konten überziehen und ein solides Finanzmanagement betreiben.

Zur Liquiditätsplanung gibt es mittlerweile auch digitale Hilfsmittel, die ausschließlich für diesen Zweck entworfen wurden. Agicap, zum Beispiel, verbindet sich automatisch mit Ihren Bankkonten und bereitet die Transaktionen jeden Tag für Sie auf. Das manuelle Eintippen von Kontoständen in eine Excel-Tabelle entfällt damit und Sie haben jederzeit einen soliden Überblick über Ihre Liquidität.

 

Dr. Nirmalarajah Asokan ist Senior Content Marketing Manager bei Agicap in Berlin.

Über Dr. Nirmalarajah Asokan: 

Dr. Nirmalarajah Asokan ist Senior Content Marketing Manager bei Agicap in Berlin. Er ist in den Themen Liquiditätsmanagement, Cashflow und Finanzplanung unterwegs. Derzeit zeichnet er für Konzeption, Optimierung und Umsetzung des Content Marketings für das Liquiditätsmanagement-Tool Agicap verantwortlich.