Zinsentwicklung: Der Zinsradar von WeltSparen

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Das Wichtigste in Kürze
  • Geldpolitik: Den größten Einfluss auf die Zinsentwicklung von Sparzinsen und Kreditzinsen hat die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Die Bauzinsen hingegen orientieren sich am Anleihenmarkt.
  • Aktuelle Zinsen: Die Sparzinsen, Kreditzinsen und Bauzinsen sind seit Mitte 2022 wieder angestiegen.
  • Zinsprognose: Ob die Zinsen in Zukunft weiter steigen oder wieder fallen, lässt sich nicht vorhersagen. Eine Prognose zur Zinsentwicklung von Zinsanlystinnen und -analysten lässt vermuten, dass die sinkende Inflation zum erneuten Sinken des Zinsniveaus führen könnte.

Die aktuelle Zinsentwicklung auf einen Blick

Durch einen Zinsvergleich können sich Sparerinnen und Sparer einen Überblick über die aktuelle Zinsentwicklung in Deutschland und Europa verschaffen. Dabei wird die Zinsentwicklung von Sparzinsen, Kreditzinsen und Bauzinsen betrachtet.

Mitte 2022 läutete die Europäische Zentralbank (EZB) aufgrund der hohen Inflation, die als Folge der Coronapandemie und der steigenden Energie- und Rohstoffpreise auftrat, die Zinswende ein. Die EZB erhöhte die Leitzinsen Schritt für Schritt, bis sie im September 2023 ihren aktuellen Höchststand erreichten. Der wichtigste Leitzins (Hauptrefinanzierungszins) liegt aktuell bei 4,50 %. (Stand: 01.2024)

  • Hauptrefinanzierungssatz: 4,50 %
  • Zinssatz für die Spitzenrefinanzierungsfazilität: 4,00 %
  • Einlagefazilität: 4,00 %

Sparerinnen und Sparer profitieren dadurch von steigenden Zinsen für Spareinlagen wie Tagesgeld und Festgeld. Seit der letzten Zinserhöhung der Leitzinsen hat sich das aktuelle Zinsniveau nicht mehr verändert. Die Festgeldzinsen liegen je nach Laufzeit aktuell bei über 4,00 % und die Zinsen für Tagesgeld bei rund 3,50 %. Bei Weltsparen können Sie von bis zu 3,80 % Zinsen profitieren. Die steigenden Zinsen haben allerdings auch zu einem Anstieg der Kreditzinsen und der Bauzinsen geführt.  Die Kreditzinsen wurden bis Oktober 2023 auf 6,68 bis 8,50 % angehoben.

Die Bauzinsen orientieren sich zwar hauptsächlich am Anleihenmarkt und weniger an den Leitzinsen der EZB, die Zinssätze für Anleihen sind allerdings aufgrund der Leitzinserhöhungen ebenfalls gestiegen. Bis zur letzten Zinserhöhung durch die EZB erhöhten sich auch die Bauzinsen. Seitdem die Leitzinsen stagnieren, sind die Bauzinsen wieder leicht gesunken und bewegen sich aktuell zwischen 3,00 % und 4,00 %.

Was ist Zinsentwicklung und wie funktioniert sie?

Die Zinsentwicklung für Sparprodukte ist stark vom zentralen Leitzins der EZB (Hauptrefinanzierungszins) abhängig. Die Leitzinsen beschreiben die Zinssätze, zu denen Banken kurzfristig ein Darlehen bei der EZB aufnehmen oder Geld anlegen können. Die Habenzinsen hingegen sind die Zinsen, welche die Banken ihren Anlegerinnen und Anlegern für Spareinlagen zahlen, zum Beispiel Tagesgeldzinsen und Festgeldzinsen. Würden Leitzinsen und aktuelle Habenzinsen weit auseinanderliegen, wären Spareinlagen als weitere Möglichkeit der Finanzierung für Banken zu teuer. Daher gleichen sie die Habenzinsen stets an das aktuelle Zinsniveau der EZB an.

Im gesamten Jahr 2023 zeigte der Zinsverlauf im EU-Ausland deutlich höhere Zinssätze als in Deutschland. Denn neben Geld- und Zinspolitik sind auch andere Einflussfaktoren für die Zinsentwicklung verantwortlich, wie beispielsweise die wirtschaftliche Lage des Landes oder das Spar- und Anlageverhalten. Daher kann es sinnvoll sein, aufgrund der Zinsentwicklung ins EU-Ausland zu schauen und dort zum Beispiel ein Tagesgeldkonto zu eröffnen, um von den höheren Tagesgeldzinsen zu profitieren.

Denn die Zinsentwicklung wirkt sich unterschiedlich auf die verschiedenen Möglichkeiten der Geldanlage aus. Tagesgeld wird vom Zinsverlauf stärker beeinflusst als Festgeld. Das liegt daran, dass der Zinssatz bei einem Festgeldkonto für die gesamte Laufzeit festgelegt wird und nicht veränderbar ist. Ein Tagesgeldkonto hingegen ist unbefristet und wird variabel verzinst. Das bedeutet, die Zinsen passen sich an die aktuellen Marktzinsen an.

Für die Entwicklung der Bauzinsen sind die Leitzinsen der EZB weniger relevant, denn diese beeinflussen hauptsächlich die kurzfristigen Kreditzinsen und Sparzinsen. Ausschlaggebender für die Entwicklung langfristiger Zinsen wie Bauzinsen sind die Anleihenmärkte. Denn die Bank, die das Angebot für eine Baufinanzierung macht, vergibt den Kredit über eine lange Zeit und ist dafür auf eine langfristige Kalkulation angewiesen. Der Zinssatz der Baufinanzierung wird über einen bestimmten Zeitraum, beispielsweise über 15 Jahre, zugesichert. Um eine realistische Abschätzung abgeben zu können, wie sich die Zinsen in diesem Zeitraum entwickeln werden, schaut die Bank auf den Anleihenmarkt, insbesondere auf langfristige Bundesanleihen und Pfandbriefe. Denn sie leiht sich das Geld, das sie Bauherrinnen und Bauherren als Kredit vergibt, beispielsweise über Pfandbriefe von Anlegerinnen und Anlegern.

Welche Geldanlage kann sich bei der aktuellen Zinsentwicklung lohnen?

Der Zinsverlauf im Jahr 2023 hat Spareinlagen bei der Bank für Sparerinnen und Sparer wieder attraktiver gemacht. Die Zinssätze für Tagesgeld und Festgeld sind kontinuierlich gestiegen. Auf Girokonten und Sparbücher hatte die Zinswende wenig Einfluss, das Zinsniveau dieser klassischen Sparkonten ist weiterhin niedrig. Dadurch kann es sich für Sparerinnen und Sparer lohnen, Erspartes auf einem Festgeld- oder Tagesgeldkonto anzulegen.

Tagesgeld und Festgeld sind moderne, verzinste Sparkonten bei einer Bank. Das Guthaben auf einem Tagesgeldkonto steht Sparerinnen und Sparern täglich in voller Höhe zur Verfügung. Auf einem Festgeldkonto wird das Geld für eine bestimmte Laufzeit fest angelegt und steht erst am Ende der Laufzeit wieder zur Verfügung. Die Laufzeit kann zwischen wenigen Monaten und mehreren Jahren gewählt werden. Eine vorzeitige Kündigung ist in der Regel nicht möglich. Diese geringere Flexibilität wird durch höhere Zinsen ausgeglichen. Deshalb sind Festgeldzinsen in der Regel höher als Tagesgeldzinsen.

Dass die Zinsen für Festgeld über die gesamte Laufzeit unveränderbar sind, kann sich zu Zeiten von fallenden Zinsen als Vorteil erweisen. Bei steigendem Zinsniveau kann sich ein Tagesgeldkonto eher eignen, um von höheren Zinsen zu profitieren. Welche Geldanlage für Sparerinnen und Sparer bei der aktuellen Zinsentwicklung die richtige ist, ist eine individuelle Entscheidung. Es kann sich anbieten, mindestens drei Monatsgehälter als finanziellen Puffer, den sogenannten Notgroschen, auf einem Tagesgeldkonto zu sparen. Geld, das für längere Zeit nicht benötigt wird, kann auf einem Festgeldkonto zu attraktiven Zinsen angelegt werden.

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Zinsprognose: Wie werden sich die Zinsen 2024 entwickeln?

Der zukünftige Zinsverlauf ist stark von der Inflation abhängig. Zinsanalystinnen und -analysten gehen davon aus, dass sich die Zinsen auf dem aktuellen Zinsniveau längerfristig einpendeln. Sollte die Inflationsrate weiter zurückgehen, könnte die EZB die Leitzinsen senken, wodurch die Zinsen wieder fallen können. Steigt die Inflationsrate, könnten die Zinsen weiter steigen.

Eine genaue Zinsprognose für 2024 ist nur schwer möglich, da es nicht vorhersehbar ist, wie sich die Inflationsrate und die Verbraucherpreise entwickeln. Um unabhängiger von der Zinsentwicklung zu investieren, können Anlegerinnen und Anleger über WeltSparen in ETFs investieren. ETFs (Exchange Traded Funds) sind börsengehandelte Investmentfonds, mit denen Anlegerinnen und Anleger gebündelt in mehrere Wertpapiere, wie Aktien und Anleihen, und andere Vermögenswerte investieren und von Renditen am Kapitalmarkt profitieren können.