ETF-Sparplan oder Einmalanlage – was lohnt sich mehr?

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Das Wichtigste in Kürze
  • Funktion: Bei einem ETF-Sparplan kaufen Sie mit einer monatlichen Sparrate Anteile von Fonds, während Sie bei der Einmalanlage einmalig in einen oder mehrere Indexfonds investieren.

  • Rendite: Bei der Einmalanlage profitieren Sie vom maximalen Zinseszinseffekt, während der Vermögensaufbau beim Sparplan erst nach und nach erfolgt.

  • Risiken: Bei der Einmalanlage kann es bei kurzer Anlagedauer zu Verlusten durch Kursschwankungen kommen. Beim ETF-Sparplan wird dies durch den Cost-Average-Effekt ausgeglichen.

Wie funktioniert ein ETF-Sparplan?

Bei einem ETF-Sparplan entscheidet sich der Anleger für einen oder mehrere ETFs, deren Anteile er regelmäßig (zum Beispiel monatlich) kaufen möchte. Nach der Einrichtung werden die Anteile zu einer festgelegten Sparrate kontinuierlich erworben. Dazu wird ein fester Betrag über einen Dauerauftrag oder eine Einzugsermächtigung im gewünschten Intervall in einen oder mehrere sparplanfähige ETFs investiert. Die Besparung ist dabei bereits ab einem kleinen Betrag von 25 € möglich. Eine Änderung der Sparrate ist dabei jederzeit möglich: Anleger können sowohl den Betrag anpassen als auch die Anlage aussetzen oder die ETFs in ihrem Depot ganz oder teilweise verkaufen.

Bietet ein ETF-Sparplan automatisch eine höhere Rendite als eine Einmalanlage?

Viele Depotanbieter vergleichen den Sparplan mit der Einmalanlage, aber unter falschen Voraussetzungen. Zum Beispiel vergleichen sie eine monatliche Einzahlung von 1.000 € über 12 Monate mit einer Einmalanlage von 12.000 €. Dies ist falsch, weil in beiden Fällen die Investitionssumme im zeitgewichteten Durchschnitt unterschiedlich hoch ist. Bei der Einmalanlage können die investierten 12.000 € sofort in vollem Umfang Gewinne erzielen. Bei dem Sparplan hingegen sind nach einem halben Jahr erst 6.000 € investiert, nach 9 Monaten erst 9.000 € und so weiter. Die Wertentwicklung von Aktiensparplänen kann bei steigenden Kursen mit einer Einmalanlage also nicht mithalten.

Um zu verdeutlichen, wie der Cost-Average-Effekt tatsächlich wirkt, untersuchen wir die Wertentwicklung eines ETF-Sparplans* in einem steigenden und einem fallenden Marktumfeld mithilfe eines Rechenbeispiels und vergleichen diese mit der Einmalanlage.

Sparplan-Effekt bei steigenden Aktienkursen

Bei einer jährlichen Wertentwicklung von 19,30 % wird aus einer Einmalanlage von 12.000 € zum Ende des Jahres 14.316 €. In dem Rechenbeispiel hat ein Anteil einen Wert von 100 € und zu Beginn der Laufzeit werden 120 Anteile gekauft.

Wer hingegen monatlich 1.000 € investiert, hat am Ende des Jahres nur 13.506,93 € erzielt. Durch die steigenden Preise während der Laufzeit können Monat für Monat immer weniger Anteile (112, 94) für den fixen Sparbetrag von 1.000 € erworben werden.

Sparplan-Effekt bei fallenden Kursen

Wenn die Aktienkurse hingegen fallen, verhält es sich genau umgekehrt. Bei einer jährlichen Wertentwicklung von -10,50 % und einer Einmalanlage von 12.000 € bleiben am Ende des Jahres nur noch 10.740 € übrig, das entspricht einem Verlust von 1.260 €. Alle 120 erworbenen Anteile verlieren über das Jahr hinweg gleichzeitig an Wert.

Beim ETF-Sparplan fallen die Verluste geringer aus, weil Monat für Monat mehr Anteile zu günstigeren Preisen gekauft werden können. Am Ende des Jahres sind aus den monatlichen Einzahlungen von 1.000 € zwar 11.532,44 € geworden, was einem Verlust von 467,56 € entspricht. Allerdings ist dieser Verlust mit -3,90 % wesentlich niedriger als bei der Einmalanlage.

Wie funktioniert die Einmalanlage bei ETFs?

ETFs können auch als einmalige Geldanlage gekauft werden. In diesem Fall spricht man von einer Einmalanlage. Wer einen größeren Betrag zur Verfügung hat und sein Vermögen vermehren möchte, kann von einer Einmalanlage profitieren. Mit der Einmalanlage teilen Anleger ihr Vermögen im Sinne einer bestmöglichen Diversifizierung auf verschiedene Fonds auf, beispielsweise mit der Vermögensverwaltung von WeltSparen. Dazu wird lediglich ein Online-Depot für die Wertpapiere und ein Verrechnungskonto benötigt.

Was sollten Anleger bei der Einmalanlage beachten?

Bei der Einmalanlage ist der Einstiegszeitpunkt dagegen deutlich wichtiger. Denn schwankende Kurse oder eine sinkende Wertentwicklung können sich hier stärker auf die Rendite auswirken. Bei einem möglichst langen Anlagehorizont bei der Geldanlage in ETFs ist der Einstiegszeitpunkt mit einer hohen Einmalanlage können sich die Aktienkurse nach einem kurzzeitigen Abschwung hingegen erholen und Anleger können Phasen sinkender Kurse aussitzen. Bei diesem Vorgehen gleichen sich eventuelle Verluste durch Kursschwankungen langfristig gesehen aus. Bei einer kurzen Anlagedauer können Anleger dagegen das Pech haben, dass die Kurse gefallen sind und die ETFs nur mit Verlust verkauft werden können. Außerdem kommt erst bei einer langfristigen Geldanlage der Zinseszinseffekt zum Tragen. Dabei können die erwirtschafteten Erträge durch die direkte Wiederanlage gewinnbringend vermehrt werden.

Da es für Anleger schwierig ist, den optimalen Einstiegs- und Verkaufszeitpunkt zu treffen, kann es sinnvoll sein, nicht nur den Einstieg mit einem Sparplan, sondern auch den Ausstieg aus den Märkten mit einem Auszahlungsplan zu vollziehen. Dabei werden nicht alle Anteile der Fonds auf einmal verkauft, sondern über mehrere Monate oder sogar Jahre verteilt. Ein Beispiel für so einen Auszahlungsplan ist der schrittweise Verkauf von Aktien zehn Jahre vor der Rente um jeweils 10 % pro Jahr. Somit wird das Risiko am Aktienmarkt vor dem Renteneintritt kontinuierlich gesenkt und liegt beim Renteneintritt bei Null.

Auch bei der Einmalanlage können Gebühren entstehen, ebenso wie für den Kauf und Verkauf der Anteile. Diese sollten bei der Strategie zum Einstieg und Ausstieg mit eingeplant werden. Bei WeltSparen sind Sparpläne, Einmalanlage sowie Ein- und Auszahlungen in den Verwaltungsgebühren von ETF Configurator und der Vermögensverwaltung enthalten und verursachen keine zusätzlichen Kosten.

ETF-Sparplan vs. Einmalanlage – was ist besser?

Nachdem sie sich mit den unterschiedlichen Möglichkeiten zum Sparen mit ETFs beschäftigt haben, stehen Anleger also vor der Entscheidung: Sparplan oder Einmalanlage? Welche Art der Geldanlage besser für Sie geeignet ist, hängt vor allem vom vorhandenen Vermögen ab. Haben Sie keinen größeren Betrag zur Verfügung und möchten erst Kapital aufbauen, ist ein ETF-Sparplan passend zu Ihrem monatlichen Budget empfehlenswert. Verfügen Sie bereits über einen größeren Betrag, ist eine einmalige Investition des Geldes ratsam.

Die gezeigten Rechenbeispiele verdeutlichen, dass ein monatlicher ETF-Sparplan bei einem Abschwung der Märkte Verluste begrenzen und bei einem Aufschwung die Wertsteigerung nicht vollumfänglich mitmachen kann. Dieses Wissen kann Anlegern bei der Entscheidung helfen, welcher Investitionsweg geeignet für sie ist.

Ein deutlicher Unterschied zwischen Einmalanlage und regelmäßigen Sparraten zeigt sich vor allem beim Zinseszinseffekt. Möchten Sie Ihr Vermögen langfristig anlegen, zum Beispiel zur Altersvorsorge, bietet die Einmalanlage einen klaren Vorteil. Hierbei wird nämlich der volle Betrag direkt verzinst. Beim Sparplan wird das Geld erst nach und nach vermehrt.

Die Vor- und Nachteile von Sparplan und Einmalanlage im direkten Vergleich:

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ETF-Sparplan oder Einmalanlage – welche Risiken gibt es?

Unabhängig davon, ob Sie sich bei ETFs für eine Einmalanlage oder einen Sparplan entscheiden, sollten Sie die möglichen Risiken bei dieser Geldanlage kennen und beachten. Dabei sollten folgende Faktoren berücksichtigt werden:

  • Schwankende Kurse: Die Kurse der ETFs können sich nicht nur positiv, sondern auch negativ entwickeln. In diesem Fall steht Ihnen durch den Verlust weniger Geld zur Verfügung als Sie angelegt haben.
  • Marktrisiko: ETFs bilden einen Fonds ab. Entwickelt sich der abgebildete Index negativ, wirkt sich dies auch auf die passiven Fonds aus.
  • Währungsverluste: Setzen Sie auf Fonds in Fremdwährung, müssen Sie mit Währungsverlusten rechnen.

Insgesamt lässt sich sagen, dass das Risiko beim regelmäßigen Einzahlen von Sparbeträgen überschaubarer ist als bei der Einmalanlage. Das liegt daran, dass die regelmäßige Sparrate automatisch für eine Risikostreuung sorgt, da die Aktien in unterschiedlichen Marktphasen erworben werden. Bei schlechter Marktlage sind die Kurse zwar niedrig, allerdings können Anleger so durch den Sparplan automatisch Anteile zu niedrigeren Preisen kaufen. Durch den Cost-Average-Effekt wird eine entsprechende Rendite über einen längeren Zeitraum damit wahrscheinlicher. Dennoch sollten Anleger natürlich auch bei einem ETF-Sparplan die Risiken kennen und sich vor allem beim Verkauf der ETFs frühzeitig Gedanken machen.

ETF-Sparplan in Kombination mit einer Einmalanlage

Steht Ihnen ein größerer Betrag zur Verfügung und Sie möchten außerdem monatlich, zum Beispiel für Ihre Altersvorsorge, etwas sparen? Dann müssen Sie sich nicht zwischen ETF-Sparplan oder Einmalanlage entscheiden, sondern können beides einfach kombinieren. Damit profitieren Sie einerseits vom Zinseszinseffekt der Einmalanlage und zusätzlich auch vom geringeren Risiko durch den monatlichen Kauf neuer ETF-Anteile. Denn sollten die Kurse nach dem Kauf der Einmalanlage sinken, kann der Verlust durch die Anlage des Sparplans ausgeglichen werden. Wer monatlich eine konstante Summe übrig hat, kann sein Geld auf diese Weise gewinnbringend anlegen und von einem konstant wachsenden Vermögen profitieren.

ETF-Sparplan oder Einmalanlage mit WeltSparen

WeltSparen hat zwei Angebote entwickelt, die Sie bei Ihrer ETF-Anlagestrategie unterstützen. Sowohl bei der Vermögensverwaltung als auch beim ETF Configurator können Sie sich für einen Sparplan entscheiden – auch kombinierbar mit einer Einmalanlage.

Unsere Vermögensverwaltung eignet sich vor allem für Anlegerinnen und Anleger, die in ein bereits fertig zusammengestelltes, globales ETF-Portfolio investieren möchten. Durch die diversifizierte und kostengünstige Anlage können Sie einfach und langfristig an der Wertentwicklung der globalen Kapitalmärkte teilhaben.

Dabei wählen wir für Sie eine von vier Anlagestrategien aus, die Ihrer persönlichen Risikobereitschaft entspricht: Die Portfolios unterscheiden sich dabei in der Aktienquote von 30 % bis 100 %. Die Gesamtkosten umfassen durchschnittlich 0,59 % im Jahr.

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Globale und diversifizierte Portfolios

Die Portfolios der digitalen Vermögensverwaltung investieren Ihr Vermögen breit gestreut. Das heißt für Sie, dass Sie mit nur einem Portfolio von den globalen Aktien- und Anleihenmärkten profitieren.

Dabei folgt unser Anlageteam einer Strategie, in die 50 Jahre führender Finanzforschung eingeflossen sind.

Mehr zur Anlagestrategie erfahren >

Wenn Sie Ihre eigene Anlagestrategie verfolgen möchten, können Sie sich mit dem ETF Configurator Ihr ETF-Portfolio nach Ihren eigenen Vorstellungen zusammenstellen – und zwar aus über 180 ETFs unterschiedlicher Länder, Branchen und Unternehmen. Sie können bis zu 10 passende Fonds sowie die Aktiengewichtung Ihres Depots auswählen und so Ihr Anlagerisiko breit streuen. Die Kosten betragen dafür 0,43 % p. a. zuzüglich Fondskosten.

Außerdem ist es möglich, einen ETF–Sparplan mit einer Einmalanlage zu kombinieren: Sie sind flexibel in den Ein- und Auszahlungen und können den Betrag jederzeit anpassen oder auf Wunsch auch die Einzahlungen pausieren.

Stellen Sie Ihr individuelles ETF-Portfolio selbst zusammen.

Langfristiger Vermögensaufbau mit dem ETF Configurator

Mit unserem ETF Configurator bauen Sie ein Portfolio ganz nach Ihren Wünschen.

Risikohinweis: Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Alle ausführlichen Informationen können Sie unter Risikohinweise nachlesen.