Staatsanleihen: Wie funktionieren sie?

Vom Renditebringer zum Sicherheitsbaustein

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Über Jahrzehnte war die Staatsanleihe vor allem für sicherheitsbewusste Anleger ein verlässlicher Renditebaustein. Im Jahr 1990 erreichten 10-jährige US-Staatsanleihen beispielsweise eine Rendite von über 9,00 %, ebenso viel gab es für das deutsche Pendant. Nun ist die Situation eine andere: Der Anleihezins sank bis zuletzt unaufhaltsam und senkt die Rendite der 10-jährigen deutschen Staatsanleihen bis unter die Nulllinie. 

Was das für Anleger bedeutet und ob die Investition in Staatsanleihen noch sinnvoll ist, erfahren Sie in diesem Ratgeber. Außerdem lernen Sie, wie Sie die staatlichen Anleihen kaufen und verkaufen können. 

Das Wichtigste in Kürze
  • Definition: Staatsanleihen sind Schuldverschreibungen von Staaten, die sich am Kapitalmarkt Geld leihen. Man leiht Staaten innerhalb einer festen Laufzeit Geld und erhält dafür Zinsen. Zusätzlich hat man aber noch die Chance auf Kursgewinne.
  • Zinsen: Staatsanleihen haben überwiegend einen festen Zinssatz, weshalb sie zu den „festverzinslichen“ Wertpapieren gehören. Der Zins – auch Kupon genannt – wird meist jährlich ausgezahlt und ist im Normalfall umso höher, je länger die Laufzeit ist.
  • Rendite: Für die Rendite einer Staatsanleihe sind neben dem Zins auch der Ankaufs- und der Verkaufspreis entscheidend. Deren Differenz bestimmt mit über den Gewinn oder Verlust bei der Investition.
  • Risiko: Staatsanleihen werden als sicher angesehen, wenn der emittierende Staat über eine hohe Bonität verfügt – wie dies beispielsweise bei Bundesanleihen der Fall ist. Eine hohe Bonität bedeutet aber in der Regel eine geringere Rendite, da geringere Zinsen gezahlt werden.

Erklärung: Was sind Staatsanleihen?

Staatsanleihen – auch Staatsschuldverschreibungen oder Staatsobligationen genannt – sind festverzinsliche Wertpapiere von Staaten. Dabei leihen sich Staaten Geld von Anlegern, um sich zu finanzieren. Wer also eine Staatsanleihe kauft, gibt dem jeweiligen Land eine Art Kredit. Emittenten können alle Staaten dieser Welt sein. Ist speziell von Deutschland die Rede, dann handelt es sich um Bundesanleihen.

Staaten definieren dafür ein finanzielles Volumen, das sie brauchen. Dieses Volumen teilt sich in eine hohe Zahl von einzelnen Anleihen mit einem Einzelpreis auf. Anleger können sich nun so viele Anleihen kaufen, wie sie möchten – bis das Gesamtvolumen erreicht ist. Dann sind keine weiteren staatlichen Anleihen erhältlich. Der Anleger hat dabei das Recht zu fordern, dass das Geld am Ende zurückgezahlt sowie zwischendrin verzinst wird. Die Rechte auf Rückzahlung und Zinszahlung sind bei Staatsanleihen „verbrieft“, also schriftlich festhalten.

Vereinfacht bedeutet das:

  • Ein Geldgeber („Gläubiger“) leiht einem Geldnehmer („Schuldner“) für einen festen Zeitraum Geld.
  • Am Ende der Laufzeit bekommt der Gläubiger sein Geld zurück.
  • Während der Laufzeit zahlt ihm der Schuldner zusätzlich einmal im Jahr Zinsen auf den Anlagebetrag.

Beispiel:

Sie investieren 10.000 € in eine Staatsanleihe mit einer Laufzeit von 10 Jahren und einem Kupon von 2,00 %. Von nun an erhalten Sie vom Staat jedes Jahr 2,00 % Zinsen. Zur Fälligkeit erhalten Sie die anfangs investierten 10.000 € zurück. 

Anders als etwa bei ETF-Investitionen haben Staatsanleihen keinen Zinseszinseffekt. Das bedeutet, dass der Staat nur Zinsen für den geliehenen Grundbetrag bezahlt, aber nicht für schon erhaltene Zinsen.

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Gründe: Warum geben Staaten Anleihen aus?

Öffentliche Anleihen dienen Staaten dazu, große Geldmengen zu besorgen, wenn sie Kapital benötigen. Besonders häufig war dies in der Vergangenheit während oder nach Kriegen der Fall. Doch auch heute benötigen Staaten Geld, um ihren Haushalt oder ihr Sondervermögen zu finanzieren. Da sie keine Aktien ausgeben dürfen und Kredite oftmals teuer sind, fällt die Wahl deshalb oft auf Staatsanleihen.

Handel: Wie kann man Staatsanleihen kaufen?

Um in Staatsanleihen zu investieren, ist ein Wertpapierdepot bei einer Bank oder Sparkasse Voraussetzung. Mit dem Depot können Sie Staatsanleihen an der Börse kaufen oder verkaufen. Dabei hat jede Staatsanleihe, die an der Börse gehandelt wird, eine Kennnummer und eine ISIN (Internationale Wertpapierkennnummer). Bevor Sie eine staatliche Anleihe erwerben, sollten Sie allerdings die Bonität des Emittenten prüfen. 

Es besteht auch die Möglichkeit, die Obligationen direkt bei ihrer Emission, zum Beispiel von der Deutschen Finanzagentur, zu erwerben. Für Privatanleger ist dies allerdings schwieriger, da dort überwiegend Institutionen auftreten.

Beispiel: Wie kann ich Staatsanleihen vor dem Ende der Laufzeit verkaufen?

Nehmen wir an, Sie möchten 10-jährige Staatsanleihen im Wert von 10.000 € nach 5 Jahren verkaufen, da der Wert der Anleihe inzwischen auf 105,00 % gestiegen ist. Ein Verkauf würde Ihnen demnach 10.500 € einbringen – das wäre ein Plus von 500 € gegenüber der normalen Rückzahlung am Ende der Laufzeit. Wenn Sie die Anleihe nicht verkaufen, würden Sie in den nächsten 5 Jahren bei einem Zinskoupon von 2,00 % bis zur Fälligkeit 1.000 € Zinsen erhalten (200 € jährlich). Ein Verkauf würde sich zu diesem Zeitpunkt deshalb nicht lohnen.  

Das heißt: Möchten Sie Ihre Staatsanleihe verkaufen, sollten Sie zunächst genau berechnen, ob sich die Zinsen der nächsten Jahre nicht mehr auszahlen könnten. 

Gewinn: Wie wird die Rendite einer Staatsanleihe berechnet?

Der Berechnung der Rendite einer Staatsanleihe liegt eine recht komplexe Formel zugrunde, die neben dem Kupon und dem Nominalwert auch den Kaufkurs, den Verkaufskurs und die Laufzeit beinhaltet. Am nachfolgenden Beispiel soll die Berechnung vereinfacht erklärt werden.

Berechnungsbeispiel

Aktueller Kurs: 98,00 %

Kupon: 3,00 %

Nominalwert: 1.000 €

Rückzahlungskurs: 100,00 %

Restlaufzeit: 10 Jahre

Jahr Vorgang Betrag Saldo der Zinsen
0 Kauf der Staatsanleihe -980 € -
1 Zinsen 30 € 30 €
2 Zinsen 30 € 60 €
3 Zinsen 30 € 90 €
4 Zinsen 30 € 120 €
5 Zinsen 30 € 150 €
6 Zinsen 30 € 180 €
7 Zinsen 30 € 210 €
8 Zinsen 30 € 240 €
9 Zinsen 30 € 270 €
10 Zinsen 30 € 300 €
10 Rückzahlung 1.000 € 300 €

In unserem Beispiel hat der Anleger einen Gewinn von 320 € (1.300 € – 980 €) erzielt. Der effektive Jahreszins (Rendite) liegt demnach bei 3,27 %.

Einfluss der Nachfrage auf die Rendite

Für die Rendite von Staatsanleihen gilt eine Besonderheit: Je höher die Nachfrage nach ihnen, desto geringer fällt sie aus. Das hängt damit zusammen, dass eine erhöhte Nachfrage den Kurs des jeweiligen Papiers nach oben treibt. 

Zur Verdeutlichung:

Anleihen werden stets zu einem Kurs von 100,00 % (dem sogenannten „Nominalwert“) ausgegeben und dann an der Börse gehandelt, wo sie Kursschwankungen unterliegen. Deshalb ist die Rendite einer Staatsanleihe veränderlich, das heißt immer tagesaktuell.

Beispiel 1: Nachfrage steigt 

Bei erhöhter Nachfrage steigt der Kurs beispielsweise auf 103,00 %. Das bedeutet, dass ein Käufer nun 3,00 % mehr zu bezahlen hat als das Papier eigentlich „wert ist“, denn bei der Rückgabe der Anleihe zum Ende der Laufzeit erhält man nur den Nominalwert zurück. Beträgt der Nominalwert 100 €, dann sind also 103 € für die Anleihe zu bezahlen und hält man das Papier bis zum Ende der Laufzeit, bekommt man 100 € zurück und hätte somit 3 € Verlust gemacht.

Das ergibt für den Anleger erst einmal nur wenig Sinn. Aber er braucht die Staatsanleihe ja nicht bis zum Laufzeitende zu halten. Steigt der Kurs weiter an, zum Beispiel auf 106,00 %, kann er das Papier zu diesem Zeitpunkt mit Gewinn verkaufen.

Beispiel 2: Nachfrage sinkt

Bei manchen Anleihen ist die Nachfrage geringer. Dann kann ihr Kurs auch unter 100,00 % fallen. Würde man ein Papier zu einem Kurs von 97,00 % kaufen und es bis zum Ende der Laufzeit halten, würde man 3 € Gewinn erzielen.

Zusätzlich gibt es bei Staatsanleihen aber noch den Kupon. Fällt dieser hoch aus, kann er eventuell Kursverluste aufwiegen, sodass man unter dem Strich dennoch auf eine positive „Effektivrendite“ kommt.

Merken sollte man sich: Je höher die Nachfrage und je niedriger der Zins (Marktzins), desto schwerer wird es, mit der Staatsanleihe eine Rendite zu erwirtschaften. 

Bewertung der Bonität von Staatsanleihen

So unterschiedlich die verschiedenen Staaten wirtschaften, so unterschiedlich sind auch die verschiedenen Staatsanleihen aus Sicht eines Anlegers. Grundsätzlich gilt: Je besser die Bonität des Emittenten, also je „kreditwürdiger“ er ist, desto geringer ist der Zinssatz der Anleihe

  • Bei einer guten bis sehr guten Bonität sind die Renditeaussichten eher niedrig, das Ausfallrisiko ist dafür aber sehr klein. 
  • Bei einer schlechten EmittentenBonität steigt das Risiko eines Zahlungsausfalls für den Anleger. Deshalb gibt es bei Staatsanleihen mit schlechterer Bonität hohe Zinsen, um deren Verkauf zu fördern. 

Die Bonität von Staaten zu bewerten obliegt unabhängigen Unternehmen, sogenannten „Ratingagenturen“. Zu den größten gehören zum Beispiel Standard & Poor’s und Fitch. 

In abfallender Reihenfolge gibt es diese Ratings für Staaten (Quelle: Standard & Poor’s):

Investmentwürdig? Langfristig Kurzfristig Bewertung
Investmentwürdig mit hoher Sicherheit AAA A-1+ Schuldner höchster Bonität, Ausfallrisiko auch längerfristig so gut wie vernachlässigbar
Investmentwürdig mit hoher Sicherheit AA+ A-1+ Sichere Anlage, Ausfallrisiko so gut wie vernachlässigbar, längerfristig aber etwas schwerer einzuschätzen
Investmentwürdig mit hoher Sicherheit AA A-1+ Sichere Anlage, Ausfallrisiko so gut wie vernachlässigbar, längerfristig aber etwas schwerer einzuschätzen
Investmentwürdig mit hoher Sicherheit AA- A-1+ Sichere Anlage, Ausfallrisiko so gut wie vernachlässigbar, längerfristig aber etwas schwerer einzuschätzen
Investmentwürdig mit mittlerer Sicherheit A+ A-1 Sichere Anlage, sofern keine unvorhergesehenen Ereignisse die Gesamtwirtschaft oder die Branche beeinträchtigen
Investmentwürdig mit mittlerer Sicherheit A A-1 Sichere Anlage, sofern keine unvorhergesehenen Ereignisse die Gesamtwirtschaft oder die Branche beeinträchtigen
Investmentwürdig mit mittlerer Sicherheit A- A-2 Sichere Anlage, sofern keine unvorhergesehenen Ereignisse die Gesamtwirtschaft oder die Branche beeinträchtigen
Investmentwürdig mit mittlerer Sicherheit BBB+ A-2 Durchschnittlich gute Anlage. Bei Verschlechterung der Gesamtwirtschaft ist aber mit Problemen zu rechnen
Investmentwürdig mit mittlerer Sicherheit BBB A-3 Durchschnittlich gute Anlage. Bei Verschlechterung der Gesamtwirtschaft ist aber mit Problemen zu rechnen
Investmentwürdig mit mittlerer Sicherheit BBB- A-3 Durchschnittlich gute Anlage. Bei Verschlechterung der Gesamtwirtschaft ist aber mit Problemen zu rechnen
Investmentwürdig mit mittlerer Sicherheit BB+ B Spekulative Anlage. Bei Verschlechterung der Lage ist mit Ausfällen zu rechnen
Investmentwürdig mit mittlerer Sicherheit BB B Spekulative Anlage. Bei Verschlechterung der Lage ist mit Ausfällen zu rechnen
Investmentwürdig mit mittlerer Sicherheit BB- B Spekulative Anlage. Bei Verschlechterung der Lage ist mit Ausfällen zu rechnen
Investmentwürdig mit mittlerer Sicherheit B+ B Hochspekulative Anlage. Bei Verschlechterung der Lage sind Ausfälle wahrscheinlich
Investmentwürdig mit mittlerer Sicherheit B B Hochspekulative Anlage. Bei Verschlechterung der Lage sind Ausfälle wahrscheinlich
Investmentwürdig mit mittlerer Sicherheit B- B Hochspekulative Anlage. Bei Verschlechterung der Lage sind Ausfälle wahrscheinlich
Nicht als Investment geeignet CCC+ C Nur bei günstiger Entwicklung sind keine Ausfälle zu erwarten
Nicht als Investment geeignet CCC C Nur bei günstiger Entwicklung sind keine Ausfälle zu erwarten
Nicht als Investment geeignet CCC- C Hohe Wahrscheinlichkeit eines Zahlungsausfalls oder Insolvenzverfahren beantragt, aber noch nicht in Zahlungsverzug
Nicht als Investment geeignet CC C Hohe Wahrscheinlichkeit eines Zahlungsausfalls oder Insolvenzverfahren beantragt, aber noch nicht in Zahlungsverzug
Nicht als Investment geeignet C C Zahlungsausfall hoch wahrscheinlich
Nicht als Investment geeignet D / Zahlungsausfall

Deutschland gehört in Europa beispielsweise zu den Ländern mit der besten Bonität. Folglich ist hier die Bestnote AAA angesetzt. Italien ist wiederum dem Mittelfeld zuzuordnen, hier ist aktuell das Rating BBB vergeben. Und Kenia gehört mit einem Rating von B+ beispielsweise zu den Ländern am unteren Ende der Skala.

Rendite von Staatsanleihen verschiedener Länder

Land Rendite
USA 3,99 %
Griechenland 3,09 %
Italien 3,74 %
Spanien 3,03 %
Portugal 2,78 %
Japan 0,62 %
Irland 2,35 %
Belgien 2,62 %
Frankreich 2,58 %
Österreich 2,58 %
Finnland 0,00 %
Niederlande 2,35 %
Deutschland 2,04 %

Stand: 01.2024

Risiko: Wie sicher sind Staatsanleihen?

Staatsanleihen können allgemein weder als sicher noch als risikoreich bezeichnet werden, da das Risiko vom emittierenden Land abhängig ist. Die Bandbreite ist groß – von sehr sicher bis spekulativ. Aus Sicht der Investoren können Staatsanleihen spannend sein, da die jeweiligen Staaten für Zins und Tilgung bürgen. 

Bundesanleihen beziehungsweise Bundeswertpapiere der Bundesrepublik Deutschland sind zum Beispiel sehr sicher – dagegen aber auch eher schwach verzinst. Dass der deutsche Staat insolvent wird und eine Bundesanleihe ihren Wert verliert, ist demnach sehr unwahrscheinlich. 

Absatz: 

Was steckt dahinter? Es ist Fakt, dass nicht nur die reine Bonität relevant ist, sondern auch politische und volkswirtschaftliche Verhältnisse. Auch wenn die Bonität eines Landes heute sehr positiv ist, kann das in einigen Jahren anders aussehen. Faktoren wie der Brexit auf EU-Ebene oder die weltweite Coronakrise beeinflussen die Finanzmärkte und damit auch die Staatsanleihen in Europa spürbar. 

Diversifikation mit Anleihen

Es kann sinnvoll sein, Geld in unterschiedliche Anlageklassen und mehrere Werte zu investieren. Beispielsweise lassen sich Risiken und Renditechancen von Staatsanleihen mit ETFs beziehungsweise Fonds gut ausbalancieren. Aktien können in einem Portfolio den Rendite-Part übernehmen und Staatsanleihen – oder andere als sicher zählende Anleihen – sind der Sicherheits- beziehungsweise Stabilitätsfaktor

Bis auf wenige Ausnahmen verhalten sich die Kurse von Aktien und Anleihen gegenläufig. Nehmen Aktienkurse zu, dann fallen die Anleihekurse – und andersherum. Ein mit Aktien und Anleihen gemischtes Portfolio befreit von der Abhängigkeit von einer Anlageklasse und streut das Risiko.

Möchten Sie Ihr ETF-Portfolio eigenständig zusammenstellen, können Sie auf unseren ETF Configurator zurückgreifen. Sie können bis zu 10 ETFs auswählen und sind dabei völlig frei in der Gewichtung. Mit nur einem Klick können Sie Ihr Portfolio zum Beispiel auf nachhaltige ETFs begrenzen oder sich auf der ganzen Welt nach einer geeigneten Investition umsehen. 

 

Globale und diversifizierte Portfolios

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Vor- und Nachteile von Staatsanleihen im Überblick

Vorteile:

  • Geringes Ausfallrisiko bei Staaten mit guter Bonität
  • Regelmäßige Zinszahlungen zu einem festen Zinssatz
  • Handelbar an der Börse

Nachteile:

  • Hohes Ausfallrisiko bei Ländern mit niedriger Bonität
  • Renditechancen begrenzt
  • Kursverluste während der Laufzeit möglich
  • Bei Staatsanleihen außerhalb des Euroraums besteht ein Währungsrisiko

Warum sollte ich auf Staatsanleihen mit einer negativen Rendite setzen?

Der Renditerückgang von Staatsanleihen wurde in den letzten Jahren immer deutlicher. Mittlerweile weisen Staatsanleihen immer häufiger negative Renditen auf – und das selbst bei 10-jährigen-Bundesanleihen. Auch Bundesanleihen verharren auf niedrigen Ständen, was den Vermögensaufbau von Anlegern zunehmend erschwert.

Staatsanleihen mit negativer Rendite können trotzdem eine gute Anlagemöglichkeit sein. Zum Beispiel können Anleger solche Anleihen mit Kursgewinnen verkaufen (siehe Beispiel oben). Im Kontext der Diversifikation spielen Anleihen selbst bei negativen Renditen noch eine entscheidende Rolle. Die sicheren Staatsanleihen, insbesondere mit langer Laufzeit, begrenzen die Schwankungen in einem Portfolio zusammen mit Aktien und können das Risiko reduzieren.

Fazit: Staatsanleihen als Sicherheitsanker im Portfolio

Staatsanleihen oder „government bonds“ gelten prinzipiell als sicher, weil Staaten als Schuldner und Bürgen auftreten und in der Regel kein Zahlungsausfall entsteht. Ausnahmen können einzelne Staaten mit einer schlechten Bonität bilden. Ist die Bonität gut, gibt es wenig Zinsen, ist sie schlecht, steigt der Zinssatz

Generell sind die Zinsen für Staatsanleihen stark gesunken, zum Teil ist die Rendite sogar negativ. Staatsanleihen guter Bonität lohnen sich dann zwar nicht mehr als Renditebaustein, kommen bei Privatanlegern als Stabilisierungs-Anker in einem global diversifizierten Portfolio mit Aktien aber immer noch oft zum Einsatz, um Schwankungen zu begrenzen und das Gesamtrisiko des Portfolios zu reduzieren.

Wir beantworten weitere Fragen zu den Staatsanleihen

Es gibt Staatsanleihen mit Laufzeiten von wenigen Monaten bis hin zu mehr als 30 Jahren. Anleihen mit einer Laufzeit von unter einem Jahr werden auch als kurzlaufende oder kurzzeitige Staatsanleihen bezeichnet. 

Grundsätzlich gilt: Je länger die Laufzeit, desto höher sind auch die Zinsen

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Beim Kauf oder Verkauf von Staatsanleihen können zusätzlich Transaktionskosten anfallen. Diese liegen in der Regel zwischen 5 und 10 €. Ist die Verzinsung der Staatsanleihe besonders niedrig, können die zusätzlichen Kosten die Rendite erheblich mindern. Wenn sie Transaktionskosten vermeiden möchten, haben Anleger die Staatsanleihe bis zum Ende der Laufzeit zu halten. 

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Die Europäische Zentralbank (EZB) betreibt Geldpolitik zur Stabilisierung des Euros. Mit dem Kauf von Staatsanleihen versucht die EZB, die im Umlauf befindliche Geldmenge zu erhöhen und damit die Wirtschaft und die Inflation anzuregen.   

Um die Folgen der Coronakrise abzuwenden, hat die EZB ein Kaufprogramm für Staatsanleihen und Wertpapiere (PEPP) in die Wege geleitet. Dieses Programm soll die Preisstabilität und die Effektivität der Geldpolitik in der Eurozone während der Pandemie sicherstellen.

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Eine inflationsindexierte Staatsanleihe ist eine Anleihe, deren Kupon beziehungsweise Nominalwert an die Inflation angepasst wird. Die Erträge bleiben somit inflationsbereinigt stabil. So stellen die inflationsgeschützten Staatsanleihen eine Alternative zu den festverzinslichen Wertpapieren dar, deren Rendite durch die Inflation negativ beeinflusst wird. In der Regel wird der Zinskupon bei inflationsindexierten Staatsanleihen aber niedriger angesetzt.

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