Guthabenzinsen einfach erklärt: So funktioniert die Verzinsung

Was sind Guthabenzinsen und wie werden sie berechnet?

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Das Wichtigste in Kürze
  • Definition: Guthabenzinsen sind Zinsen, die eine Bank für bestimmte Anlageformen zahlt, etwa auf einem Tagesgeldkonto, Festgeldkonto oder Sparbuch. Die Guthabenverzinsung stellt dabei eine Form des Zinsertrags dar.

  • Einflussfaktoren: Die Höhe des Guthabenzinssatzes ist unter anderem vom Leitzins der Europäischen Zentralbank, der Art der Geldanlage, der Laufzeit sowie der Bank abhängig. Die Nachfrage nach Sparprodukten kann die Zinsen für Guthaben ebenfalls beeinflussen.

  • Berechnung: Zur Berechnung von Guthabenzinsen bei Tagesgeld und Festgeld nutzen viele Banken die deutsche kaufmännische Methode. Dabei wird jeder Monat mit 30 Tagen und das Jahr mit 360 Tagen angesetzt, was mögliche Zinsgutschriften für Sparer vergleichbar macht.

Definition: Was sind Guthabenzinsen einfach erklärt?

Guthabenzinsen, auch Guthabenszins genannt, sind Zinsen, die eine Bank für das Guthaben auf Anlageformen wie Tagesgeld, Festgeld oder Sparbüchern zahlt. Der Guthabenzinssatz wird von der Bank festgelegt und kann je nach Produkt, Laufzeit und Marktlage unterschiedlich ausfallen. Die Höhe des Zinsertrags ist dabei unter anderem vom angelegten Betrag und dem jeweiligen Zinssatz abhängig.

Guthabenzinsen gelten als Gegenstück zu Sollzinsen, die bei Krediten anfallen. Während bei einem Kredit Geld ausgeliehen und dafür Zinsen gezahlt werden, wird bei der Guthabenverzinsung Geld angelegt und dafür erhalten Sparer Zinsen.

Wann werden Guthabenzinsen ausgezahlt?

Die Auszahlung von Guthabenzinsen richtet sich nach der jeweiligen Art des Kontos und den vertraglichen Bedingungen der Bank. Bei einem Tagesgeldkonto erfolgt die Zinsgutschrift in der Regel jährlich zum Jahresende oder zum Jahresanfang. Einige Banken bieten eine vierteljährliche oder monatliche Gutschrift an.

Bei Festgeldkonten wird der Guthabenszins meist am Ende der vereinbarten Laufzeit gutgeschrieben, beispielsweise nach 6 Monaten, 1 Jahr oder 3 Jahren. Je nach Anbieter kann der Zinsertrag direkt auf das sogenannte Referenzkonto überwiesen oder dem Festgeldkonto selbst gutgeschrieben werden. Das Referenzkonto ist in der Regel ein bestehendes Girokonto des Sparers, das bei der Kontoeröffnung angegeben wird und für Ein- und Auszahlungen dient.
Bei anderen Anlageformen wie Girokonten oder Sparbüchern kann die Guthabenverzinsung in unterschiedlichen Intervallen erfolgen. Für Sparer kann es sich daher lohnen, die Modalitäten zur Zinszahlung bei der Eröffnung eines Kontos zu vergleichen.

Wie hoch sind die Guthabenzinsen aktuell?

Der Guthabenszins hat sich in den vergangenen Monaten erholt und liegt deutlich über dem Niveau der Niedrigzinsphase, die von etwa 2008 bis 2022 andauerte. Zinssätze für Tagesgeld und Festgeld fielen in diesem Zeitraum sehr gering aus – bei vielen Banken entfiel der Zins vollständig. Teilweise wurde ein Negativzins eingeführt, bei dem Sparer Gebühren auf Guthaben zahlen mussten. Erst mit der Zinswende der Europäischen Zentralbank im Jahr 2022 stiegen die Zinsen wieder an.

Je nach Anlageform und Bank unterscheiden sich die Zinssätze heute noch deutlich. Aktuell bietet WeltSparen Tagesgeldzinsen von bis zu 2,25 % p.a. und Zinsen von bis zu 3,15 % p.a. auf Festgeld.Ein Vergleich der Konditionen kann sich lohnen, insbesondere bei kurz- bis mittelfristigen Sparzielen. WeltSparen bietet Zugang zu einer Vielzahl von Angeboten deutscher und europäischer Banken und ermöglicht Geldanlagen im Ausland mit attraktiven Guthabenzinsen. Diese Institute zahlen teils höhere Guthabenzinsen als deutsche Hausbanken. Ursache dafür sind wirtschaftliche Unterschiede zwischen den Ländern – etwa das Sparverhalten, die Wettbewerbssituation oder die Kostenstrukturen der Banken. Die Einlagen sind im Rahmen der EU-weiten Einlagensicherung bis 100.000 € pro Bank und Person abgesichert.

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Einflussfaktoren auf Guthabenzinsen

Die Höhe der Guthabenzinsen ist abhängig von verschiedenen wirtschaftlichen und produktspezifischen Bedingungen. Diese führen dazu, dass sich Guthabenzinsen je nach Anbieter und Anlageform unterscheiden können. Zu den Einflussfaktoren zählen:

  • Leitzins der Europäischen Zentralbank: Der Leitzins beeinflusst die Konditionen, zu denen sich Banken Geld leihen oder parken können. Steigt der Leitzins, erhöhen sich meist die Zinsen für Guthaben.

  • Laufzeit der Geldanlage: Festgeld mit längerer Laufzeit wird häufig mit höheren Guthabenzinsen verzinst als Tagesgeld oder kurzfristige Einlagen.

  • Kontoart und Flexibilität: Tagesgeldkonten bieten variable Zinssätze, während Festgeldkonten mit einem festen Zinssatz über die gesamte Laufzeit ausgestattet sind. Bei Girokonten fällt die Guthabenverzinsung häufig sehr gering aus oder entfällt vollständig.

  • Bankeigene Strategien: Die Zinsen für Guthaben können von der Geschäftspolitik, dem Wettbewerb und möglichen Neukundenaktionen der jeweiligen Bank abhängig sein.

Wie werden Guthabenzinsen berechnet?

Für die Berechnung von Guthabenzinsen wird in der Regel die deutsche Zinsmethode (30/360) verwendet. Dabei wird jeder Monat mit 30 Tagen und das Jahr mit insgesamt 360 Tagen angesetzt. Die Formel zur Berechnung lautet:

Zinsen = (Guthaben × Zinssatz × Zinstage) / (100 × 360)

Beispiel: Ein Guthaben von 10.000 € wird mit einem Zinssatz von 2,50 % p. a. für 180 Tage verzinst. Die Berechnung lautet:

(10.000 × 2,50 × 180) / (100 x 360) = 125 € Zinsertrag

Einige Banken nutzen alternativ die französische Zinsmethode, bei der die tatsächliche Anzahl der Tage pro Monat verwendet und das Jahr ebenfalls mit 360 Tagen berechnet wird. Der Unterschied zur deutschen Methode ist gering und wirkt sich in der Regel erst bei sehr hohen Beträgen auf die Zinsgutschrift aus.

Welche Anlageformen bieten Guthabenzinsen?

Guthabenzinsen werden bei Sparprodukten gezahlt, die vorrangig für die Geldanlage vorgesehen sind. Dazu zählen insbesondere Tagesgeld, Festgeld oder klassische Sparbücher. Dagegen steht bei Konten wie dem Girokonto oder Kreditkartenkonten meist der Zahlungsverkehr im Vordergrund, wodurch die Guthabenverzinsung dort oft sehr gering ausfällt. In den folgenden Abschnitten werden die gängigen Kontoarten mit Guthabenzinsen näher vorgestellt.

Tagesgeld

Ein Tagesgeldkonto ist eine flexible Anlageform, bei der Sparer jederzeit auf ihr Guthaben zugreifen können. Die Guthabenverzinsung erfolgt variabel. Tagesgeldzinsen können sich jederzeit ändern – abhängig von der Marktlage und den Konditionen der Bank.

Die Zinsgutschrift erfolgt bei vielen Anbietern jährlich, teilweise monatlich oder vierteljährlich. Die Höhe des Guthabenzinssatzes kann im Vergleich zu anderen Sparprodukten wie Sparbüchern häufig höher ausfallen. Tagesgeld kann sich für Sparer eignen, die kurzfristig Geld anlegen und gleichzeitig von einem Zinsertrag profitieren möchten.Das angelegte Guthaben auf einem Tagesgeldkonto ist durch die EU-weite Einlagensicherung bis 100.000 € pro Person und Bank abgesichert. Aktuell bietet WeltSparen Tagesgeldzinsen von bis zu 2,25 % p.a.

Festgeld

Ein Festgeldkonto ist eine Anlageform mit fester Laufzeit und planbarem Zinssatz. Der Guthabenzinssatz wird bei Vertragsabschluss festgelegt und bleibt über die gesamte Laufzeit unverändert – unabhängig von Marktentwicklungen oder Leitzinsveränderungen.

Die Laufzeit für Festgeld kann zwischen wenigen Monaten und mehreren Jahren liegen. Eine vorzeitige Verfügung über das Guthaben ist in der Regel kaum möglich. Die Zinsgutschrift erfolgt meist am Ende der Laufzeit, teilweise jährlich bei längerer Laufzeit. Festgeld kann sich für Sparer anbieten, die für einen bestimmten Zeitraum auf ihr Geld verzichten können und im Gegenzug von planbaren Zinserträgen profitieren möchten. Hier gilt ebenfalls die EU-weite Einlagensicherung bis 100.000 € pro Bank und Sparer. WeltSparen bietet zahlreiche Festgeldkonten an, die sich für das Anlegen von Geld eignen können.

Girokonten

Bei Girokonten kann die Guthabenverzinsung sehr gering ausfallen oder vollständig entfallen. Einige Banken bieten zwar Zinsen für das Guthaben, jedoch meist lediglich im Rahmen spezieller Aktionen oder für bestimmte Kontomodelle mit begrenztem Zinssatz.

Aufgrund dieser Konditionen eignen sich Girokonten vor allem für den
alltäglichen Zahlungsverkehr – etwa für Überweisungen, Kartenzahlungen oder den Gehaltseingang. Für Sparer, die mit ihrem Guthaben Zinsen erzielen möchten, kann sich eine ergänzende Geldanlage auf einem Tagesgeld- oder Festgeldkonto anbieten. In diesen Fällen kann das Girokonto als Referenzkonto für andere Anlageformen dienen, auf das Zinszahlungen und Rücküberweisungen erfolgen. Das Guthaben auf einem Girokonto unterliegt der EU-weiten Einlagensicherung bis 100.000 € pro Bank und Person.

Kreditkarten

Bei klassischen Kreditkarten erfolgt die Abrechnung meist über ein angeschlossenes Girokonto. Die mit der Karte getätigten Umsätze werden in einem festen Rhythmus – meist monatlich – vom Girokonto eingezogen. Dadurch wird das Kreditkartenkonto regelmäßig ausgeglichen. Dabei fungiert das Girokonto in der Regel als Referenzkonto für die monatliche Belastung und alle offenen Beträge der Kreditkarte werden automatisch vom angegebenen Girokonto abgebucht.

Bei bestimmten Kartenmodellen, insbesondere
Prepaid-Kreditkarten, kann dagegen ein Guthaben aufgeladen und flexibel genutzt werden. Dieses Guthaben wird von einigen Anbietern verzinst. Die Guthabenverzinsung fällt meist geringer aus als bei Tagesgeldkonten und ist in der Regel auf einen bestimmten Betrag begrenzt.

Sparbücher

Ein Sparbuch kann für kleinere Guthaben genutzt werden, die über einen längeren Zeitraum hinweg angespart werden. In der Regel fallen die Guthabenzinsen sehr gering aus und liegen häufig unter dem Niveau von Tagesgeld- oder Festgeldkonten. Das Guthaben auf einem Sparbuch ist durch die EU-weite Einlagensicherung bis 100.000 € pro Bank und Person abgesichert.

Die Verzinsung erfolgt auf das eingetragene Guthaben und wird meist jährlich gutgeschrieben. Der Zinssatz bleibt dabei oft über längere Zeiträume konstant, kann jedoch von der Bank angepasst werden. Der Zugriff auf das Geld ist eingeschränkt: In der Regel gilt eine monatliche Verfügungssumme, größere Beträge können mit Frist abgehoben werden.

Bausparverträge

Ein Bausparvertrag ist ein Kombiprodukt, das aus einer Sparphase und einer anschließenden Darlehensphase besteht. In der Sparphase wird Guthaben eingezahlt, das von der Bausparkasse mit einem festen Zinssatz verzinst wird. Die Guthabenzinsen fallen in der Regel geringer aus als bei anderen Anlageformen, da der Fokus auf der späteren Möglichkeit zur Baufinanzierung liegt.

Nach Erreichen der vereinbarten Sparsumme kann ein
Bauspardarlehen zu einem festgelegten Zinssatz in Anspruch genommen werden. Die Zinsgutschrift für das angesparte Guthaben erfolgt meist jährlich. Aufgrund der langfristigen Ausrichtung und der zweckgebundenen Struktur wird der Bausparvertrag weniger als klassische Geldanlage genutzt.

Steuerliche Behandlung von Guthabenzinsen

In Deutschland gelten Guthabenzinsen als Kapitalerträge und unterliegen der Abgeltungssteuer. Der Steuersatz beträgt pauschal 25,00 %, zuzüglich Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer. Liegen ein Freistellungsauftrag und / oder eine Nichtveranlagungsbescheinigung vor, entfällt der automatische Steuerabzug durch die Bank.

Zinserträge aus Guthaben im Ausland unterliegen ebenfalls der Besteuerung in Deutschland. Je nach Herkunftsland kann es zusätzlich zu einer Quellensteuer kommen, die jedoch unter bestimmten Voraussetzungen auf die deutsche Abgeltungssteuer angerechnet werden kann.

Sparer können Guthabenzinsen
bis zu einem bestimmten Betrag steuerfrei erhalten. Dieser Freibetrag beträgt derzeit 1.000 € pro Person und 2.000 € bei gemeinsam Veranlagten (Stand: 2025). Um diesen zu nutzen, wird ein Freistellungsauftrag bei der Bank oder dem Anbieter gestellt, bei der das Konto geführt wird, etwa für ein Tagesgeldkonto, Festgeldkonto oder Sparbuch. Durch die Nutzung des Freibetrags kann ein Teil der Zinserträge steuerfrei bleiben und die Guthabenverzinsung zum Vermögensaufbau beitragen.

Hinweis: Die Inhalte auf dieser Seite dienen der allgemeinen Information und stellen keine steuerliche Beratung dar. Für detaillierte Informationen oder zur individuellen Klärung steuerrechtlicher Fragen empfehlen wir die Hinzuziehung eines Steuerberaters oder einer anderen gemäß § 2 StBerG befähigten Person.